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Nach dem Derby ist vor dem Grande Finale: Chemie zu Gast im Stadion der Freundschaft

By 13. Mai 2022No Comments

Foto: Christian Donner

Die Wochen des Wahnsinns gehen weiter: Zwischen den grandiosen Derbysieg und das abschließende Highlight der Saison, das Finale im Wernesgrüner Sachsenpokal beim Chemnitzer FC in der kommenden Woche, schiebt sich die letzte „alltägliche“ Partie dieser Spielzeit – auch wenn die Zeichen so stehen, dass diese alles andere als alltäglich wird. Zum Grande Finale dieser Saison geht es für die BSG Chemie Leipzig zum Saisonfinale der Regionalliga Nordost noch einmal in die Fremde. Und diese Auswärtsfahrt hat es in sich: Ein eigens gecharterter Sonderzug wird die Chemiker:innen nonstop zur Arena bringen, über 1200 Tickets sind bereits an Grün-Weiß vergeben, unsere Gastgeber bereiten sich auf ihren Zuschauerrekord in dieser Saison vor, die Wettervorhersage verspricht reichlich über 20 Grad und viel Sonne. Zwei Teams, für die es sportlich um nichts mehr gehen wird, vor Rekordkulisse, bei feinstem Wetter, was will das Fußballherz noch mehr? Zum 38. und letzten Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie Leipzig am Sonntag, 15. Mai 2022, um 13 Uhr beim FC Energie Cottbus im Stadion der Freundschaft.

Volle Energie für die neue Saison: Cottbus und der Weg in die Sommerpause

Auch ohne die vielzitierte Goldene Ananas bemühen zu wollen – sportlich ist nicht mehr allzu viel drin für die beiden Mannschaften am kommenden Sonntag. Dennoch wäre es am Kern der Sache vorbei, auch nur bei einer dieser beiden Mannschaften von einer erfolglosen Saison zu sprechen: Der FC Energie Cottbus kann in der aktuellen Spielzeit nicht mehr tiefer fallen als auf Tabellenplatz fünf, die BSG Chemie nicht mehr tiefer als Platz neun; beide Clubs können, gerade angesichts des zu keinem Zeitpunkt normalen oder einfachen Saisonverlaufs, sicherlich mit dem Ergebnis dieser Spielzeit leben und beiderorts macht man sich bereit für eine weitere kommende Saison in der Regionalliga Nordost.

Bereits im Winter arbeitete man in Cottbus fleißig an der Zusammenstellung eines Kaders, der auch in der kommenden Spielzeit bereit sein will und soll, um die Spitze der Tabelle und (nach 2018) um den Aufstieg in Liga drei mitzuspielen. Neu ins Team kamen hier beispielsweise Joshua Bitter auf der rechten Verteidigerposition. der 25jährige wurde beim FC Schalke 04 ausgebildet, sammelte Erfahrung in der Zweiten von Werder Bremen und beim MSV in Duisburg und bringt auch die Erfahrung aus den U-Nationalmannschaften des DFB mit. Zurzeit ist Bitter leider aufgrund von Adduktorenproblemen nicht einsatzfähig, wird in der Saison 2022/2023 aber wohl häufiger für den FC Energie auf dem Platz stehen.

Darüber hinaus nimmt die Kaderplanung für die kommende Spielzeit weiter Formen an: Mit Joshua Putze – der beim vorletzten Heimspiel der Cottbusser gegen Lichtenberg 47 kurz vor dem Saisonabschluss einen Kreuzbandriss zuzog – und Tobias Hasse, die Allzweckwaffe aus dem Team von Trainer Claus-Dieter „Pele“ Wollitz, der lediglich ein einziges Ligaspiel verpasste, konnte erst kürzlich jeweils die Vertragsverlängerung bekannt gegeben werden. Nicht mehr an der Kaderplanung des FC Energie beteiligt sein wird der Sportliche Leiter Max Zimmer. Der 29jährige, ehemals Spieler von Energie, übernahm seine Position im März 2021 und zeichnete für die Richtung von Verein und Erster Mannschaft in einer schwierigen Phase der Pandemie verantwortlich, sieht nun allerdings die Zeit gekommen, einen weiteren Schritt in seiner Karriere zu machen.

