Foto: Christian Donner
In einem schwachen Regionalliga-Spiel kommt unsere BSG Chemie Leipzig beim abstiegsbedrohten FSV Optik Rathenow nicht über ein Remis hinaus. Zwar war man am 30. Spieltag über 90 Minuten die dominierende Mannschaft, konnte dies aber nicht mit Toren bestätigen. Die Partie endete vor 718 Zuschauer:innen im Stadion Vogelgesang 0:0.
Während unsere Leutzscher durch eine starke Form im Frühjahr sich etwas von den Abstiegsrängen absetzen konnte, aber noch lange nicht raus sind, ist die Lage in Rathenow dramatischer. Die Mannschaft von Trainer-Ikone Ingo Kahlisch (33 Jahre im Amt) belegt derzeit mit 20 Punkten aus 29 Spielen den drittletzten Tabellenplatz, konnte lediglich einen Sieg in der Rückrunde einfahren. Natürlich zu wenig, um die Klasse zu halten. Ein gutes Omen für die Brandenburger war, dass sie mit fast vollständigen Kader auflaufen konnten, was unsere BSG nicht wirklich behaupten kann.
So stellte sich die Mannschaft von Trainer Miroslav Jagatic fast von selbst auf. Einzige Änderung im Vergleich zum 1:1-Punktgewinn gegen den BFC war Anton Kanther, der nach Gelb-Sperre wieder in die Startelf zurückkehrte. Für ihn musste Florian Kirstein zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Chemie begann druckvoll und nahm das Zepter direkt in die Hand. So setzte Lucas Surek das erste Ausrufezeichen, sein Schuss ging aber über den Kasten (4.). Zwar waren unsere Chemiker das spielbestimmte Team, konnte aber in der Offensive wenig Akzente setzen. Der Kopfball von Stefan Karau (13.) und die Halbchance von Timo Mauer (33.) blieben da noch die gefährlichsten Aktionen in Halbzeit eins. Die Hausherren hingegen wurden immer wieder durch ihre schnelle Außenstürmer gefährlich, aber auch da fehlte es an der Genauigkeit. Dennoch gehörte Optik die größte Chance im ersten Durchgang, doch den Freistoß von Kapitän Jerome Leroy konnte BSG-Schlussmann Benjamin Bellot entschärfen.
So ging es fast folglich ohne Tore in die Kabinen. Nach der Pause wurde Chemie stärker und hatte gute Möglichkeiten, die Führung zu erzielen. Erst hielt Lucas Hiemann im FSV-Tor glänzend gegen Lucas Surek (51.), dann muss Dennis Mast eigentlich die Führung machen. Er umkurvt den Keeper, kommt aber nicht mehr zum Abschluss (52.). Unsere Leutzscher waren nun am Drücker, aber konnten den Ball nicht im Tor unterbringen. Nach einer tollen Kombination über die linke Seite verfehlte Tarik Reinhard knapp (67.), dann scheiterte Anton Kanther frei vor Lucas Hiemann (68.). Chemie belohnte sich einfach nicht.
Und wie es so im Fußball kommt, wäre das auch fast bestraft worden. Erst vergab Optik-Verteidiger Polichronakis aus kaum fünf Metern frei vorm leeren Tor (81.), dann fehlte Glodi Zingu der entscheidende Druck hinter dem Ball, Benjamin Bellot konnte das Leder sogar festhalten (85.).
Es blieb am Ende beim torlosen Remis, das niemanden so wirklich weiterhilft. Zwar knackt unsere BSG erstmals seit Neugründung die 40-Punkte-Marke in der Regionalliga, jedoch werden diese in einer 20er-Staffel sicherlich nicht für den Klassenerhalt reichen. Natürlich steht man aber immer noch mit Platz 12 in der Tabelle gut da.
Die nächste Chance auf Punkte haben unsere Leutzscher in zwei Wochen, wenn man Aufstiegskandidat Carl-Zeiss Jena empfängt. Vorher gibt es aber noch ein ganz wichtiges Spiel: Das Pokalviertelfinale bei Oberligist Budissa Bautzen, es geht um den Einzug ins Sachsenpokal-Halbfinale! Anstoß am kommenden Sonnabend ist 15 Uhr.
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FSV Optik Rathenow: Lucas Hiemann – Thilo Gildenberg, Vassilios Polichronakis, Marc Langner, Jonathan Muiomo, Glodi Zingu (89. Justin Marcel Gröger), Jerome Leroy (MK), Johannes Pistol (63. Lucas Will), Nicola Köhler, Kimbyze-Kimby Januario, Benjamin Wilcke; Trainer: Ingo Kahlisch
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot – Tom Müller, Stefan Karau (MK), Paul Horschig, Lucas Surek – Tarik Reinhard, Alexander Bury – Timo Mauer (85. Philipp Wendt), Anton Kanther (75. Florian Brügmann), Dennis Mast (90. Manuel Wajer) – Anes Osmanoski (46. Florian Kirstein); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: Stefan Karau / Kimbyze-Kimby Januario
Schiedsrichter: Rasmus Jessen (Berlin), Bela Wiethüchter, Hannes Stein
Zuschauer: 718 Zuschauer:innen im Stadion Vogelgesang (Rathenow)