Foto: Christian Donner
Das heimische Flutlicht scheint Chemie bislang noch kein Glück zu bringen. Im dritten Spiel unter dem künstlichen Lichtschein im AKS überhaupt unterliegt die BSG Chemie Leipzig vor 3255 Zuschauern erneut ohne eigenen Treffer. Siegreich waren die Gäste vom SV Lichtenberg 47, die mit einem 0:1 (0:1) die drei Punkte aus dem Leutzscher Holz entführten.
Gegenüber der Startaufstellung der BSG beim Sieg in Babelsberg rotierte Trainer Miroslav Jagatic auf drei Positionen: Florian Brügmann, Philipp Wendt und Anton Kanther rotierten in die Startelf hinein, dafür nahmen dieses Mal Timo Mauer und Paul Horschig auf der Bank Platz, Benjamin Boltze fehlte wegen der Zerrung, die er sich gegen Babelsberg zuzog.
Die Partie begann mit einer etwa zehnminüten Abtastphase, ehe Chemie das Zepter des Handelns in die Hand nahm. In der 13. Minute setzte Anton Kanther Florian Brügmann ein, doch dessen Schuss von der Stafraumgrenze ging über den Kasten. Noch brenzliger wurde es direkt darauf: Stefan Karau flankte in den Strafraum auf Denis Jäpel, der am Elfmeterpunkt volley draufhielt und Niklas Wollert im Gäste-Tor zur Glanzparade zwingt. Chemie blieb weiter am Drücker, doch den Treffer erzielten die Gäste. Einen Eckstoß in der 24. Minute konnten die Chemiker einfach nicht vernünftig klären. Aus dem Gewühl bugsierte Marius Ihbe die Kugel an allen Abwehrbeinen vorbei über die Linie – die völlig überraschende 1:0-Führung für die Berliner!
Die BSG ließ sich davon nicht beirren: weiter viel Ballbesitz, viele Offensivaktionen. Lichtenberg verlegte sich nach der Führung nach und nach immer mehr auf die Verteidigung und einzelne Konter. Florian Kirstein konnte einen Kopfball in starker Bedrängnis nicht richtig auf den Kasten bringen (29. Minute), Philipp Wendt schloss kurz darauf einen Konter von der Mittellinie selbst ab – das Leder ging abgefälscht zur Ecke. (31. Minute) Die Abwehr der Gäste zeigte dann aber eine unheimliche Vielbeinigkeit, bis zum Halbzeitpfiff noch am gefährlichsten war ein Lupfer von Florian Brügmann, der Alexander Bury erreichen sollte, aber im Grundaus landete. (41. Minute)
In den zweiten Durchgang startete die BSG wiederum mit einigem Dampf, kam durch Florian Kirstein schnell zu zwei guten Abschlüssen (einmal in der 48. Minute super vom Lichtenberger Keeper gehalten, einmal in der 52. zum Eckstoß geklärt). Auch Alexander Bury machte auf sich aufmerksam: als er in der 47. Minute in den Strafraum eindrang und zu Fall kam gab aber es keinen Strafstoß – und auch sein Schlenzer in der 57. Minute ging am Lichtenberger „Gehäuse“ vorbei. Der Einsatz war den Chemikern in dieser Phase keinesfalls abzusprechen, doch das Lichtenberger Abwehrbollwerk hielt und auch Florian Brügmann konnte es mit seinem Hecht-Kopfball in der 59. Minute nicht überwinden. Nach einer Verschnaufpause blies die BSG in den letzten zehn Minuten noch einmal zur Schlussoffensive. Ein Kopfball von Lucas Surek wurde von der Abwehr für den schon geschlagenen Niklas Wollert auf der Linie geklärt (81. Minute). Dann flankte Timo Mauer in den Strafraum. Diesmal war Niklas Wollert zur Stelle, faustete auf den Elfmeterpunkt, wo Alexander Bury Anlauf und Maß nehmen konnte. Das war die Riesenchance auf den Ausgleich, doch der Ball zischte wiederum links am Kasten vorbei. (84. Minute) In der Nachspielzeit versuchte es auch Denis Jäpel noch ein letztes Mal, hatte aber auch keinen Erfolg bei seinem Schuss, denn der Ball ging über den Kasten. (90.+3)
Chemie verliert damit nach den Spielen gegen Paderborn (0:3) und Halberstadt (0:2) auch das dritte Flutlichtspiel im heimischen Stadion. Schon am Wochenende geht es weiter: am Sonntag um 13 Uhr ist die BSG bei der U23 der Hertha BSC zu Gast.
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (TW), Florian Brügmann (64. Lucas Surek), Stefan Karau (MK), Manuel Wajer (83. Tom Müller), Alexander Bury, Tarik Reinhard (83. Paul Horschig), Ben Keßler, Philipp Wendt, Florian Kirstein (83. Benjamin Luis), Anton Kanther (79. Timo Mauer), Denis Jäpel; Trainer: Miroslav Jagatic
SV Lichtenberg 47: Niklas Wollert (TW), Nils Fiegen, Richard Max Ohlow (17. Moritz Schöps), Marcel Bremer, Christian Gawe, Oliver Hofmann, Kevin Owczarek, Jonas Schmidt (MK), Paul Krüger, Tarik Gözüsirin, Marius Ihbe (86. Max-Fabian Wölker); Trainer: Uwe Lehmann
Tore: 0:1 Marius Ihbe (24.)
Schiedsrichter: Henry Müller, Patrick Kluge, Max Stramke
Zuschauer: 3255 im Alfred-Kunze-Sportpark, Leipzig-Leutzsch