Foto: Christian Donner / Chemie Leipzig
Vergangenen Dienstag, 2. August 2022, lud die BSG Chemie Leipzig zum Pressegespräch in die Geschäftsstelle am Alfred-Kunze-Sportpark. Der neue Geschäftsführer der Chemiker:innen, Steve Bathelt – jüngst sei 100 Tagen im Amt – und Vorstandsvorsitzender Frank Kühne stellten sich den Fragen der Öffentlichkeit und gaben ein Update rund um die aktuellen Geschehnisse im Leipziger Westen.
Ein Rekord scheint in Leutzsch den nächsten zu jagen, wenn man den Ausführungen des Vorstandsvorsitzenden der BSG Chemie Leipzig in diesen Tagen lauscht. Angesprochen auf die beachtlichen Zahlen von über 2 000 verkauften Dauerkarten für die Regionalligasaison sowie den neuen Rekord von über 2 000 Mitgliedern bei Chemie – träumt man da nach mehr? „Natürlich macht diese positive Resonanz uns alle sehr stolz und wir alle in den Gremien gehen mit einer großen Demut an die Arbeit, diese positive Entwicklung Stück für Stück weitere zu forcieren,“ so Frank Kühne. „Gerade im Rückblick auf das, was hinter uns liegt, komme ich teilweise nicht darum herum, wehmütig zu werden und zu denken: So viel haben wir ja scheinbar nicht verkehrt gemacht.“
Während für Frank Kühne eine Pressekonferenz für die BSG Chemie wohl zum absoluten Alltag zählen dürfte, so war es für unseren Geschäftsführer Steve Bathelt die allererste. Im Fokus der gestellten Fragen standen natürlich seine ersten 100 Tage im Amt, seine bisherige Arbeit in Leutzsch und was die Zukunft für ihn und die BSG so bereithalten mag: „In Leutzsch vergehen die Tage relativ schnell,“ lachte Bathelt. Kaum verwunderlich, stieg Bathelt doch genau ins verrückte Saisonfinale der BSG ein: Flutlichtsieg im Halbfinale des Sachsenpokals gegen Zwickau, Leipziger Derby, der Familientag der BSG, das Finale in Chemnitz, über alledem stets auch die Großbaustelle Alfred-Kunze-Sportpark. „Ich bin jetzt seit drei Monaten hier und bin direkt in das irre Saisonfinale eingestiegen. Gefühlt hatte ich keine wirkliche Zeit, mir alles in Ruhe anzuschauen, die Sommerpause war gefühlt in zwei Wochen vergangen,“ so Bathelt.
Generell hätte er beobachtet, dass sich im Leutzscher Holz alles im Wachstum befinde – auch die Aufgaben. „Miro und die Erste geben gewissermaßen die Schlagzahl für den Fortschritt des Vereins vor. Mit diesem positiven Wachstum verknüpft kommen neue Aufgaben und Grundlagen hinzu, für die der Verein die Verantwortung hat und auch haben soll,“ so der Geschäftsführer, womit er speziell auf den gestiegenen und steigenden Aufwand in Kommunikation und Abstimmung mit der Stadt Leipzig, den verantwortlichen Verbänden, der Polizei und auch den Sponsoren wie Geldgebenden Bezug nahm. Darüber hinaus stellte er klar: „Diese neuen Bedarfe, die entstehen und die die BSG Chemie auch decken will und muss, sind ab einem gewissen Level im Halbehrenamt nicht mehr stemmbar.“
Zu diesen neuen Bedarfen zählt selbstredend auch der Alfred-Kunze-Sportpark an sich: Nicht nur der Rasen, der der chemischen Familie die Welt bedeutet, sondern das gesamte Umfeld, die Trainingsanlagen, der Kunstrasen, der Dauerbrenner Sozialbau und natürlich das gute alte Flutlicht. „Ich glaube, es gibt sogar einen Vorstandsbeschluss dazu,“ so Bathelt lachend, „aber das Flutlicht ist bei jeder einzelnen Vorstandssitzung Tagesordnungspunkt Nummer eins.“ Seit 1. August 2022 liege der Prüfbericht für die im Bau der Flutlichtanlage verwendeten Fertigbetonteile und deren Statik vor, was die nächste genommene Hürde für den Ausbau des AKS und einen Abschluss der Flutlicht-Odyssee darstelle. Im August soll die Bodenmontage der Masten folgen und ab Mitte September soll die Anlage vollständig montiert, abgenommen und einsatzbereit sein – die nächsten Flutlichtkracher der BSG Chemie können so also kommen.
Doch auch darüber hinaus bestimmen Projekte unterschiedlicher Größenordnungen den Alltag in und um die stets betriebsam wirkende Geschäftsstelle und das Stadion im Leutzscher Holz. Dies bringt einen erhöhten Abstimmungsbedarf mit Fördermittelgebern mit sich, denn die Mehrkosten (gerade in der Baubranche) müssen verarbeitet werden und alles soll dabei auf wirtschaftlich soliden Füßen stehen. Neben der Flutlichtsituation tut sich auch am Gästeblock so einiges: „Das alte Portal wurde entfernt, eine neue Vereinzelungsanlage wird installiert und die allgemeine Kassen-, WC- und Cateringsituation wird verbessert, was dort im Gästeblock für mehr Bewegungsfreiheit sorgen wird. Fertig sein soll die Anlage zum ersten Heimspiel, die Endabnahme wird wohl zum zweiten Heimspiel der Saison erfolgt sein,“ ließ Steve Bathelt verlauten. Auch der Sozialbau, ein weiteres Langzeitprojekt, sowie das sanierungsbedürftige Dach der Busgarage im AKS werden in der Zukunft auf dem Programm stehen.
Im Rahmen der Umbauarbeiten im Sportpark, auch als Resümee seiner ersten 100 Tage, hob Steve Bathelt auch die tatkräftige Unterstützung der chemischen Familie hervor: „Hier in Leutzsch wird das Ehrenamt tatsächlich noch gelebt – Personen, die heute die Pressekonferenz begleiten, haben vor ein paar Tagen noch Geländer im Stadion geschliffen,“ schwärmte der Geschäftsführer. Unter dem Strich lässt sich festhalten: Es tut sich was im Leutzscher Holz! Und das ist gut so, denn zu tun gibt es genug. Bathelts Maßgabe folgend, sollen in der nahen Zukunft die dringlichen und vor allem dringlichsten Herausforderungen identifiziert und konzentriert angegangen werden, denn mit Einsatz füreinander und miteinander lässt sich im Ehrenamt eine Menge bewirken. Für alles, was darüber hinausgeht, sind die Gremien und Verantwortlichen der BSG Chemie augenscheinlich auch bestens gerüstet. Auch unangenehme Überraschungen oder Unwägbarkeiten können doch die Leutzscher nicht erschüttern. „Die Zusammenarbeit beispielsweise mit der Stadt würde ich mittlerweile als gut beschreiben,“ so Frank Kühne zum Thema, „es gibt kleinere Schwierigkeiten, selbstverständlich, aber das ist wie immer im Leben.“ Der Abschluss des Baus der Flutlichtanlage habe nach wie vor oberste Priorität, die Zielgerade sei hier, wie erwähnt, allerdings bereits in Sicht. „Generell ist unsere BSG auf einem guten Weg, wir sind voll im Plan und haben trotzdem noch viel vor – dennoch sind es komische Zeiten, die auf uns alle zukommen. Doch wenn wir alle eng zusammenstehen, dann schaffen wir auch das. Ich freue mich auf die kommende Saison!“