Foto: Christian Donner
Am 36. Spieltag der Regionalliga Nordost konnte unsere BSG Chemie Leipzig den vierten Sieg aus den vergangenen sechs Spielen holen. Beim bis dato besten Rückrundenteam der Liga – der VSG Altglienicke – überzeugten unsere Chemiker und holten so verdient die drei Punkte. Die Partie endete vor 355 Zuschauer:innen mit 2:3 (1:2) für unsere Leutzscher.
Ein schwerer Brocken wartete auf unsere Grün-Weißen. Die Mannschaft von Trainer Karsten Heine und Co-Trainer Thorsten Mattuschka ging mit nunmehr acht ungeschlagenen Spielen in Folge in die Partie gegen unsere Chemiker. Eigentlich eine Leistung, die man von den Südostberliner über die gesamte Saison erwarten konnte. Jedoch sorgte eine eher durchwachsene Phase im Herbst dieser Saison dafür, dass die VSG nicht wirklich mehr in den Aufstiegskampf kam. Trotzdem hatten sie eine rechnerische Restchance vor der Partie. Unsere Chemiker wollten hingegen die 0:2-Heimpleite gegen den Berliner AK vergessen machen, auch wenn man dabei unseren Jungs anmerkte, dass die Beine nach dem furiosen Pokalerfolg gegen den FSV Zwickau noch schwer waren.
BSG-Trainer Miroslav Jagatic änderte seine Elf im Vergleich zum letzten Sonntag auf fünf Positionen: Stefan Karau, Philipp Wendt, Tarik Reinhard, Alexander Bury und Florian Kirstein begannen für Simran Dhaliwal, Benjamin Schmidt, Manuel Wajer, Anes Osmanoski (alle auf der Bank) und Lucas Surek (nicht im Kader).
Nachdem die Mannschaftsaufstellung der Gastgeber noch einmal durch den einzig singenden Stadionsprecher in Deutschlands Fußballstadien, Ronny Rothé, „durchgesungen“ wurde, begann die Partie auch. Altglienicke startete mit viel Druck, wurde dabei aber nicht gefährlich. Dennoch brauchte es einige Minuten, bis unsere Chemiker in das Spiel fanden. Nach den schweren Anfangsminuten erhöhten dann unsere Leutzscher die Schlagzahl und kamen durch Florian Kirstein zur ersten Gelegenheit, jedoch ging sein Kopfball knapp drüber, wohl weil auch noch ein Gegenspieler dran war (10.). Auf der Gegenseite verhinderte Philipp Wendt mit einen tollen Block kurz vor der Linie den Einschlag (17.). Nach knapp über einer Viertelstunde wurde es dann erstmals laut im Auswärtsblock, als nach einem Diagonalball Dennis Mast und Anton Kanther einen schönen Doppelpass spielten. Letzterer flankte dann butterweich auf den Kopf von Alexander Bury, der den Ball in die Maschen köpfte – Führung Chemie (19.)! Ein wirklich toll ausgespielter Angriff.
Da waren manche noch gar nicht fertig mit dem Jubeln, da gab es schon den nächsten Aufreger: Timo Mauer drang in den Strafraum ein, wurde gelegt und Schiedsrichter Daniel Köppen zeigte auf den Punkt: Strafstoß Chemie! Ähnlich souverän wie gegen Zwickau traf Dennis Mast aus elf Metern und erhöhte für unsere BSG – 2:0 (21.)! Doppelschlag unserer Grün-Weißen, jedoch konnten die Berliner gleich antworten. Erst hielt BSG-Schlussmann Benjamin Bellot noch glänzend aus Nahdistanz gegen Patrick Breitkreuz (22.), dann zog Ex-Bayern-Talent Christian Derflinger aus rund 30 Metern einfach mal ab – und der Ball schlug im rechten Winkel ein, keine Abwehrchance und der schnelle Anschlusstreffer (25.). Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Beide Mannschaft waren gut drauf, es war ein wildes „Auf und Ab“. Altglienicke übte zwar mehr Druck auf die chemische Abwehr aus, Chemie war aber stets gefährlich und ließ wenig zu. Ohne weitere Hochkaräter ging es mit der Führung für unsere Chemiker in die Kabinen.
Kaum war wieder angepfiffen, da lag der Ball schon wieder im Tor der Gastgeber: eine Freistoßflanke von Florian Brügmann köpfte der andere Florian, Florian Kirstein, ein – 3:1 Chemie (46.)! Der Treffer zeigte Wirkung. Den Blau-Weißen fiel wenig ein, Chemie verwaltete lange Zeit die Führung, kam aber nicht mehr in die gefährlichen Zonen. Gerade, als das Spiel so vor sich hin „plätscherte“, kamen die Hausherren aber doch zum wiederholten Anschluss: Nach einer Flanke von der rechten Seite war es Paul Horschig, der den Ball ins eigene Tor entscheidend und unhaltbar abfälschte – nur noch 2:3 (76.)! Eine Chance hatten die Berliner noch, aber der Freistoß von Orhan Yildirim, der schon mein Anschlusstreffer mitwirkte, ging (zum Glück) knapp daneben.
Danach war Schluss! Chemie holt den ersten Sieg gegen die VSG jemals in der Regionalliga. Aber nicht nur das: man schlug das beste Rückrundenteam der Staffel und geht somit mit sehr viel Selbstvertrauen in die letzten, finalen Partien. Außerdem gewinnt unsere BSG zum zweiten Mal in dieser Saison im Amateurstadion von Hertha BSC, da man hier auch die Zweitvertretung des Bundesligisten (1:0-Sieg, Timo Mauer damals mit dem Treffer) schlug.
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VSG Altglienicke: Leon Bätge – Philipp Zeiger, Christian Skoda (46. Florijon Belegu) , Tugay Uzan, Christian Derflinger, René Pütt, Johannes Manske, Patrick Breitkreuz (46. Berk Inaler) , Raphael Jamil Dem (67. Orhan Yildirim) , Paul-Vincent Manske (67. Botond Bach) , Stephan Brehmer (MK); Trainer: Karsten Heine
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot – Florian Brügmann (79. Benjamin Boltze), Stefan Karau (MK), Paul Horschig, Philipp Wendt (46. Manuel Wajer) – Tarik Reinhard, Alexander Bury – Anton Kanther (67. Ben Keßler), Dennis Mast, Timo Mauer (67. Simran Dhaliwal) – Florian Kirstein (79. Benjamin Schmidt); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 0:1 Alexander Bury (19.), 0:2 Dennis Mast (21., Foulelfmeter), 1:2 Christian Derflinger (25.), 1:3 Florian Kirstein (46.), 2:3 Paul Horschig (76., Eigentor)
Gelbe Karten: Berk Inaler / Tarik Reinhard
Schiedsrichter: Daniel Köppen (Linthe), Tino Stein und Maximilian Bauer
Zuschauer: 335 im Stadion auf dem Wurfplatz (Berlin, davon ca. 200 Chemiker:innen)