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Geführt und doch verloren – Niederlage gegen Luckenwalde (mit Fotos & Video)

By 31. August 2021No Comments

Foto: Dennis Weißflog

Im insgesamt fünften Flutlichtspiel in Leipzig-Leutzsch sollte es doch endlich klappen mit dem ersten Sieg, das hatten sich alle Chemiker ganz fest vorgenommen. Doch wieder wurde es nichts. Beim 1:2 (1:2) gegen den FSV 63 Luckenwalde schaffte es Chemie einfach nicht, sich für eine engagierte Leistung besonders zu Beginn des zweiten Durchgangs zu belohnen, ehe die Kräfte schwanden.

Unser Trainer Miroslav Jagatic schickte die Chemie-Elf unverändert gegenüber dem Spiel gegen den Chemnitzer FC in das insgesamt siebte (!) Pflichtspiel im August. Und das Spiel begann auch positiv für die Chemiker: schon nach acht Zeigerumdrehungen eroberte Anton Kanther den Ball im linken Halbfeld, zog in die Mitte Richtung Strafraumgrenze und erzielte mit einem Schuss, der vom rechten an den linken Innenpfosten und von dort ins Netz klatschte, die frühe 1:0-Führung für die BSG. (8. Minute) Im Gegenzug zeigten die Gäste ihre Offensivpower und warum sie schon so viele Tore erzielt haben. In der 9. Minute zappelte der Ball bereits im Netz, doch Till Plumpe stand bei der Entstehung im Abseits. Kurz darauf setzte Leon Hellwig einen Kopfball vom Elfmeterpunkt rechts am Tor von Benjamin Bellot vorbei. (11. Minute)

Chemie war zwar nicht völlig abgemeldet, kam durch Florian Kirstein zu einer guten Szene in der 19. Minute, doch hier wurde er abgedrängt und seine Hereingabe konnte am Ende nicht entscheidend verwertet werden. Auf der Gegenseite hatten die Luckenwalder mehr Erfolg. Eine Flanke von der rechten Seite wurde nicht gut genug geklärt. Daniel Becker stand goldrichtig und schlenzte den Ball in den Winkel – keine Chance für Benjamin Bellot. (21. Minute) Doch die Gastmannschaft schnürte sogar ein Doppelpack. Nur vier Minuten später erzielte Lucas Vierling nach einer Standardsituation und einer flachen Hereingabe von Christian Flath das 2:1 für Luckenwalde. (25. Minute) Das Spiel war auf den Kopf gestellt, Chemie musste erst einmal durchatmen. Vor dem Halbzeitpfiff sollte nur eine Flanke von Timo Mauer in der 35. Minute noch einmal für Gefahr sorgen, die André Thoms aber noch erreichen und Luckenwalde mit etwas Glück klären konnte.

Aus der Kabine kam die BSG dann mit richtig viel Dampf. Brügmann setzte in der 50. Minute das erste Achtungszeichen mit einem Schuss aus 20 Metern. Dann war Manuel Wajer nach einem Eckstoß am Ball, das Leder ging abgefälscht drüber. (54. Minute). Die dadurch folgende Ecke führte ebenfalls zu einer Chance: Anton Kanther versuchte eine Direktabnahme, doch wieder konnte André Thoms halten. (55. Minuten) In der 57. Minute versuchte Florian Kirstein gar einen Fallrückzieher – Chemie war in diesen Minuten, angepeitscht vom Leutzscher Anhang, mit einem regelrechten „Power-Play“ auf dem Platz unterwegs. Nach diesen gehäuften Szenen erlosch das Angriffs-Feuer der BSG jedoch sehr bald, wenn man von den gefährlichen Momenten spricht. Nur in der 70. Minute wurde es noch einmal echt brenzlig für Luckenwalde, als Florian Brügmann von der Strafraumgrenze einen Schuss ansetzte – ein Luckenwalder blockte hier mit vollem Einsatz.