Mit Mittelstürmer Tim Heike vom VfB Germania Halberstadt konnte ein neuer Hoffnungsträger für die Offensive von Energie in die Lausitz gelotst werden. Der 22jährige steuerte für die Halberstädter in dieser Saison wettbewerbsübergreifend 16 Torbeteiligungen bei und wird beim FC Energie motiviert und auch eingeplant sein, die Fußstapfen von Erik Engelhardt adäquat zu füllen. Engelhardt sammelte mit einer bärenstarken Saison und 31 Scorerpunkten in 33 Partien (darunter 18 Tore) eine Menge Argumente für sich und wird seit Bekanntwerden der Entscheidung, dass er seinen Vertrag in Cottbus, ebenso wie Janik Mäder, nicht verlängern würde, mit dem VfL Osnabrück und dem Halleschen FC in der 3. Liga in Verbindung gebracht.

Offensiv energisch und zuhause eine Macht: Die BSG Chemie, der FC und die Regionalligahistorie

Gerade in der Offensive muss sich der FC Energie in dieser Saison nichts vorwerfen lassen. Mit dem klassischen Mittelstürmer Erik Engelhardt (18 Tore, 13 Vorlagen), einer Falschen „9“ wie Maximilian Pronichev (14 Tore, zehn Vorlagen), der gerade zu Saisonbeginn für Furore sorgte, oder Linksaußen Nikolaos Zografakis (zehn Tore, vier Vorlagen) finden sich gleich drei Offensivkräfte, die öfter als zehn Mal in des Gegners Tor trafen. Auf der auflegenden, assistierenden Seite tat sich der oben erwähnte Tobias Hasse hervor, der mit zwei Toren und acht Vorlagen ebenfalls auf zehn oder mehr Torbeteiligungen kommt.

Die aktuelle Formkurve spricht in dieser Art und Weise nicht nur für den FC Energie, sondern auch für die rot-weiße Offensive. Denn ganz generell können die Cottbusser auf eine starke Serie ohne Niederlage zurückblicken: Seit dem 20. März musste man sich keinem Gegner mehr geschlagen geben. Aus wettbewerbsübergreifend zehn Spielen holte man sechs Siege bei vier Remis und legte mit 25:8 Toren eine vorne wie hinten sehr überzeugende Leistung aufs Parkett. Die vergangenen fünf Spiele spülten darüber hinaus elf Punkte aufs Konto von Energie, wobei die Erwähnten aus der Offensive zeigten, weshalb sie so wichtig sind, wie sie es sind: Engelhardt mit sieben, Mäder mit drei und Zografakis mit drei Torbeteiligungen in den vergangenen fünf Spielen sorg(t)en für gute Stimmung in der Oberlausitz.

22-Mal standen sich die BSG Chemie Leipzig und der FC Energie Cottbus bisher gegenüber. Die Statistik spricht hier für die Brandenburger – aus den 22 Spielen holte man zehn Siege bei sechs Unentschieden und sechs Siegen für Grün-Weiß, die Tordifferenz schlägt mit 38:26 auch deutlich Richtung Energie aus. Das Hinspiel der aktuellen Spielzeit wird in Leutzsch als ein historisches erinnert werden: Zum allerersten Mal in der Geschichte des Alfred-Kunze-Sportparks absolvierte die BSG Chemie ein Punktspiel vor leeren Zuschauerrängen; die Pandemie bescherte uns Ende November 2021 das allererste Geisterspiel in Leutzsch, welches die Cottbusser mit 1:2 für sich entschieden. Es trafen Erik Engelhardt und Tobias Hasse für unsere Gäste, Tom Müller erzielte in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte den Anschlusstreffer für die Grün-Weißen.

