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„Ich wäre fast mit auf den Zaun gestiegen“ – Maximilian Jagatic im Gespräch

By 3. August 2022No Comments

Mit Maximilian Jagatic gehört seit dieser Saison noch ein zweiter U19-Spieler zum Regionalliga-Kader der Chemiker. Der 17-Jährige ist der Sprössling von Trainer Miroslav Jagatic. Dennoch haben wir den gebürtigen Berliner mit Fragen nach dem Trainer-Sohn-Verhältnis verschont.

Max, bevor du nach Leipzig-Leutzsch gekommen bist, warst du dreieinhalb Jahre im Nachwuchsinternat von Energie Cottbus. Wie war die Zeit?

Die Zeit dort war sehr lehrreich. In sportlicher Hinsicht war es natürlich super, Junioren-Bundesliga zu spielen. Menschlich und mental war es nicht immer ganz einfach, aber an den Herausforderungen bin ich als Persönlichkeit gewachsen. Man lernt ein Stück weit, für sich selbst zu sorgen, selbst die Initiative zu ergreifen – und sich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen, sich nicht immer alles zu sehr zu Herzen zu nehmen.

Wie kam es dann zu deinem Wechsel zu Chemie?

Ich war immer in engem Kontakt mit meinem Vater, auch über meine Zukunft abseits des Platzes. In Cottbus hatte ich meinen Realschulabschluss in der Tasche und entschied, danach eine Ausbildung zu machen, um einfach eine gewisse Sicherheit zu haben. Hier in Leutzsch hatte ich die Aussicht, in der U19 der BSG zu spielen und vielleicht sogar bei der Ersten reinzuschnuppern.

Und genau ist es auch eingetreten. Wie ist das, mit erst 17 Jahren bei der Ersten mitzumischen?

Ich bin sehr dankbar für die Chance, von so erfahrenen Spielern wie etwa Dennis Mast, Florian Brügmann, Bu (Alexander Bury), Janik Mäder oder Manassé Eshele vieles aufgreifen zu können. Zu sehen, wie Manni als Stürmer seinen Körper einsetzt und die Bälle festmacht, ist einfach enorm lehrreich – um nur ein Beispiel zu nennen. Ich kann von jedem Einzelnen was mitnehmen.

Wie haben dich deine Kollegen aufgenommen? Bist du als Jungspund in die organisatorischen Aufgaben vor und nach dem Training eingebunden?

Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen, nimmt mich auch an die Hand, die Kollegen geben mir Tipps zu Laufwegen, Pässen und so weiter. Und klar, wenn die Bälle und Tore getragen werden müssen, muss ich immer ran, das gehört einfach dazu. (lacht)

Du hast schon deine Ausbildung angesprochen, welchen Weg hast du eingeschlagen?

Vor einem Jahr habe ich meine Ausbildung zum Büromanager begonnen. Es läuft gut, macht Spaß und lässt sich mit dem Fußball gut vereinbaren. In meiner Firma haben sie viel Verständnis, auch dafür bin ich sehr dankbar.

Wie gefällt es dir in Leipzig, hast du dich gut eingelebt?

Wenn man aus Berlin woandershin kommt, fühlt sich fast alles wie ein Dorf an. Bei Leipzig ist das nicht so. Hier ist es schön, aber entspannter, weniger hektisch als in Berlin. Ich hatte noch gar nicht allzu viel Gelegenheit, etwas neben dem Fußball und der Arbeit zu unternehmen, aber das werde ich schon irgendwann nachholen.

Das Saisonziel kennen wir mittlerweile: So schnell wie möglich die 40 Punkte im Sack haben. Doch welche Ziele hast du dir persönlich gesteckt?

Als junger Spieler will ich mich einfach weiterentwickeln, die ganzen Erfahrungen aufsaugen, an meinen Defiziten arbeiten…

… die da wären?

Der schwache, der linke Fuß geht immer besser. Dann Dinge wie Bälle festmachen, erster Ballkontakt, so was halt. Außerdem arbeite ich an meiner Spritzigkeit, ich würde gern noch schneller sein.

Und deine Stärken?

Das lasse ich eigentlich lieber andere entscheiden…

… und wenn wir auf eine Antwort bestehen würden?

Dann würde ich sagen, dass ich durch meine Berliner Vergangenheit schon ein bisschen „schnicken“ kann, flink unterwegs bin und den Abschluss suche.

Bei den Heimspielen im Alfred-Kunze-Sportpark geht die Post ab. Warst du letzte Saison regelmäßig mit von der Partie?

Natürlich war ich wenn möglich bei den Spielen dabei. Beim 3:2-Heimsieg gegen Jena zum Beispiel, da bin ich völlig abgegangen, ich wäre fast mit auf den Zaun gestiegen, einfach nur Gänsehaut. Die Atmosphäre im AKS ist schon ein extremer Ansporn für mich, richtig Gas zu geben.

Max, wir wünschen dir alles Gute und viel Erfolg!

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