Foto: Christian Donner
Die BSG Chemie Leipzig holt weiter Punkte gegen den Abstieg. Mit großem Einsatz rangen die Leutzscher der U23 von Hertha BSC, einem der Topteams der Regionalliga, ein 1:1-Unentschieden ab. Nachdem die Leutzscher nach Wiederanpfiff durch Berlins Kiprit ins Hintertreffen geraten waren, glich Mvibudulu in der Schlussphase zur Freude der 1000 Zuschauer im Alfred-Kunze-Sportpark aus. Somit zählt das grün-weiße Punktekonto nunmehr schon sieben Zähler.
Gegen die technisch hochversierten Hertha-Bubis griff die Elf von Miroslav Jagatic auf die bewährte Taktik der ersten beiden Spieltage zurück: aus einer stabilen Defensive heraus mit schnellen Gegenstößen Nadelstiche setzen. Dies klappte dank großer Disziplin zunächst auch recht gut. Obwohl der Ball bei den Gästen stets gefällig lief, wussten diese nur bei scharf auf das Bellot-Tor gezogenen Standards echte Torgefahr zu erzeugen. Hertha versuchte, Chemie aus der Deckung zu locken, doch die hielten sich an den Matchplan und hätten kurz vor dem Pausenpfiff beinahe den Führungstreffer bejubeln können, Tomáš Petráček wurde im Abschluss aber noch entscheidend gestört (44.).
Nach dem Seitenwechsel zunächst ein unverändertes Bild. Hertha mit mehr Ballbesitz, Chemie (noch) in Lauerstellung. Eine Unachtsamkeit nach einem schnell ausgeführten Freistoß bestrafte die Mannschaft von Andreas „Zecke“ Neuendorf dann sofort. Jonas Michelbrink drang von linksaußen in den Leutzscher Strafraum ein und fand den am Fünfmeterraum lauernden Muhammed Kiprit, der gekonnt vollendete (53.).
Die Grün-Weißen legten nun den Hebel um und pressten fortan offensiv. Zusätzlichen Elan brachten die eingewechselten Offensivkräfte Lucas Surek, Benjamin Luis und Florian Kirstein, während Tarik Reinhard im zentralen Mittelfeld den kampfstarken Andy Wendschuch ersetzte. Die Herthaner wurden nun schon bei der Ballannahme gestört, wodurch sich das Spielgeschehen zunehmend in die Hälfte der Gäste verlagerte.
Nachdem die Versuche der Fünfeck-Träger vorerst knapp vorbei gingen, durften die 1000 Chemie-Fans schließlich doch noch jubeln. Max Keßler hatte sich wieder einmal stark auf der rechten Seite durchgesetzt, behielt den Kopf oben und bediente im Rückraum Stephane Mvibudulu, der Hertha-Schlussmann Körber mit seiner Direktabnahme keine Chance ließ (80.). Für unseren Neuzugang war es bereits das dritte Saisontor.
In den Schlussminuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit leichtem Übergewicht für die BSG, die in den Zweikämpfen eine enorme Präsenz zeigte und aufopferungsvoll kämpfte. Weitere Tore sollten zwar nicht fallen, dies störte die Grün-Weißen aber keineswegs. Gemeinsam mit ihrem frenetischen Anhang freuten sie sich über das dritte Spiel in Folge ohne Niederlage und einen weiteren wichtigen Zähler für das große Saisonziel „Klassenerhalt“.
BSG Chemie Leipzig – Hertha BSC U23 1:1 (0:0)
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot – Stefan Karau (MK), Manuel Wajer, Björn Nikolajewski (79. Tarik Reinhard), Andy Wendschuch (79. Florian Kirstein), Morgan Fassbender (59. Lucas Surek), Stephane Mvibudulu, Tomáš Petráček (76. Benjamin Luis), Philipp Wendt, Max Keßler, Burim Halili; Trainer: Miroslav Jagatic
Hertha BSC U23: Nils Körber – Cihan Kahraman, Tony Fuchs (MK), Ruwen Werthmüller (65. Maximilian Storm), Jonas Michel Dirkner (46. Bilal Cubukcu), Jonas Michelbrink (65. Ensar Aksakal), Pal Dardai, Maurice Covic, Omar Rekik, Muhammed Kiprit, Florian Baak; Trainer: Andreas „Zecke“ Neuendorf
Tore: 0:1 Muhammed Kiprit (53.), 1:1 Stephane Mvibudulu (80.)
Schiedsrichter: Henry Müller (Cottbus), Florian Butterich, Marcel Riemer
Zuschauer: 1000 im Alfred-Kunze-Sportpark, Leipzig-Leutzsch