Auch der FC Energie Cottbus hat wie die BSG Chemie Leipzig das Endspiel des jeweiligen Verbandspokals erreicht. Für die Cottbusser heißt der Gegner im Finale des Brandenburger Landespokals am kommenden Sonnabend, 21. Mai, dem Finaltag der Amateure, VfB Krieschow und die rot-weißen vom FC gehen selbstverständlich als Favorit in die Partie gegen den keine 15 Kilometer entfernt liegenden Oberligisten.

Die Wochen des Wahnsinns, Teil 2: Das Fünfeck auf dem Weg zur vergoldeten Saison

Die BSG Chemie reist bekanntlich in der kommenden Woche zum Ausspielen des Siegers des Verbandspokals ins Stadion an der Gellertstraße. Man darf also gespannt sein, welche Stammspieler und Leistungsträger im Stadion der Freundschaft auflaufen werden und wer vor toller Auswärtskulisse noch einige Spielminuten sammeln dürfen wird. Beendet ist die Saison zweifelsohne für Max Keßler, Stephané Mvibudulu und Isidor Akpeko. An dieser Stelle erneut nur die besten Genesungswünsche an unsere verletzten Chemiker, wir sehen uns in der neuen Saison!

Sportlich geht es nicht mehr um viel am kommenden Sonntag: Platz neun in der Tabelle ist der BSG Chemie Leipzig sicher, lediglich durch einen Sieg in der Oberlausitz können sich die Chemiker noch auf den achten Tabellenplatz verbessern. Alle weiteren Verbesserungen sind rein kosmetischer und statistischer Natur: Mit einem Unentschieden könnte man mit einem Punkteschnitt von 1,5 Punkten pro Spiel die Saison abschließen, Teile unserer Offensivabteilung könnten sich mit einer bzw. zwei Torbeteiligungen auf zehn Scorerpunkte im Lauf dieser Spielzeit verbessern, Benjamin Bellot könnte seine neunte weiße Weste und die BSG Chemie Leipzig insgesamt vielleicht ihren ersten Sieg gegen Energie seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs einfahren. Wie erwähnt, um allzu viel geht es nicht mehr, was diesen Fußballfesttag für alle, die mitreisen können und all jene, die es sonst mit der BSG Chemie halten, allerdings nicht in geringster Art und Weise schmälern dürfte.

Zum 38. und letzten Spieltag der Spielzeit 2021/2022 in der Regionalliga Nordost reist die BSG Chemie Leipzig also am Sonntag, 15. Mai 2022, in die Oberlausitz. Um 13 Uhr erfolgt der Anpfiff gegen den FC Energie Cottbus im Stadion der Freundschaft, Schiedsrichter der Partie ist Denis Waegert von der VfB Hermsdorf in Berlin. Der eigens für Chemie gecharterte Sonderzug ist ausverkauft. All denjenigen, die die BSG nicht live in der Oberlausitz supporten können, sei unser App-Ticker wärmstens ans Herz gelegt; weder der Mitteldeutsche Rundfunk MDR noch Ostsport.TV übertragen live. Auch unser Fanradio Fünfeck.FM muss leider krankheitsbeding passen.

Unsere Gastgeber rechnen für das Saisonfinale und dank der vielen, vielen Chemiker:innen, die den Weg auf sich nehmen werden, mit einem Zuschauerrekord für diese Saison – 7000 und vielleicht noch mehr Menschen werden im Stadion der Freundschaft dieser Spielzeit ein würdiges Finale bieten, bevor die kommende Woche noch die Pokalträume der beiden Protagonisten wahr werden lassen kann.

Auf ins Stadion der Freundschaft! Es wird ein Traum in grün und weiß — Forza, BSG!

kiro

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