Foto: Chemie Leipzig
Kurz vor dem Jahresende, am 27. Dezember 2020, feierten wir – zumindest in Gedanken – den 60. Geburtstag eines der größten Idole unserer grün-weißen Fußballgeschichte. Die Rede ist natürlich von Hans-Jörg „Hansi“ Leitzke. Nun war es an der Zeit für eine nachträgliche Bescherung.
Wer beim Rundgang durch den Alfred-Kunze-Sportpark die Augen auf hält, nimmt zur Kenntnis, dass vor allem die Meisterschaft von 1964 Hauptbestand der Chemie-DNA geworden ist. Kein Wunder: Als Abstiegskandidat gehandelt, holte der „Rest von Leipzig“ unter Trainer Alfred Kunze damals die zweite Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Unvergessliche Erlebnisse für diejenigen, die dabei gewesen sind.
Nicht alle konnten diese Zeit jedoch selbst miterleben. Spätere Generationen ließen deshalb vor allem die 80er Jahre mit ihren fulminanten Kämpfen der Chemiker um den Aufstieg und gegen den Abstieg nicht mehr los. Als es ums Eingemachte ging, war Hansi Leitzke stets zur Stelle. Mit seinen Toren in der Aufstiegsrunde 1982/83 und in der Relegation um den Klassenerhalt gegen Union Berlin 1983/84 sorgte er für Begeisterung, die bis heute anhält. Mit dabei war auch Vorstandsmitglied Dirk Skoruppa, der sich zurückerinnert: „Für mich und viele andere treue Chemie-Fans waren der Aufstieg 1983 und speziell der spektakuläre Klassenerhalt 1984 gegen Union vor wahrscheinlich 30.000 Chemikern die Ereignisse, die sich in mein Herz eingebrannt und mich seitdem nie wieder losgelassen haben. Hansi gehörte zu den Leistungsträgern der Mannschaft und ist noch heute eines meiner Idole schlechthin. Ihm habe ich meine emotionalsten Fußballerlebnisse mitzuverdanken.“
Weil Hansi unserer BSG auch heute noch eng verbunden ist, erhielt er als außergewöhnlicher Fußballer nun nachträglich auch ein außergewöhnliches Geschenk. Es handelt sich um ein Porträt, angefertigt von dem bekannten Leipziger Maler und Künstler Gerd Neumann, der seit vielen Jahrzehnten im Herzen ein großer Chemiker ist und viele einzigartige Portraits gestaltet hat. Es seien hier nur Namen wie Alfred Kunze, Armin Mueller-Stahl, Caesar oder Roger Chapman genannt. „Es war mir eine Riesenehre, die Idee des Vorstandes und des Aufsichtsrates umsetzen und unserem Hansi ein würdiges Geschenk mit überreichen zu dürfen“, freute sich der Leipziger Universalkünstler über die gelungene Überraschung.
Diese sollte von uns eine besondere Anerkennung für die vielen, vielen Jahre sein, in denen Hansi unseren Verein in den verschiedenen Funktionen mit Herz und Seele unterstützt hat und dabei immer ein sehr sympathischer und authentischer Sportsmann war. „Sein stetiges Engagement bei Chemie von 1967 bis in die 2000er Jahre ist auch so ziemlich einzigartig“, sagte Dirk Skoruppa.
Nicht nur für die Gratulanten Gerd Neumann (Maler), Frank Kühne (Vorstandsvorsitzender), Tilo Müller (Aufsichtsrat) und Dirk Skoruppa war es ein bewegender Moment. Auch Hansi selbst zeigte sich sichtlich gerührt, „Ich freue mich riesig über dieses Geschenk. Ihr seid doch verrückt!“, so der Jubilar.
Die tolle Hinrunde der Chemiker hat der einstige Torjäger aufmerksam verfolgt. „Es ist generell schade mit diesen Einschränkungen, besonders aber im Hinblick auf den tollen Lauf in der ersten Halbserie bis zum Lockdown.“ Wie die Chemie-Fans will natürlich auch Hansi den Ball im Alfred-Kunze-Sportpark bald wieder rollen sehen.