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Ob auf grünem Klee oder an der Spree: Chemie zu Gast in Fürstenwalde

By 16. April 2022No Comments

Foto: Christian Donner

Totgesagte leben länger, sagt man – wir von der BSG Chemie Leipzig können angesichts der wechselvollen grün-weißen Geschichte hiervon ganz bestimmt ein Lied singen. Doch auch unser kommender Gegner, der FSV Union Fürstenwalde, tut in dieser Saison und gerade in deren Endspurt sein menschenmöglichstes, um noch mindestens eine weitere Saison in der vierthöchsten Spielkasse des deutschen Fußballs verbringen zu können. Die jüngste Formkurve sorgt, nicht unähnlich zur Stimmung in Leutzsch in diesen Tagen, für Optimismus und Hoffnung an der Spree, das Saisonziel Klassenerhalt doch noch erreichen zu können. Nach der 5:0-Auswärtsklatsche bei der Zweitvertretung der Berliner Hertha stehen die Fürstenwalder unter Zugzwang – die Chemiker grüßen nach der perfekten englischen Woche aus der oberen Tabellenhälfte und können bis Saisonende frei aufspielen und weiter auf Kurs bleiben, die bockstarke Rückrunde weiter zu veredeln. Zum 34. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt der FSV Union Fürstenwalde die BSG Chemie Leipzig am morgigen Sonntag, 17. April 2022, um 13 Uhr im Friesenstadion in Fürstenwalde.

Von Formkurve und Stabilität: Ausrutscher oder Rückfall in alte Muster?

Unsere Gastgeber aus dem Spreewald entpuppen sich in der heißen Phase und dem Endspurt der Spielzeit 2021/22 in der Regionalliga Nordost als so etwas wie Phönixe aus der Asche – jedenfalls hätte man bestimmt nichts dagegen, wenn man den Trend der vergangenen Wochen bis zum letzten Spieltag so aufrechterhalten kann. Ganze 50 Prozent aller Siege in dieser Spielzeit – drei von insgesamt sechs – holte man in den vergangenen fünf Partien und das auch gegen vermeintlich stärkere Kontrahenten wie Lichtenberg 47 oder den SV Babelsberg 03. Kombiniert mit dem torlosen Remis beim ZFC in Meuselwitz ergeben sich hier richtig starke, im Abstiegskampf unbezahlbare zehn Punkte aus den vergangenen fünf Partien.

Gerade in der Verteidigung ist es dem FSV Union gelungen, spät in der Saison so dringend benötigte Stabilität zu finden. Wochenlang, monatelang lud man in Fürstenwalde (und anderswo) die Konkurrenz zum Toreschießen ein. Die Folge: 71 Gegentore nach nur 25 Spieltagen. Doch seit dem 6:2 beim 1. FC Lok hat sich die Mannschaft von Kenny Verhoene in der Defensive wirklich gefangen. Bis zum vergangenen Wochenende zeigte das Team des FSV auf dem Platz, dass es aus dem richtigen Holz für den Abstiegskampf gemacht ist und ließ in sieben Partien, aus denen elf Punkte heraussprangen, lediglich neun gegnerische Treffer zu.

Umso seltsamer mutet das jüngste Spiel des Tabellensiebzehnten an: Denn als echter Wermutstropfen in der aufkommenden Euphorie und den Hoffnungen auf den Klassenerhalt entpuppt sich an der Spree das krachende 0:5 bei den Hertha-Bubis vom vergangenen Sonntag. Es hatte den Anschein, man verfiele wieder ganz in alte Muster, war bemüht – aber mehr nicht und war an diesem Tag für eine fabelhaft aufspielende Zweite von Hertha BSC schlicht kein Gegner. Gegen die Wundertüte, als die sich die Berliner Hertha in der Regionalliga Nordost nun in jeder Saison (gerade in verfügbarem Kader und Aufstellung) schlicht präsentiert, sah Union kein Land: Das Spiel war nach vier Toren in den ersten 38 Minuten entschieden – bärenstark in dieser Hälfte Derry Scherhant und Ensar Aksakal, beide mit zwei Assists und einem Treffer. In Durchgang zwei nahm die Hertha zwar ein wenig den Fuß vom Gas, doch dem FSV gelang deswegen dennoch nicht viel mehr als in den ersten 45 Minuten. 5:0 für Hertha II stand nach dem Abpfiff auf der Anzeigetafel und das Bild sowohl in dem, was auf dem Platz von Union zu sehen war als auch all die positiven Statistiken der vergangenen Spieltag werden doch ein wenig getrübt.

