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Berlin, Berlin, ein letztes Mal Berlin: gegen Altglienicke zum letzten Mal in die Hauptstadt

By 28. April 2022No Comments

Foto: Christian Donner

Die kommende Auswärtspartie in der Hauptstadt – die letzte Fahrt nach Berlin für diese Saison, man möchte es kaum glauben – hat es noch einmal in sich: Uns erwartet das stärkste Team der Rückrunde, gegen welches wir noch nie gewinnen konnten und welches im aktuellen Kalenderjahr insgesamt erst zwei Niederlagen hinnehmen musste. Zum 36. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie Leipzig am Freitag, 29. April 2022, um 19 Uhr bei der VSG Altglienicke im Stadion auf dem Wurfplatz, dem Amateurstadion der Berliner Hertha.

VSG, mit freundlichen Grüßen: 2022 ist bisher blau-weiß

Es ist wirklich nicht von schlechten Eltern, was Trainer Karsten Heine in der aktuellen Saison und gerade in der aktuellen Rückrunde mit seinem Team leistet: Mit einem in der Winterpause nicht verstärkten Kader, der auf dem Papier mit dem Abgang von Felix Brügmann und seinen zehn Toren nach Chemnitz eher noch an Qualität eingebüßt haben hätte sollen, stellt die VSG aus Altglienicke das beste Team der zweiten Halbserie. Seit neun Spielen sind die Blau-Weißen aus dem Berliner Osten wettbewerbsübergreifend nun ungeschlagen, die letzte Niederlage, ein 0:1 an der Mulde beim FC Eilenburg, datiert auf den 12. März.

Seither und generell im Jahr 2022 gelang der VSG eine beachtliche Leistung auf eigenem wie auf fremdem Platz. Aus 15 gespielten Partien stehen starke neun Siege und vier Unentschieden bei zwei Niederlagen zu Buche, 31 Punkte wanderten seit dem Jahreswechsel auf das eigene Konto. Darüber hinaus stellt man die beste Offensive der Rückrunde mit 40 Treffern aus 16 Partien, was einen bärenstarken Schnitt von 2,5 Toren pro Spiel bedeutet.

Hauptverantwortlich hierfür sind die beiden Toptorschützen der VSG, der von der zweiten Mannschaft des SC Freiburg ausgeliehene Mittelstürmer Johannes Manske und Tugay Uzan auf der linken Außenbahn. Manske kommt in der Liga auf elf Tore (davon vier in den jüngsten sechs Partien) und eine Vorlage, bei Tugay Uzan sind es derer neun beziehungsweise zwei. Überstrahlt werden die beiden im eigenen Kader lediglich von Christian Derflinger: Der vor der Saison vom SV Rödinghausen aus der Regionalliga Nordwest nach Altglienicke gewechselte Derflinger, Topscorer der VSG, bereitete bereits zehn Treffer vor und netzte dabei auch ganze acht Mal selbst, sechs Mal davon alleine in diesem Jahr. Es ist, gelinde gesagt, ein gutes Stück Arbeit, was auf die chemische Defensive am Freitag zukommen wird, denn neben den bisher genannten Offensivmännern gibt es ganze drei weitere Blau-Weiße, die auf zehn Torbeteiligungen oder mehr kommen.

Holt uns heute die drei Punkte: Die Form der VSG und die chemische Bilanz

Aktuell steht das Team von Karsten Heine auf Platz drei der Regionalligatabelle, auf eigenem Platz findet man sich an derselben Position, da man sich auf eigenem Rasen bisher erst drei Mal in der gesamten Spielzeit geschlagen geben musste. In der laufenden Saison fahren Heine und seine Mannschaft einen beeindruckenden Punkteschnitt von über zwei Punkten pro Spiel und sind auf dem besten Wege, nach den beiden vergangenen, pandemiebedingt abgebrochenen Saisons, wobei man einmal sogar an der Spitze der Tabelle die Saison beendete, das beste Ergebnis der eigenen Regionalligageschichte einzufahren.

Erst vor wenigen Wochen verpasste man unserem vergangenen Gegner, dem BAK 07, in Moabit eine 1:4-Abreibung und steht vollkommen verdient im Finale des Landespokals Berlin. Im Endspiel wird man auf den durchaus strauchelnden Drittligisten von Viktoria Berlin treffen und darf sich, nach 2019/20, berechtigte Hoffnungen auf die zweite Trophäe und die zweite DFB-Pokalteilnahme der Clubgeschichte machen.

