Trotz Regionalligaabbruch ist die Saison für die BSG Chemie Leipzig noch nicht vorbei. Am Samstag um 16 Uhr empfängt sie zum Sachsenpokal-Viertelfinale Drittligist FSV Zwickau. Dabei müssen die Leutzscher leider auf ihren 12. Mann verzichten, denn Zuschauer sind im Alfred-Kunze-Sportpark keine zugelassen.
Quasi den Tag genau ein halbes Jahr ist es her, dass unsere Mannschaft ihr letztes Pflichtspiel bestreiten durfte. Gegen den Chemnitzer FC konnte am 1. November 2020 vor 999 Zuschauern ein 2:0-Erfolg bejubelt werden, der Chemie einen starken 3. Platz in der diesjährigen abgebrochenen Regionalligasaison bescherte. Drei Jahre vorher, am 31. Oktober 2017, konnte ebenfalls ein bedeutender Sieg gefeiert werden. 4:2, lautete das Endergebnis vor 4656 Zuschauern im AKS gegen den FSV Zwickau im Achtelfinale des Sachsenpokals.
Unvergessen der ungläubige Jubel nach einer 2:0-Führung durch Alexander Bury und Rintaro Yajima nach gerade einmal 7 Minuten. Es folgte der 2:2-Ausgleich nach 23 Minuten und schließlich die abermalige Führung in der 69. Minute durch Sebastian Hey und das 4:2 in der 90. Minute durch Manuel Wajer. Den gleichen Gegner gilt es nun am Sonnabend erneut zu bezwingen, soll der Traum von einer Wiederholung des Pokalsiegs von vor drei Jahren nicht im Viertelfinale beendet sein.
Die Zwickauer spielen eine solide Drittligasaison und sind zwar punktemäßig noch nicht hundertprozentig sicher, sollten aber unter normalen Umständen nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. Zu verdanken haben sie dies unter anderem dem unverwüstlichen Goalgetter Ronny König. Der Stürmer feiert dieses Jahr seinen 38. Geburtstag und hat bis jetzt, schon bemerkenswerte 10 Tore in dieser Saison für die Trabantstädter erzielt. Er war es übrigens auch, der 2017 die beiden Tore zum Ausgleich gegen unsere Mannschaft schoss.
Doch König ist nicht der einzige torgefährliche Akteur bei unseren Gästen. Die beiden Mittelfeldspieler Manfred Starke und Morris Schröter trugen mit ihren 5 und 10 Treffern ebenfalls zu den bisher 42 Toren in 34 Spielen bei.
Während sich das Team von Trainer Joe Enochs im vollen Wettkampfmodus befindet, können unsere Männer seit einem halben Jahr nur rudimentär trainieren und wissen trotz einiger Testspiele nicht genau, wo sie im Moment spielerisch stehen. Mit Florian Kirstein, der sich im Testspiel gegen Meuselwitz einen Riss der Außenbänder im linken Knöchel zuzog (weiterhin gute Besserung, Kirsche!), fehlt leider einer der Protagonisten für die tollen Spiele der herausragenden Hinrunde. Unser Trainer Miroslav Jagatic wird aber mit Sicherheit eine äußerst motivierte und kampfstarke Mannschaft auf das Spielfeld schicken, die alles geben wird, um den favorisierten Westsachsen Paroli zu bieten.
Zur Zusatzmotivation noch ein kleiner historischer Exkurs: Vor 55 Jahren bezwang die BSG Chemie Leipzig im Halbfinale des FDGB-Pokals die BSG Sachsenring Zwickau mit 2:0. Die Tore erzielten Bernd Bauchspieß und Hans-Bert Matoul. Das Finale endete mit dem Pokalsieg 1966, nach einem 1:0-Sieg gegen Lok Stendal.
Zuschauer sind leider weiterhin nicht zugelassen. Der MDR überträgt aber sowohl im TV als auch per Livestream, so dass ihr das Spiel auf der heimischen Couch oder auch unterwegs verfolgen könnt.
Links zu den einzelnen Medien findet ihr auf unserer Internetseite „Pokalviertelfinale – alles rund ums Spiel“.
An alle Fans: Bitte kommt nicht zum AKS! Dieser wird weiträumig abgesperrt und gesichert.
Schiedsrichter der Partie ist Stefan Herde aus Dresden. Für den 32-jährigen ist es das erste Spiel in dieser Saison mit chemischer Beteiligung. Ihm, sowie seinen Assistenten Marek Nixdorf und Dirk Meißner wünschen wir gutes Gelingen bei der Spielleitung.
Hoffen wir alle auf ein spannendes Spiel – natürlich mit dem möglichst besseren Ende für unsere Grün-Weißen!