Der Einsatz stimmte bei Chemie bis zur letzten Sekunde, doch Chemie fehlten nach dem harten August vielleicht auch ein paar „Körner“, um bis zur 90. Minute die Luckenwalder unter Bedrängnis zu bringen. Die Gäste zeigten jedenfalls, dass sie sicherlich nicht unverdient auf dem 2. Tabellenplatz stehend nach Leutzsch gereist waren. Für die BSG geht es wieder einmal bereits am Freitag weiter. Das Flutlicht wird fast zur Gewohnheit, denn auch dann wird es leuchten. Zu Gast ist für die 2. Runde des Sachsenpokals der FC Blau-Weiß Leipzig.

Trainerstimmen

Michael Braune (FSV 63 Luckenwalde):
Uns war klar, dass das hier in Leipzig eine schwere Kiste wird. Wir wollten trotzdem auch hinten heraus Fußball spielen. Das ist uns dann in der 8. Minute zum Verhängnis geworden, als wir einen katastrophalen Fehlpass spielen. Doch danach bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben weiter Fußball gespielt, haben uns Chancen kreiert. Zur Halbzeit führen wir in meinen Augen nicht unverdient mit 2:1. In der zweiten Halbzeit mussten wir ganz schön leiden, hatten dann aber auch das Quäntchen Glück. Gegen Hertha und Babelsberg haben wir noch unglücklich Punkte liegen gelassen.

Miroslav Jagatic (BSG Chemie Leipzig):
In der ersten Halbzeit waren wir einfach zu passiv. Wir hatten uns viel vorgenommen, aber haben überhaupt keinen Zugriff gekriegt. Luckenwalde hat den Ball gut laufen gelassen. Sie haben sich auch gut bewegt mit Positionstauschen, das haben sie wirklich ordentlich gemacht. Nichtsdestotrotz, wir gehen 1:0 in Führung. Dann verteidigen wir nicht sauber und es steht mit einem Mal 1:1 und dann fast nahtlos kommt der Angriff über die linke Seite und wieder passiert Slapstick und es steht 2:1. Das passiert, das waren Fehler, genauso war es vorher bei Luckenwalde auch ein Fehler gewesen. Das ärgert uns, aber unsere Jungs in der Abwehr haben uns in der Vergangenheit auch schon viele Punkte gerettet und werden uns in der Zukunft noch viele Punkte einfahren. In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, wie man gegen den Ball spielen kann. Wir sind aggressiv angelaufen, waren eigentlich im Dauerdruck – aber wir haben die Angriffe nicht sauber genug zu Ende gespielt. Beim Warmmachen netzen wir da und dort, im Spiel schmeißt sich dann entweder ein Luckenwalder davor, oder wir schießen drüber. Es war ein wenig wie gegen Lichtenberg, wir versuchten und machten alles – es war dann auch etwas Pech. Und nein, das Flutlicht ist nicht schuld daran. Wir haben die Tore nicht gemacht, nicht das Flutlicht. Ich möchte mich bei unseren Fans bedanken. Was die heute wieder gezeigt haben, war bundesligareif. Am Ende: Glückwunsch an Luckenwalde, sie haben das Spiel in der ersten Halbzeit gewonnen.

BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (TW), Florian Brügmann (76. Tarik Reinhard), Stefan Karau (MK), Timo Mauer, Lucas Surek (46. Manuel Wajer), Ben Keßler, Philipp Wendt, Florian Kirstein (64. Benjamin Luis), Anton Kanther, Denis Jäpel (76. Benjamin Boltze), Paul Horschig (46. Andy Wendschuch); Trainer: Miroslav Jagatic
FSV 63 Luckenwalde: André Thoms (TW), Marcel Hadel, Daniel Becker, Nils Gottschick (81. Ian Kroh), Till Plumpe (75. Clemens Koplin), Leon Hellwig (89. Dennis Rothenstein), Christian Flath, Lucas Vierling, Julius Frederik Schmahl, Stefan Rankic, Tobias Francisco; Trainer: Michael Braune
Tore: 1:0 Anton Kanther (8.), 1:1 Daniel Becker (21.), 1:2 Lucas Vierling (25.)
Schiedsrichter: Chris Rauschenberg, Eric Weisbach, Michael Wilske
Zuschauer: 3332 im Alfred-Kunze-Sportpark, Leipzig-Leutzsch (keine Gäste)

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