Das glückliche Händchen im Winter: Die Transfers unter Kenny Verhoene

Der Aufschwung des FSV Union hängt auch mit der vergangenen Wintertransferphase zusammen. Gleich sieben Neue kamen unter Cheftrainer Kenny Verhoene – seit November im Amt und Kenner:innen der Regionalliga Nordost womöglich noch mit einem gewissen Beigeschmack aus seiner Zeit bei Carl Zeiss Jena in Erinnerung – an die Spree. Beispielsweise die neue Nummer eins im Tor, Marcin Staniszewski: Der 25jährige Pole zeigt seit einigen Wochen grundsolide Leistungen und ist nicht unbeteiligt an der aktuellen und im Abstiegskampf so wichtigen Stabilität der Fürstenwalder Defensive.

Doch auch im Angriff scheinen die sportliche Leitung des FSV Union Fürstenwalde und Kenny Verhoene, der an den Transferentscheidungen selbstverständlich mitverantwortlich ist, im Winter ein glückliches Händchen auf dem Transfermarkt gehabt zu haben. Die an die Spree gewechselten Connor Klossek vom KFC Uerdingen und die beiden aus den U21-Mannschaften von belgischen Erst- und Zweitligisten kommenden Fries Cortjens (VV St.Truiden) und Glen Habimana (KSK Lierse Kempenzonen, zurzeit verletzt) sowie der aus der Vereinslosigkeit rekrutierte Tom Weiß (ausgebildet in Halle und Magdeburg) waren sofort eine Verstärkung für die Elf aus Brandenburg. In den 13 seit ihrem Wechsel von Union gespielten Partien sammelten die vier Neuen gemeinsam bereits starke 14 Torbeteiligungen – nicht verkehrt im Kampf um den Klassenerhalt.

Grüner Klee, weißer Schnee, an der Spree: Die Statistik und das Hinspiel gegen den FSV Union

Nichts zu tun mit dem Abstiegskampf und dennoch (oder deswegen) in bestechender Form präsentiert sich die Leutzscher Elf in den vergangenen Wochen: Elf Punkte aus fünf Spielen, drei Siege am Stück in einer perfekten englischen Woche und ein Kader, der Stück für Stück seine ganze Qualität statt im Lazarett endlich auf den Plätzen der Regionalliga Nordost zeigen kann. Die Sonne lacht noch ein wenig kräftiger über dem Leutzscher Holz in diesen Tagen.

Nachdem in der Liga für die BSG Chemie Leipzig lediglich eine weitere Optimierung des Saisonergebnisses drin ist – nach unten wie nach oben geht quasi nichts mehr – kann man im Leipziger Westen mit vollem Fokus auf den nur vier Tage nach dem Stelldichein in Fürstenwalde folgenden Flutlichtkracher blicken: Am kommenden Donnerstag, 21. April 2022, empfängt die BSG Chemie den FSV Zwickau zum Halbfinale des Wernesgrüner Sachsenpokals um 19 Uhr im Alfred-Kunze-Sportpark zu Leipzig-Leutzsch.

Das Hinspiel im Alfred-Kunze-Sportpark aus dem Oktober 2021 entschied die BSG Chemie Leipzig vor heimischem Publikum für sich, für die BSG Chemie trafen Benjamin Boltze und Florian Kirstein, Ridel Monteiro erzielte für unsere Gäste in der 84. Minute den Anschlusstreffer zum Endstand von 2:1. Darüber hinaus könnte die Statistik gegen den FSV Union ausgeglichener nicht sein: In bisher fünf Aufeinandertreffen in der Regionalliga Nordost gingen zwei Siege an die BSG, zwei Siege an Union und einmal trennte man sich remis – Zeit, die Statistik für die BSG mit noch einmal drei Punkten ein wenig aufzuhübschen!

Zum 34. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie Leipzig am Ostersonntag, 17. April 2022, beim FSV Union Fürstenwalde. Anpfiff der Partie ist um 13 Uhr im Friesenstadion in Fürstenwalde, die Spielleitung hat Schiedsrichter Patrick Kluge (SV Blau-Weiß Grana). Für alle chemischen Auswärtsfahrer:innen haben wir alle nötigen Informationen in einem separaten Beitrag zusammengefasst. All denjenigen Grün-Weißen, die nicht die Fahrt nach Fürstenwalde antreten können oder wollen, bietet sich wie immer die Option unseres Live-Tickers und unseres Fanradios Fünfeck.FM, beides unkompliziert verfügbar über die App der BSG Chemie. Ob auf grünem Klee oder an der Spree – Forza, BSG!

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