
Foto: Christian Donner
Nach der eher turbulenten vergangenen Woche mit den Vorkommnissen nach dem BFC-Spiel, die auch national für Aufsehen gesorgt haben, stehen unsere Leutzscher vor einem wegweisenden Spiel, wenn man Samstag um 13:00 Uhr den direkten Konkurrenten Optik Rathenow im Alfred-Kunze-Sportpark empfängt.
Der FSV Optik Rathenow wurde am 21. Februar 1991 gegründet, doch die Historie des Klubs geht bis in das Jahr 1906 zurück, als die ,,Spielvereinigung 06“ gegründet wurde. Diese fusionierte in den 1930er Jahren mit dem ,,TV Jahn“ zum ,,VfL“. Nach mehreren Umbenennungen machte sich dann die Fußballabteilung der ,,SV Optik Rathenow“ eigenständig und trat in der Saison 1991/92 in der Verbandsliga Brandenburg (damals viertklassig) an. Bereits 1994 gelang der Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse Deutschlands (Regionalliga Nordost damals), wo man auch den Klassenerhalt schaffte, jedoch in der Folgesaison abstieg. Nach 16 Jahren gelang 2012 die Rückkehr in die Regionalliga, wo man wieder nach 2 Jahren abstieg. Seit der erneuten Rückkehr 2018 konnte der Verein aber die Klasse halten, wobei er, wie auch andere Mannschaften in der Staffel, von dem Saisonabbruch durch den Corona-Virus sportlich profitierte.
Kurios ist, dass in der gesamten Klubgeschichte der 1991 gegründeten FSV Optik Rathenow nur ein Trainer im Amt ist beziehungsweise war. Ingo Kahlisch ist seit nunmehr 33 Jahren Trainer des FSV, übernahm den Verein noch, als er ,,BSG Motor Rathenow“ hieß. Er erlebte also schon die gesamte Historie vom neugegründeten Rathenow. Er sorgt auch dafür, dass der Verein in seine vierte Regionalliga-Saison in Folge geht – das ist natürlich Vereinsrekord. Aber auch dieses Jahr zählt für die Brandenburger nur der Klassenerhalt. Zumal auch diesen Sommer wieder viele wichtige Akteure den Verein verließen, wie unter anderem Leon Hellwig, der sich dem FSV Luckenwalde anschloss. Dafür holte man viele junge Spieler, wie zum Beispiel Abdullah Dzafo aus der Reserve von Hannover 96 oder Kimbyze-Kimby Januario von Liga-Konkurrent Germania Halberstadt. Der Start in die Saison verlief nicht gerade gut, aber erwartbar. Nach 10 Spieltagen steht man in der ,,Zwischenzone“, also auf den Plätzen, die vielleicht zu den Abstiegsrängen zählen oder auch nicht. Ein Sieg und vier Remis bedeuten sieben Punkte und aktuell Platz 17. Top-Torjäger des FSV ist Lucas Will, der letzte Saison aus Lübeck kam, mit drei Toren. Auffällig bei den morgigen Gästen ist, dass sie auswärtsschwach sind. Während man daheim lediglich zweimal verlor, sprang auswärts noch kein Sieg heraus, sondern bisher nur zwei Punkte.
Eigentlich ein Mutmacher für unsere Chemiker, aber während es bei uns auswärts läuft, klemmt zuhause noch der Schuh. Vier Punkte aus fünf Spielen sind eine ausbaufähige Bilanz. Der letzte Heimsieg in der Liga war am 7. September, als man Aufsteiger Tasmania Berlin 2:0 schlug. Auch der Blick auf die Verletztenliste ist nicht gerade beruhigend, denn mit Stephané Mvibudulu (Achillessehne), Lucas Surek (Herzprobleme) und Alexander Bury (Schulter) fallen definitiv drei wichtige Akteure aus. Doch dass diese Ausfälle aufgrund des breiten Kaders kompensiert werden können, zeigten die letzten Auftritte. Auch wenn zuletzt nur ein Punkt in den drei Spielen in der Liga zusammen kam, war die BSG nie wirklich unterlegen. Auch die bisherige Bilanz mit Optik Rathenow lässt sich sehen: Alle fünf Duelle mit den Brandenburgern konnten siegreich gestaltet werden. Bemerkenswert: Bedingt durch die Corona-Absagen war das letzte Heimspiel der Leutzscher gegen Rathenow 1995, damals noch als FC Sachsen.
Der Schiedsrichter der Partie ist Denis Waegert, der diese Saison bereits fünfmal zum Einsatz in der Regionalliga Nordost kam. Seine Assistenten werden Hannes Stein und Kai Kaltwaßer sein. Wir wünschen dem Schiedsrichter und seinen Assistenten ein ,,Gut Pfiff!“ und den Zuschauern ein tolles Spiel.