Grafik: BSG Chemie Leipzig
Das Hackebeil gibt keine Ruh – auch nicht im Kleinformat! In einer gemeinschaftlich organisierten Aktion der Betriebssportgemeinschaft Chemie Leipzig, des Fanprojektes der BSG sowie der aktiven Fanszene wurde der grün-weiße Geist im Vorfeld der Regionalligapartie gegen die VSG Altglienicke an die kleinsten Chemiker:innen weitergegeben. Für eine Gruppe Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren wurde in der Sachsenstube in der Geschäftsstelle der BSG am Alfred-Kunze-Sportpark unter der Mithilfe der organisierten Leutzscher Fanszene die Möglichkeit geschaffen, spielerisch die Liebe zu Chemie zum Ausdruck zu bringen und eigene Blockfahnen zu malen. Vor und während der Partie gegen den Dresdner Sportclub 1898 im Wernesgrüner Sachsenpokal wurden die Ergebnisse der Fahnenaktion präsentiert und ihrer grün-weißen Bestimmung nach zum Einsatz gebracht.
Die Leutzscher Gemeinde, von den Fans über die Vereinsmitglieder zu den Mannschaften, haben sich bekanntlich Gemeinschaftlichkeit, Toleranz, Solidarität und Sportsgeist auf die Fahnen geschrieben und zeigen in der Öffentlichkeit, an ihren jeweiligen Körpern, in der Stadt sowie selbstverständlich im Alfred-Kunze-Sportpark stolz und offensiv Flagge für Grün-Weiß. Bleibt lediglich eine Frage: Fahne und Flagge – wo ist da eigentlich der Unterschied? Kurz gesagt, Fahnen werden getragen, Flaggen werden gehisst. Eine Fahne ist ein in der Regel hochwertiges Einzelstück, eine Flagge ist beliebig oft günstig reproduzierbar. Wäre das auch geklärt.
Nicht für die Reproduktion gedacht, aber definitiv (mindestens auf ideeller Ebene) hochwertige Einzelstücke entstanden bei einer gemeinschaftlich organisierten und durchgeführten Fahnenaktion von Seiten des Vereins, des Fanprojekts und der aktiven Fanszene der BSG Chemie Leipzig. Hierbei stand die grün-weiße Identifikation, die Kreativität und der Spaß einer gut 15köpfigen Gruppe von Kindern im Alter von drei bis zehn Jahren im Mittelpunkt. Die Gemeinschaftsproduktion der großen Grün-Weißen fand am vergangenen Samstag in den Räumen der Geschäftsstelle der BSG am Alfred-Kunze-Sportpark im Vorhinein des Regionalligaheimspiels gegen die VSG Altglienicke statt.
Ausgestattet mit von Fanprojekt organisierten und bereitgestellten Materialien wie Farben, Pinseln und allem, was das junge Künstler:innenherz zum Gestalten der eigenen Fahnen benötigen könnten, gingen die Kinder, angeleitet durch die kreative Unterstützung der anwesenden Ultras und Elternteile, in der Sachsenstube zu Werke. „Toll, dass es so ein Angebot gibt. Besser geht’s für uns Eltern und die Kinder eigentlich nicht, so eine Aktion sollte definitiv wiederholt werden!“ wird ein anwesender Vater zitiert, ein anderer wies darauf hin, dass es exakt solche Gelegenheiten und Angebote seien, die die Gemeinschaft BSG und die ganzheitliche Erfahrung in Leutzsch ausmachen. Selbstverständlich stand die Veranstaltung nicht nur Vereinsmitgliedern (ob jung oder alt) offen, sondern allen kleinen und großen grün-weißen Fans. Zur Freude aller Organisator:innen wurde das Angebot von allen Altersklassen sehr gut angenommen, nach und während getaner Arbeit belohnten sich Kinder wie Eltern an Hot Dogs und Getränken in der Sachsenstube, bevor um 13 Uhr das Speil gegen die VSG aus Altglienicke angepfiffen wurde. »Als sozialpädagogisch arbeitendes Fanprojekt finden wir solche generationsübergreifenden Ideen natürlich extrem wertvoll“, so Sebastian Kirschner vom Fanprojekt der BSG Chemie Leipzig. „Wenn die Leute vom Norddamm den Kids vom Familienblock auf spaßige und niedrigschwellige Art und Weise die Grundlagen von Fankultur beibringen – z.B., dass man eine echte Fahne, möglichst individuell selbst malt und näht – dann ist das in unseren Augen wunderbar. So entstehen vielleicht neue, frische Fanidentitäten, so wird das Wissen und die Erfahrung der ‚Alten‘ charmant weitervermittelt.“
Selbstverständlich stärken solche Aktionen die Verbindung der Kinder zum Verein – unabhängig davon, ob diese schon in irgendeiner Form im Umfeld der BSG aktiv sind oder nicht. Was nicht ist, kann ja immer noch werden. Es darf dabei nicht unterschätzt werden, welchen Beitrag positive, gemeinschaftliche und schlicht Spaß machende Aktivitäten und Erinnerungen zur Identifikation des chemischen Nachwuchses mit Verein und Umfeld sowie der generellen Sozialisation der Kinder leisten. Denn: Früh übt sich, was ein Chemiker werden will. Gerade auch die Mitwirkung der organisierten Leutzscher Fanszene unterstreicht, wie wichtig aktive Fan- und Ultragruppierungen und deren soziales Engagement für ihre Stadt, ihr Viertel, ihren Club und darüber hinaus sind. „Viele Jahre ist es her, dass man das Malen und Anfertigen von Fahnen und Doppelhaltern proaktiv in der Chemischen Fanszene angeboten hat. Dabei hat Chemie mittlerweile einen sehr großen Nachwuchs von ganz klein an. Besonders der Familienblock ist hierbei mit seinem wöchentlichen Engagement als wichtiger Stützpfeiler hervorzuheben“ heißt es von einem Mitorganisator der Diablos Leutzsch, welche neben anderen Elementen der aktiven Fans der Chemiker sofort für die Aktion zu gewinnen waren und diese unterstützend, mit Rat und Tat und ausreichend Erfahrung im Gestalten von Fahnen begleiteten. Die großen, aktiven Fans hatten dabei auch selber sichtlich Spaß an der „sehr angenehmen Veranstaltung mit coolen Kids, leckeren Hot Dogs und sehr engagierten Eltern.“
Präsentiert wurden die Ergebnisse der generationsübergreifenden Fahnenaktion im Vorfeld und – im Rahmen einer Choreographie der Kleinen im ziemlich einzigartigen Familienblock des Alfred-Kunze-Sportparks (siehe Bildergalerie) – während des Sachsenpokalspiels gegen den Dresdner SC 1898, welches mit 6:0 für uns endete und den Chemikern den Einzug in das Viertelfinale des Wernesgrüner Sachsenpokals bescherte.
Ausnahmslos von allen Seiten, von Verein, Eltern, Kindern und aktiven Fans, wurde unterstrichen, dass die auf sehr gute Resonanz getroffene Aktion des vergangenen Samstags nicht die letzte ihrer Art bleiben soll. Vonseiten der organisierten Fanszene hieß es: „Ob wir das nochmal wiederholen? Selbstverständlich, die ersten Ideen für größere Umsetzungen stehen bereits jetzt schon.“ Demnach dürfen alle Chemiker:innen, ob jung oder alt, aktiv oder (noch) nicht aktiv, Eltern oder nicht, gespannt sein, was in Zukunft für alle Generationen der grün-weißen Familie auf dem Programm stehen wird – auf dass es niemals ruhig werden möge im Leutzscher Holz.