Skip to main content
AppnewsERSTE

Tennis Borussia Berlin zum Abschluss der englischen Woche zu Gast in Leutzsch

By 8. April 2022No Comments

Foto: Christian Donner

Eine weitere englische Woche neigt sich dem Ende zu. Nach den beiden hoch verdienten Siegen gegen den FC Carl Zeiss Jena (3:2) zuhause und beim VfB Auerbach (1:3) auswärts setzt die kommende Partie zum 34. Spieltag der Regionalliga Nordost den Schlusspunkt hinter diese Dreispielewoche. Die drei Punkte, die Chemie am Mittwoch aus dem Vogtland mit nach Hause brachte, ließen das Polster zu einem (theoretischen) Abstiegsplatz auf komfortable 17 Punkte anwachsen – bei sechs verbleibenden Partien dürfte der Klassenerhalt demnach nur noch Formsache sein. Man darf sich also freuen in Leutzsch auf eine befreit aufspielen könnende BSG Chemie Leipzig, die sich für ihren Kampf mit einer weiteren Saison in der Regionalliga belohnt hat. Chemie Leipzig empfängt den kommenden Gegner, Tennis Borussia Berlin, am morgigen Sonnabend, 9. April 2022, um 13 Uhr im Alfred-Kunze-Sportpark zu Leipzig-Leutzsch.

Die Stimmung hat einen leichten Knacks bekommen im Berliner Westend. Nach einer sehr starken Serie von zehn ungeschlagenen Partien in Folge kam es für die Borussen aus Berlin unter der Woche so richtig dicke: Am vergangenen Mittwoch unterlagen die Männer von TeBe auf eigenem Platz, im altehrwürdigen Berliner Mommsenstadion, der Zweitvertretung der Hertha deutlich mit 0:4 (0:0). Im Anschluss an eine muntere, chancenreiche, aber torlose erste Hälfte mit einer dynamischen Anfangsphase, in der die Lila-Weißen aus ihren drei, vier ordentlichen Chancen mindestens eine hätten nutzen müssen, hatten die Borussen den Herthanern in den zweiten 45 Minuten nun nichts mehr entgegenzusetzen. Mit drei Toren der Hertha-Bubis innerhalb von 15 Spielminuten war die Partie in Minute 65 entschieden und für die Borussen nichts mehr zu holen, zum Abschluss versenkte der Herthaner Timur Gayret in der 79. einen Foulelfmeter zum 0:4 Endstand.

Doch damit nicht genug der Wermutstropfen für TeBe am Mittwoch: Ausgerechnet Durchstarter Benyas Solomon Junge-Abiol auf der rechten Außenbahn holte sich im Spiel gegen die Hertha seine fünfte gelbe Karte ab und muss gegen die BSG Chemie Leipzig im Alfred-Kunze-Sportpark das Spiel von der Tribüne aus betrachten; Rechtsverteidiger Lirim Mema sammelte bereits seine zehnte Gelbe und wird es ihm in Leutzsch gleich tun. Gerade der gezwungene Verzicht auf Junge-Abiol dürfte Trainer Markus Zschiesche bei der kommenden Partie sauer aufstoßen: Der 22jährige Rechtsaußen konnte in den vergangenen acht Ligapartien saubere zehn Scorerpunkte einfahren (vier Tore, sechs Assists) und steht nun insgesamt bei 23 Torbeteiligungen in 29 Spielen. Junge-Abiol, der bereits Stationen bei Lichtenberg 47, dem VfB Germania Halberstadt sowie Viktoria Berlin hinter sich hat, hatte so maßgeblichen Anteil an der Konstanz der Leistungen und dem sicheren Klassenerhalt der Borussen – und weckt, wie man hört, allem Anschein nach auch schon Begehrlichkeiten eine Liga höher.

Auch bei Trainer Markus Zschiesche stehen die Zeichen bereits auf Abschied. Der 40jährige, dessen Vertrag zum Ende der aktuellen Saison ausläuft, wird diesen nicht verlängern und sich gemeinsam im Team mit seinem Co-Trainer nach einer neuen Herausforderung umsehen. Die bisherigen Herausforderungen meisterten die beiden bei TeBe mehr als ordentlich: Zschiesche übernahm die Lila-Weißen im Jahr 2020 nach deren Aufstieg in die Regionalliga Nordost von Trainer Dennis Kutrieb, den es nach England zog. Zschiesche hielt dann, etwas glücklicher, dank des Saisonabbruchs 2020/21 die Klasse in der Regionalliga und setzte in der aktuellen Saison seine gute Arbeit im Westend fort. Unter seiner Leitung platzierte sich TeBe in dieser Spielzeit durchgehend und nie gefährdet im Tabellenmittelfeld, steht seit der Rückrunde durchgehend in der oberen Tabellenhälfte und widmet sich nun vollends dem neuen Saisonziel, in der Rückrunde mehr Punkte zu sammeln als in der ersten Halbserie.

