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ERSTE

Duell auf Augenhöhe in Meuselwitz – Chemie fordert ZFC

By 17. September 2020No Comments

Foto: Christian Donner

Nach kurzer schöpferischer Pause bekommt es die BSG Chemie Leipzig morgen mit dem nächsten harten Brocken zu tun. Zum Auftakt des 6. Spieltags der Regionalliga Nordost erwartet der ZFC Meuselwitz die aktuell ersatzgeschwächten Leutzscher zum heißen Tanz. Tickets für die Begegnung gibt es keine mehr, der MDR überträgt die Partei im Livestream. Anstoß ist 19 Uhr.

In der Regionalliga gehört der aus der BSG Aktivist Meuselwitz hervorgegangene Zipsendorfer Fußballclub Meuselwitz zum absoluten Stammpersonal, gehört der vierthöchsten deutschen Spielklasse seit 2009 ohne Unterbrechungen an. Die Spielzeiten schloss man zumeist mit einem soliden Mittelfeldplatz ab. Als wichtige finanzielle und strukturelle Stütze fungiert ein Computerhersteller mit Sitz in der 10.000-Einwohner-Stadt Meuselwitz.

Trotz der soliden Rolle befindet sich der ZFC aktuell in einer Art Umbruch. Heiko Weber, fünf Jahre lang Trainer der führenden Fußballmacht im Altenburger Land, war zum Saisonende freiwillig zurückgetreten, um nach einer neuen Herausforderung zu suchen. Seinen Platz nahm Koray Gökkurt ein, für ihn ist es nach vielen Jahren in der leistungsorientierten Nachwuchsarbeit (u.a. HSV, Bayer Leverkusen, Fortuna Köln) die erste Station im Männerbereich.

Von einem Austausch der kompletten Mannschaft sah man aber ab, zehn Abgänge und zehn Neuzugänge sind in der Regionalliga keineswegs ungewöhnlich. Eine exakte Auflistung der personellen Veränderungen liefert für Interessierte u.a. das Portal Transfermarkt. Spieler wie Jegor Jagupov (Torjäger in der Oberligasaison 2018/19 bei Wismut Gera), Amir Kadric (zuletzt Auerbach und Erfurt) oder Dennis Blaser (kehrt nach kurzem Intermezzo im dänischen Naestved BK, wo er zusammen mit Neu-Chemiker Lucas Surek kickte, zurück) sollten vielen Chemie-Anhängern noch ein Begriff sein. Mit Torwart Zicos Resvanis und Stürmer Serhat-Semih Güler importierte Coach Gökkurt auch zwei Akteure aus seiner alten Wirkungsstätte Köln.

Mit dem Saisonstart dürften die Meuselwitzer nicht unzufrieden sein. 2:0-Erfolge in Rathenow und daheim gegen Energie Cottbus, eine keineswegs als Schande einzustufende 1:3-Auswärtsniederlage bei den starken Altglienickern und immerhin jeweils ein Punktgewinn gegen die spielstarken Berliner Truppen TeBe und Lichtenberg können sich sehen lassen. Man muss kein Mäuschen an der ZFC-Kabine spielen, um anzunehmen, dass die Rot-Weißen in der heimischen Bluechip-Arena gegen unsere ebenfalls stark gestarteten Chemiker wieder nach dem Dreier trachten. Auch wenn es stets mit Vorsicht zu genießen ist, Einzelspieler hervorzuheben und das gegnerische Kollektiv zu vernachlässigen, sticht mit Timo Mauer ein Meuselwitzer Protagonist besonders heraus. Nachdem der in der Vorsaison vom Chemnitzer FC gekommene Flügelspieler 2019/20 noch keinen eigenen Treffer beizusteuern wusste, konnte er sich nach dem Relaunch bereits dreimal in die Torschützenliste eintragen lassen – genauso oft wie Chemie-Torjäger Stephané Mvibudulu. Chemie-Trainer Miroslav Jagatic lobt die Arbeit in Meuselwitz: „Koray Gökkurt macht einen sehr guten Job, die Mannschaft tritt ganz anders auf als noch in der letzten Saison.“ Auch wenn man sich gut auf den Gegner vorbereitet habe, „macht es das Ganze natürlich ein Stück weit unberechenbarer“, sagte Jagatic.

Im letzten Aufeinandertreffen im November vergangenen Jahres hatten unsere Grün-Weißen recht wenig zu melden, im Alfred-Kunze-Sportpark unterlag man Meuselwitz mit 0:2. Zum Rückrundenspiel kam es aufgrund der Corona-Pause nicht. Zum neuerlichen Kräftemessen zwischen ZFC und BSG erwartet Jagatic nicht nur aufgrund der Tabellenkonstellation „ein Duell auf Augenhöhe, aus dem wir auf jeden Fall Zählbares mitnehmen wollen“.

Für einen Chemiker ist die morgige Aufeinandertreffen ein besonderes: Tarik Reinhard trug zuletzt noch das ZFC-Trikot und zeigte beim 0:0-Heimremis gegen den Berliner AK eine starke Leistung. Ob der 23-jährige gegen Meuselwitz erneut auf der Sechs zum Einsatz kommt, lässt Jagatic zunächst offen. „Es gehört auch dazu, sich ein Stück weit auf den Gegner einzustellen. Deshalb werden wir das zu diesem Zeitpunkt noch nicht entscheiden.“ Ohnehin werden auch die übrigen Chemiker ganz bestimmt Vollgas geben, um die tolle Serie von fünf Spielen ohne Niederlage (neun Punkte) fortzusetzen. Die „übrigen Chemiker“? Ja, leider, denn Jagatic plagen aktuell Verletzungssorgen einiger seiner Schützlinge. Über einigen Spielern stehen im Hinblick auf morgen noch Fragezeichen, sodass die Chemie-Fans gespannt sein dürfen, welche Startelf das Trainerduo Jagatic/Sobottka ins Rennen schicken wird.

Kein Spiel ohne Schiedsrichter, weshalb zu den 22 Hauptakteuren noch drei weitere hinzustoßen. Spielleiter ist Eric Weisbach (Halle), ihm assistieren Patrick Kluge und Maximilian Scheibel. Den Unparteiischen wünschen wir wie immer gutes Gelingen!

Allen Chemie-Fans, die dem Spiel nicht vor Ort beiwohnen können, steht erneut der MDR-Livestream zum Mitfiebern zur Verfügung.
Natürlich überträgt auch Fünfeck.FM live aus Zipsendorf.

Vorwärts Chemie Leipzig!

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