Auch in der Statistik gegen die BSG Chemie darf die VSG Altglienicke durchaus optimistisch sein: Aus bisher fünf Aufeinandertreffen gelang den Grün-Weißen aus Leipzig noch kein einziger Sieg und lediglich zwei Remis, beide aus der Saison 2017/18 – Zeit, das zu ändern! Vor allem, aber nicht nur, aufgrund des mehr als unglücklichen 0:1 im Hinspiel im Alfred-Kunze-Sportpark, als sich die chemischen Leutzscher nicht nur über ein Tor von Felix Brügmann (das, wie die Kameras auflösten, eigentlich ein Abseitstor war), sondern auch über die schwere und langwierige Verletzung seines Bruders Florian ärgern mussten.

Auftakt fürs Saisonfinale: Die kommende Partie und das chemische Restprogramm

Die Altglienicker fühlen sich bestimmt nicht auf den Schlips getreten, wenn man die kommende Begegnung als die am wenigsten spektakuläre der verbleibenden vier Partien bezeichnet. Denn, bei aller Liebe: Wenn nach dem kommenden Wochenende das Derby gegen den 1. FC Lok Leipzig ansteht, in der Woche darauf die „Reisegruppe Alfred Kunze“ in voller Mann- und Fraustärke im eigens gecharterten Sonderzug den Weg in die Oberlausitz antritt und in der wiederum darauf folgenden Woche den Sachsenpokal im Stadion an der Gellertstraße in die Höhe recken will, hat eine sportlich kaum mehr relevante Begegnung im Amateurstadion der Berliner Hertha die möglicherweise geringste Priorität.

Dennoch: Jede:r Chemiker:in weiß, dass das vergangene Heimspiel gegen den BAK nicht als repräsentativ für die Form und das Potenzial der chemischen Elf herangezogen werden kann. Die durch 120 Pokalminuten lädierte und latent dezimierte Leutzscher Mannschaft zeigte eine durchaus solide Leistung, stand jedoch aufgrund der angeworfenen Rotationsmaschine in stark veränderter Besetzung auf dem Rasen des AKS. Wie Chefcoach Miroslav Jagatic im Vorfeld der drei wahrscheinlich spannendsten Partien der gesamten Spielzeit gegen die VSG aufstellen wird, bleibt abzuwarten, doch auch hier darf man tendenziell davon ausgehen, dass für das wichtigste Spiel des Jahres in der Folgewoche alle Stammspieler so gut es geht geschont werden dürften. In dieser Saison werden unsere Langzeitverletzten Max Keßler, Stephané Mvibudulu und Neuzugang Isidor Akpeko allerdings auf keinen Einsatz mehr kommen, auch nicht gegen die VSG aus Altglienicke. Allerdings müssen sich unsere Grün-Weißen der Form nach nicht zwingend vor dem kommenden Gegner verstecken, lediglich ein Pünktchen trennt die beiden Teams in der Formtabelle, wobei die Männer der VSG pro Partie ein ganzes Tor mehr in diesem Zeitraum erzielten.

Zum 36. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie Leipzig am Freitag, 29. April 2022, bei der VSG Altglienicke im Stadion auf dem Wurfplatz, dem Amateurstadion der Berliner Hertha. Die Partie steht unter der Leitung von Schiedsrichter Daniel Köppen vom FSV Optik Rathenow, Anpfiff ist um 19 Uhr. Wie immer empfehlen wir all denjenigen Chemiker:innen, welche unsere Mannschaft nicht vor Ort unterstützen können, unser Fanradio Fünfeck.FM, unkompliziert zu finden in der App der BSG Chemie Leipzig. Wem die wöchentliche Dosis Alfred-Kunze-Sportpark fehlt, dem sei der Weg ins Leutzscher Holz am Folgetag dringendst ans Herz gelegt – wir verabschieden unsere Leutzscher Legende mit der Nummer 10 (hier gibt es noch Tickets!), Daniel Heinze, feiern uns einen ganzen Tag lang ein wenig selber und bringen Groß und Klein die grün-weiße Magie. Alle nach Altglienicke, dann alle in den AKS, was für ein Wochenende – Forza, BSG!

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