Dafür standen die Zeichen auch sehr sehr gut in den vergangenen Wochen und Monaten: Vor der Niederlage am Mittwoch hatte man sich seit einem 1:2 gegen den Berliner AK in der Liga keinem Gegner mehr geschlagen geben müssen – und das war am 17. Dezember. Seither baute man an einer Serie aus zehn Spielen ohne Niederlage, die sich wirklich sehen lassen konnte. Auch Teil der Wahrheit ist allerdings, dass unter diesen zehn Spielen eher schmeichelhafte sechs Remis zu finden sind und von den vier Siegen, die man einfahren konnte, nur der gegen die VSG aus Altglienicke Ende Januar gegen ein Team geholt wurde, welches nicht auf einem direkten Abstiegsplatz steht. Doch die Fremde liegt den Jungs von Tennis Borussia: Jedes zweite Spiel auf fremdem Rasen ging an TeBe, auf die gesamte Saison gerechnet holte man gar 56 Prozent der eigenen Punkte auswärts.

Die bisherige Bilanz der BSG Chemie Leipzig gegen TeBe Berlin spricht hingegen für die Grün-Weißen. Sowohl das Hinspiel in dieser Saison am 14. Spieltag – ein 0:1 für Chemie im Mommsenstadion, Capitano Karau traf auf Vorlage von Brügmann per Kopf zum chemischen Sieg – als auch die Partie in der Vorsaison (1:3 für die BSG in Berlin) gingen an Chemie. Darüber hinaus lässt auch die jüngste Formkurve einen hoffnungsvollen Ausblick zu: Während Tennis Borussia seit drei Partien auf einen Sieg und seit zwei Partien auf ein eigenes Tor wartet, traf der Schrecken aller Klassen in den vergangenen vier Spielen (ohne Niederlage!) sieben Mal ins gegnerische Tor und sammelte acht Punkte. Gerade die beiden zurückliegenden Spiele gegen den VfB Auerbach und Carl Zeiss, in denen die BSG je drei Mal traf, stellten das starke Niveau, den nie endenden Kampf und die vortrefflichen Comebackqualitäten der Leutzscher Elf in dieser Saison unter Beweis.

Vor 720 Zuschauer:innen, darunter mit 330 knapp die Hälfte in grün und weiß, zeigten die Leutzscher in der zweiten Hälfte und nach Rückstand in Auerbach ihr wahres Gesicht und wurden in spielstarker und ansehnlicher Art und Weise ihrer Favoritenrolle gerecht. Bei der Partie gegen Tennis Borussia werden die Rollen weit weniger deutlich verteilt sein, man darf sich im Leipziger Westen aber dennoch auf einen spannenden Fußballmittag einstellen.

Für einige Akteure der BSG Chemie werden sich die Fans allerdings noch eine Weile gedulden müssen: Bei Max Keßler, Stephané Mvibudulu, Benjamin Schmidt und Isidor Akpeko gibt es bisher noch keine Anzeichen, wann diese der Elf wieder zur Verfügung stehen werden. Wie immer nur die besten Genesungswünsche, auf dass wir unsere Jungs in dieser Saison noch einmal im Kader erleben dürfen! Auch Benjamin Boltze und Andy Wendschuch dürften am Sonnabend nicht auf dem Platz stehen. Zurück in Training und Team sind hingegen mittlerweile Ben Keßler, der gegen den VfB von Beginn an ran durfte, sowie Manuel Wajer; unsere Rückkehrer der Vorwoche(n), Philipp Wendt und Florian Brügmann liefen in Auerbach ebenfalls wieder auf. Zurückhalten gegen TeBe sollten sich Tarik Reinhard, der in Auerbach zwar nicht im Kader stand, aber beim MDR den Volltreffer der Woche erzielte, Timo Mauer, Ben Keßler und unser Scorer dieser Woche, Dennis Jäpel. Allesamt würden bei einer weiteren Verwarnung in der kommenden Woche auswärts in Fürstenwalde fehlen.

Acht Punkte aus den vergangenen fünf Partien, zwei Spiele mit je drei eigenen Toren sowohl zuhause als auch in der Fremde zu einem Sieg gedreht, 46 Punkte nach 29 Spielen und in der Rückrunde bereits mehr Punkte als gesammelt als in der ersten Halbserie – dort, wo die Sonne immer lacht, herrscht gerade durchaus eitel Sonnenschein. Unser Lazarett leert sich, die Stadien füllen sich, die Sonne zeigt sich – und der Saisonendspurt wartet mit einigen echten Krachern auf die chemische Familie. Mit einem Sieg gegen TeBe und wenn Babelsberg 03 am Freitagabend nicht gegen die VSG Altglienicke punktet, zieht Chemie an den Lila-Weißen vorbei und würde erstmals seit Oktober auf einem einstelligen Tabellenplatz stehen.

Zum 33. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie Leipzig am morgigen Sonnabend Tennis Borussia Berlin um 13 Uhr im Alfred-Kunze-Sportpark in Leutzsch. Die Partie steht unter der Leitung von Schiedsrichter Daniel Köppen vom FSV Optik Rathenow. Es gelten am Samstag keine G-Regeln in Leutzsch, Vollauslastung ist möglich – die Häuser leer, das Stadion voll, wir kennen das Spiel. Für alle, die am Wochenende nicht den Weg ins Leutzscher Holz auf sich nehmen können oder wollen, besteht wie immer die Möglichkeit, das Spiel über unseren Live-Ticker oder unser Fanradio Fünfeck.FM zu verfolgen, beides unkompliziert zu finden in der App der BSG Chemie. Grün wie Moos und weiß wie Schnee, drei Punkte für Leutzsch gegen TeBe – Forza, BSG!

kiro

Teilen:
Close Menu