
Foto: Christian Donner
Am Ostersonntag hat die BSG Chemie Leipzig den nächsten Punkt in der Liga geholt. Beim akut abstiegsbedrohten FSV Union Fürstenwalde hatte eine stark rotierte BSG-Elf das Spiel größtenteils im Griff, verpasste aber, vor allem in Halbzeit zwei, sich zu belohnen. So endete die Partie vor 550 Zuschauer:innen in der Bonava-Arena 0:0.
Nach zuletzt zehn Punkten aus den vergangenen sechs Spielen schöpfte Union wieder neuen Mut. Lange war die Mannschaft von Kenny Verhoene abgeschlagen im Tabellenkeller, aber dank besserer Spiele in der Rückrunde hat man den Anschluss an das rettende Ufer nicht verloren. Jedoch brachte die 0:5-Klatsche bei der Zweitvertetung von Hertha BSC den FSV wieder unter Zugzwang: man war zum Siegen verdammt. Unsere Chemiker hingegen hatten dank des 2:1-Erfolgs am vergangenen Sonnabend gegen Tennis Borussia Berlin den Klassenerhalt nun auch rechnerisch perfekt gemacht. Man ging also ohne Druck in die Partie, wollte aber dennoch etwas Zählbares mitnehmen.
BSG-Trainer Miroslav Jagatic mischte im Hinblick auf das wichtige Duell gegen Zwickau im Pokal am kommenden Donnerstag kräftig durch, brachte sieben Neue in die Startelf: Benjamin Boltze, Philipp Wendt, Manuel Wajer, Anes Osmanoski, Anton Kanther, Ben Keßler und Tom Gründling starteten. Paul Horschig, Tarik Reinhard, Dennis Mast, Timo Mauer, Denis Jäpel (alle auf der Bank) mussten weichen; Stefan Karau und Florian Kirstein waren nicht im Kader. Für Tom Gründling war es sein Debüt in der Regionalliga, herzlichen Glückwunsch! Außerdem führte Alexander Bury die Mannschaft als Kapitän aufs Feld.
Das Spiel war erst ein paar Minuten alt, da gab es schon den ersten großen Aufreger: die Trikotwahl war unpassend. Fürstenwalde als Heimmannschaft hatte darauf beharrt in grün-schwarz zu spielen, Chemie bastelte aus beiden Trikotsätzen zumindest ein schwarz-grün zusammen, um Kontrast zu erreichen – andere Farben sind bei der BSG in dieser Saison schlicht nicht vorhanden. Das war dennoch kaum zu unterscheiden, weshalb es zu einem Kuriosum kam: Chemie musste sich weiße Leibchen anziehen – sowas sieht man auch selten.
Zurück zum Sportlichen: Trotz der stark veränderten Elf hatten unsere Jungs das Spiel im Griff, ohne aber wirklich in die gefährlichen Zonen zu kommen. Die erste Chance hatte Lucas Surek, der nach einer Flanke von der rechten Seite nur ans Außennetz köpfte (15.). Danach prüfte Wajer Union-Keeper Staniszweski (25.). Die beste Gelegenheit in Durchgang eins hatte Philipp Wendt, doch sein Abschluss zischte knapp über den Querbalken (33.). So ging es torlos in die Pause.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs wechselte Miroslav Jagatic dreifach: Dennis Mast, Tarik Reinhard und Denis Jäpel kamen für Florian Brügmann, Anes Osmanoski und Anton Kanther. Ähnlich wie schon in Auerbach sorgte das für mehr Gefahr. Chemie war nun auch druckvoll und presste Fürstenwalde tief in die eigene Hälfte. Erst bekam der ebenfalls eingewechselte Timo Mauer das Spielgerät nur an das Standbein (58.), dann hielt Staniszweski den Schuss von Philipp Wendt (62.). Auch Tarik Reinhard hätte die Führung besorgen können, doch er bekam nicht genügend Druck hinter den Ball, weshalb der Keeper von Union ohne Probleme parieren konnte (63.). Wie so oft im Fußball, wären unsere Grün-Weißen dafür fast bestraft wurden. Nach einer Ecke klärten Lucas Surek und Benjamin Bellot im Verbund auf der Linie (75.). Kurz darauf verhinderte die Leutzscher Hintermannschaft erneut den Einschlag, als der Ball nach einem Freistoß fast durchgerutscht wäre (85.).
So erhöhten unsere Leutzscher in den Schlussminuten nochmal den Druck und wären fast noch zum Siegtreffer gekommen. In der Nachspielzeit legte Mast auf Jäpel ab, der den Ball eigentlich nur noch im Tor unterbringen musste, aber irgendwie Staniszewski anschoss, der somit den fast sicheren Gegentreffer verhinderte (90+2.). So blieb es beim torlosen Remis.
Ein Spiel, was unsere Jungs eigentlich aufgrund der vielen Möglichkeiten hätten gewinnen müssen. Zum Glück schmerzt dieser Punkteverlust aufgrund der komfortablen Situation nicht. Mit nun 50 Punkten (neue Bestmarke!) ist man sogar wieder auf einen einstelligen Tabellenplatz!
Das nächste Spiel für unsere Chemiker ist dann Donnerstagabend, 19 Uhr gegen Drittligist FSV Zwickau, die dank des 5:4-Erfolgs von Magdeburg in Verl ebenfalls nun den Klassenerhalt sicher haben. So kann man sich auf eine heiße Partie freuen.
lale
FSV Union Fürstenwalde: Marcin Staniszweski – Finn Berk, Manessé Eshele, Kilian Zaruba (74. Leonard Zeqiri), Connor Klossek – Jeremy Postelt, Lukas Stagge (MK), Tom Weiß (87. Altin Vrella), Max Winter – Dries Corstjens (63. Adrian Jarosch), John Gruber (63. Glen Habimana); Trainer: Kenny Verhoene
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot – Benjamin Boltze (87. Paul Horschig), Ben Keßler, Philipp Wendt, Manuel Wajer – Anes Osmanoski (46. Tarik Reinhard), Alexander Bury (MK) – Florian Brügmann (46. Denis Jäpel), Tom Gründling (53. Timo Mauer), Lucas Surek – Anton Kanther (46. Dennis Mast); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: Tom Weiß / Manuel Wajer, Tarik Reinhard (gesperrt gegen den Berliner AK)
Schiedsrichter: Patrick Kluge (Zeitz), Michael Wilske, Marko Wartmann
Zuschauer: 505 im Friesenstadion, Fürstenwalde (davon ca. 250 Chemiker:innen)