Foto: Christian Donner
Es sah lange gut aus gegen den den VfB Auerbach: durch ein Tor von Florian Kirstein war Chemie im zweiten Durchgang in Führung gegangen, sah schon fast wie der sichere Sieger aus – und musste dann doch die Punkte teilen. 1:1 hieß es durch einen späten Treffer der Gäste im Alfred-Kunze-Sportpark gegen den VfB Auerbach.
Im Vergleich zur Auswärtspartie beim FC Carl Zeiss Jena blieb die Aufstellung der Chemiker fast identisch. Denis Jäpel sollte für Anton Kanther starten, kurz vor dem Spiel tat sich allerdings Timo Mauer beim Aufwärmen weh, sodass an seiner statt Anton Kanther doch zum Einsatz kam. Insgesamt blieb die Begegnung über die kompletten 90 Minuten hinter den Erwartungen zurück. In der ersten ersten Halbzeit blieben ein Lupfer von Anton Kanther aus 30 Metern (drüber in der 22. Minute) und ein Abseitstor von Florian Brügmann in der 43. Minute die einzig erwähnenswerten Situationen. Abgesehen davon war Geplänkel im Mittelfeld alles, was das Spiel zu bieten hatte.
Nach der Halbzeit und einer kurzen Anlaufphase zeigte die BSG die beste Phase des Spiels. Mit dem ersten wirklich gefährlichen Angriff über Florian Brügmann und Florian Kirstein fiel der Führungstreffer für die BSG. Lang eingesetzt von Florian Brügmann spitzelte Florian Kirstein den Ball am herauseilenden Stefan Schmidt vorbei in die Maschen – 1:0! (56. Minute) Chemie legte nach, ein Schuss von Benjamin Schmidt aus 20 Metern wurde von Stefan Schmidt stark gehalten. (58. Minute) Fünf Minuten darauf versuchte es noch einmal Florian Kirstein, aus kurzer Distanz klatschte sein Drehschuss auf die Oberkante der Latte. (63. Minute) Damit sind die größten Chancen der Grün-Weißen aber auch bereits auserzählt. Das Spiel lief unaufhaltsam dem Ende entgegen, doch noch einmal gab es in der 89. Minute einen Freistoß für die Gäste. Der Ball segelte von rechts hinein, landete auf dem Fuß des eingewechselten Michail Fragkos, rutschte von dort nach rechts rüber – und Lucas Seidel hatte plötzlich aus 5 Metern am rechten Pfosten freie Schussbahn. Er ließ sich nicht zwei Mal bitten und machte den Ausgleichstreffer zum 1:1.
In der kommenden Woche fährt die BSG zu Fortuna Chemnitz für die 3. Runde des Sachsenpokals.
Stimmen der Trainer:
Miroslav Jagatic (BSG Chemie Leipzig)
Es fühlt sich in der Tat wie eine Niederlage an. Man muss sich da schon zusammenreißen und braucht etwas, die richtigen Worte zu finden. Meine Jungs liegen am Boden, haben mit sich selbst zu tun. Genau wie in Jena müssen wir einfach nur die letzte Aktion klären. Vorne machen wir das 2:0 halt nicht, dann dachten wir „okay, dann eben ein dreckiger Sieg“. Dann kommt der Ping-Pong-Ball und das Gegentor, das passt ein wenig zur Situation. Das ist nun ganz normal, dass das enttäuschend ist. Glaubt mir: keiner ärgert sich hier mehr, als die Beteiligten. Wir müssen uns nun schütteln. Die nächsten Wochen werden genauso schwer und hart. Ab morgen muss es wieder vorangehen, wir brauchen auch wieder den Mut zurück. Ich will nun auch sehen, dass meine Jungs enttäuscht sind, aber umso mehr müssen sie ab morgen den Kopf wieder hochnehmen und die Brust rausstrecken. Heute haben wir‘s nicht geschafft, ab morgen reißen wir uns wieder den Arsch auf.
Sven Köhler (VfB Auerbach)
Wir brauchen nicht darüber reden: wenn man in der 89. Minute den Ausgleich macht, dann ist das glücklich. Wir wussten, dass Chemie unbedingt gewinnnen will, nachdem sie letzte Woche unglücklich verloren hatten. Als Auerbach ging es hier nicht darum, ein Offensivfeuerwerk abzufeuern. Je länger das Spiel lief, desto passiver wurden wir und es ist uns immer weniger gelungen, Kirstein und Brügmann zu kontrollieren. Nach dem 1:0 wäre ein Sieg von Chemie sicher verdient gewesen. Aber wenn das 2:0 dann nicht fällt, dann glauben wir eben bis zur letzten Sekunde dran. Ich glaube schon, dass es für die Chemiker eine gefühlte Niederlage ist, für uns ist ein Punkt über den wir uns sehr freuen.
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (TW) – Manuel Wajer, Ben Keßler, Stefan Karau (MK), Benjamin Boltze – Denis Jäpel (78. Benjamin Luis), Tarik Reinhard, Benjamin Schmidt (81. Paul Horschig), Anton Kanther (74. Tom Müller) – Florian Brügmann, Florian Kirstein; Trainer: Miroslav Jagatic
VfB Auerbach: Stefan Schmidt (TW), Niclas Kubitz, Sempastiano Giaouplari, Eric Stiller (59. Michail Fragkos), Ondrej Brejcha, Maximilian Schmidt, Philipp Müller (65. Lucas Seidel), Marcin Sieber (83. Fabien Bochmann), Marc-Philipp Zimmermann (MK), Aleksandrs Guzlajevs (65. Sarwar Osse), Johann Weiß; Trainer: Sven Köhler
Tore: 1:0 Florian Kirstein (56.), 1:1 Lucas Seidel (89.)
Schiedsrichter: Philipp Vierock, Jens Klemm, Max Stramke
Zuschauer: 3349 im Alfred-Kunze-Sportpark, Leipzig-Leutzsch (15 Gäste)