Foto: Christian Donner
Während in der Regionalliga immer mehr Spiele wegen aktueller Infektionen von Spielern kurzfristig abgesagt werden müssen steht für unsere Regionalligamannschaft – wenn nichts dazwischen kommt – die nächste und vorerst letzte „englische Woche“ in der Hinrunde an. Zum Auftakt empfängt die Elf von Trainer Miroslav Jagatic den Bischofswerdaer FV 08. Anpfiff im Alfred-Kunze-Sportpark ist morgen um 13:30 Uhr.
Die Unsicherheit darüber, wie lange noch ein geregelter Spielbetrieb in der Regionalliga Nordost möglich ist, ist in der letzten Woche sicherlich nicht geringer geworden. Nachdem unsere morgigen Gäste vom Bischofswerdaer FV 08 bereits vor drei Wochen wegen einer Coronavirus-Infektion gegen den FC Carl Zeiss Jena aussetzen mussten, konnte kein Spieltag mehr komplett wie geplant ausgespielt werden. In der vergangenen Woche musste die Begegnung zwischen dem BFC Dynamo und der VSG Altglienicke abgesagt werden – und der 11. Spieltag wird an diesem Wochenende sogar um zwei Spiele gekürzt. Dabei trifft es mit TeBe vs. BFC Dynamo und Altglienicke vs. Hertha II beide Mannschaften des vergangenen Wochenendes erneut – angesichts des sowieso engen Zeitplans keine Entwicklung, die Freude bereiten kann. Auch an Chemie gehen die aktuellen Entwicklungen nicht spurlos vorüber: morgen sind erneut nur noch 1000 Zuschauer im Alfred-Kunze-Sportpark erlaubt – eine äußerst schmerzhafte, aber nun einmal notwendige Einschränkung.
Rein sportlich läuft es für Chemie dagegen hervorragend: gegen den VfB Auerbach konnte vor Wochenfrist die sowieso schon positive Ligabilanz weiter aufgebohrt werden. Durch den 2:0-Sieg bleibt Chemie mit einem guten Polster von nun 9 Punkten vor den Abstiegsrängen und ist damit nach einem gutem Viertel der Saison auf gutem Wege, das Saisonziel Klassenerhalt realistisch erscheinen zu lassen. Nebenbei war das 2:0 der erste Ligasieg in Auerbach seit über 10 Jahren: zuletzt war der FC Sachsen dort am 18. September 2009 erfolgreich. Damals wie heute stand Benjamin Schmidt für Grün-Weiß auf dem Platz – und der heutige Teammanager Daniel Heinze erzielte den Treffer zum 2:1-Endstand.
Aber auch unser morgiger Gegner ist für die beiden nicht unbekannt Benjamin Schmidt spielte bereits sechs Mal gegen Bischofswerda – noch öfter traf er als Spieler für Chemie in Pflichtspielen nur auf Jena II und Halle 96. Allerdings gibt es in seiner persönlichen Bilanz noch etwas Nachholbedarf: bei zwei Unentschieden und drei Niederlagen konnte er als Spieler im Seniorenbereich erst einmal gegen „Schiebock“ gewinnen. Die Bilanz beider Vereine gegeneinander sieht etwas günstiger für Chemie aus: bei 24 Liga-Begegnungen steht es hier 10-5-9 (S-U-N) für Chemie bei jedoch 28:27 Toren für Bischofswerda. Hier sind also morgen die chemischen Stürmer gefragt, etwas an der Bilanz zu drehen. Neben Stephane Mvibudulu, der nun bei fünf Treffern steht und als Neuzugang voll eingeschlagen ist, ist dies vielleicht die Gelegenheit für Florian Kirstein, sich für stets höchst engagierte Einsätze zu belohnen. Beim Unternehmen „dritter Heimsieg“ leider nicht mithelfen können werden hingegen Björn Nikolajewski, Max Keßler, Philipp Wendt und Pascal Pannier.
Die sportliche Situation bei unseren Gästen ist weit weniger rosig. Nach dem Blitzstart in die Liga – zwei Siege gegen Auerbach (2:0) und Germania Halberstadt (3:2) gelang den Oberlausitzern fast gar nichts mehr. Nur noch ein weiterer Punkt konnte mit einem 1:1 gegen Hertha II erkämpft werden. In der Tabelle ging es deshalb vom anfänglichen 3. Platz im steilen Sinkflug abwärts bis auf den momentanen Rang 18. Zu allem Überfluss verlor Schiebock am vergangenen Wochenende beim 0:2 gegen Luckenwalde Deniss Stradins mit roter Karte – und auch Dino Kurbegovic sowie Pavel Cermak werden morgen gesperrt sein, denn sie sahen jeweils den 5. gelben Karton. Allgemein geizt Bischofswerda mit Verwarnungen und Platzverweisen nicht: 29 gelbe, 1 gelb-rote und 2 glatt rote Karten bedeuten den letzten Platz in der Fairness-Tabelle.
Für die Einhaltung eben jener Fairness ist morgen als Schiedsrichter Tim Kohnert zuständig. Der 30-jährige Referee leitete bereits eine Begegnung mit Chemie-Beteiligung: das 0:0 in Nordhausen im Juli 2019. Ihm zur Seite stehen Magnus-Thomas Müller und Eugen Ostrin. Etwas kurios: Eugen Ostrin gehört damit zum dritten Mal in Folge zum Schiedsrichter-Gespann, das das Chemie-Spiel leitet. Gegen Luckenwalde war er der Hauptschiedsrichter, gegen Auerbach auch schon 2. Assistent. Wir wünschen dem Schiedsrichter-Gespann morgen ein glückliches Händchen bei der Spielleitung und freuen uns auf eine spannende Regionalliga-Partie!