Foto: Christian Donner
Im vierten Spiel unter dem Leutzscher Flutlicht soll der erste Sieg her! Das Hammer-Wochenende beginnt am Freitagabend mit dem Traditionsduell gegen den den Chemnitzer FC. Angepfiffen wird im Alfred-Kunze-Sportpark um 19 Uhr.
Die Regionalliga Nordost ist in dieser Saison gespickt mit den Vertretern der ehemaligen DDR-Oberliga. Und am 8. Spieltag der laufenden Saison 2021/22 kommt es endlich zum ersten echten Traditionsduell. Zum 59. Ligavergleich beider Mannschaften begrüßt unsere BSG Chemie Leipzig unter Flutlicht den Chemnitzer FC im Alfred-Kunze-Sportpark.
Unsere Gäste vom CFC sind nach einem guten Saisonstart mit drei Siegen aus vier Spielen (3:1 bei TeBe, 1:0 gegen Union Fürstenwalde und 3:1 bei Lichtenberg 47) zuletzt etwas ins Stottern geraten: danach gelang nur noch ein Unentschieden gegen den Berliner AK (ein torloses 0:0), die letzten beiden Spiele gingen mit 0:1 bei Hertha II und einem 0:2 gegen die VSG Altglienicke gar verloren. Diese Bilanz – seit drei Spieltagen warten die Chemnitzer also auf einen Sieg und sogar ein Tor – ist sicherlich einigermaßen überraschend. Zwar hat der Chemnitzer Kader kaum noch etwas zu tun mit dem Kader aus der Zeit bis 2018, als man sieben Saisons hintereinander in der 3. Liga auflief. Nach der Insolvenz im Jahr 2018 und besonders im 2020 (24 Abgänge!) fand tatsächlich ein ordentlicher Aderlass bei den Himmelblauen statt. Aber dennoch arbeitet man an der Gellertstraße weiterhin unter Profibedingungen, hat das Insolvenzverfahren mittlerweile, nachdem es zwischenzeitlich ziemlich düster aussah, doch positiv abschließen können. Mit Dominik Pelivan und Furkan Kircicek stießen im Sommer zudem drittligaerfahrene Akteure zum Kader unter Trainer Daniel Berlinski hinzu.
Die Chemnitzer werden also mit einigem Willen, den eigenen negativen Trend zu stoppen – und vielleicht sogar schon etwas Wiedergutmachung zu leisten – ins Leutzscher Holz reisen. Favorit sind sie dabei ganz sicherlich, allein schon wegen der Tatsache, dass sie als Profis ausgeruht zum Freitagabendspiel reisen können – was unseren Spielern nicht möglich ist. Bereits zum dritten Mal in vier Heimspielen muss Chemie abends antreten (und hat danach sogar direkt das vierte Abendspiel vor heimischer Kulisse vor der Brust) – insgesamt stehen mit dem Spiel gegen den CFC sogar vier Abendspiele in acht Spieltagen zu Buche. Doch damit steht Chemie nicht allein da: von den 80 Spielen bis zum 8. Spieltag wurden genau die Hälfte, nämlich 40 Spiele, abends angesetzt. Für eine Liga, die in der Corona-Pandemie nicht als Profiliga eingestuft wurde, eine mindestens fragwürdige Spielplangestaltung.
Bei unseren Chemikern läuft es trotz dieses Handicaps sportlich klasse. Mit 13 Punkten aus den ersten sieben Spielen ist der erweiterte Saisonauftakt definitiv geglückt. In den letzten Wochen kehrte auch die aus der letzten Rumpfsaison bekannte und in den ersten Saisonspielen etwas vermisste defensive Stabilität wieder zurück: in den letzten vier Spielen musste unser Keeper Benjamin Bellot nur ein einziges Mal hinter sich greifen. Mit fünf Gegentoren ist die grün-weiße Abwehr auch schon wieder die drittbeste der Liga. Nachholbedarf haben beide Mannschaften, die morgen aufeinander treffen, aber möglicherweise bei den eigenen Treffern: jeweils acht Tore auf der Haben-Seite – da geht mehr. Daran mitwirken können auf beiden Seiten aber auch längst nicht alle Akteure: Bei Chemnitz fehlen mit Nils Köhler, Dominik Pelivan, Okan Kurt, Stanley Keller und Christian Bickel vor allem Mittelfeldkräfte. Chemie muss auf Max Keßler und natürlich Alexander Bury verzichten, Benjamin Boltze ist sicherlich weiterhin fraglich. Andy Wendschuch konnte am vergangenen Wochenende bei unserer U23 wieder Spielpraxis sammeln.
Der Blick in die Statistik sorgt bei der BSG für gemischte Gefühle. An den 2:0-Sieg des letzten Jahres erinnern sich die Chemiefans einerseits gerne zurück, es war der erste Sieg gegen Chemnitz seit 1976 (!) – andererseits war dies das letzte Spiel vor einer langen, langen Durststrecke und damit auch mit negativen Emotionen behaftet. Der letzte Sieg war gleichzeitig auch der erst zehnte Sieg im direkten Vergleich – Chemnitz kann dagegen schon 25 Siege zurückblicken, 23 der bislang 58 Vergleiche endeten unentschieden, die Gesamttorbilanz lautet 94:65 für Chemnitz. Grund genug für unsere Leutzscher, die Bilanz am Freitag ein kleines Stückchen weiter aufzupolieren!
Die Spielleitung übernimmt am Freitag Rasmus Jessen. Der 32-Jährige kam mit unserem Verein bislang zwei Mal in Berührung, nämlich bei zwei Spielen der Regionalliga-Saison 2017/18. Ihm werden Daniel Köppen und Toni Bauer assistieren. Dem Schiedsrichter-Gespann wünschen wir bei dem sicher stimmungsreichen Flutlichtspiel wie immer „Gut Pfiff!“. Wir freuen uns auf ein spannendes und faires Traditionsduell!
Wichtige Fanhinweise
– Achtung: Die Wettervorhersage verspricht leider auch dieses Mal wieder keinen Sonnenschein. Es sind nur Schirme OHNE Spitze, also sogenannte „Knirpse“, erlaubt. Regenponchos usw. sind ebenfalls kein Problem.
– Der Andrang zum Spiel wird groß sein! Bitte reist so früh wie möglich an (der Sportpark öffnet um 17:00 Uhr) und habt alle Dokumente am Einlass direkt bereit, damit wir pünktlich loslegen können.
– Es wird auch gegen Chemnitz wieder das Angebot des Test- und Impfzentrums direkt am Alfred-Kunze-Sportpark geben.