Chemie Leipzig gegen den BFC Dynamo. Eine klangvolle Paarung, wie gemacht für einen stimmungsvollen Auftakt in eine neue Regionalligasaison. Leider wird jedoch einiges anders sein als sonst: nur 1000 Zuschauer sind zugelassen, viel zu viele müssen deshalb draußen bleiben. So bleibt eine Vorfreude, die schal schmeckt. Dennoch geht es nun endlich wieder los: morgen um 16 Uhr rollt wieder der Ball im Kampf um Regionalligapunkte.
Für unsere Gäste aus der Hauptstadt ist es bereits das zweite Pflichtspiel nach der langen Pause und doch erst das erste Spiel der neuen Saison. Bereits vor einer Woche traf der BFC im nachgeholten Halbfinale des Berlin-Pokals auf die Ligakonkurrentin VSG Altglienicke und musste eine deutliche 1:5-Niederlage hinnehmen. In diesem Spiel war schon nach 45 Minuten beim Halbzeitstand von 0:4 alles entschieden. Vorher spielten die Weinroten eine kurze Vorbereitung gegen Mannschaften aus der Berliner Region. Beginnend Mitte Juli trafen sie zunächst auf den SV Grün-Weiß Ahrensfelde aus der Brandenburgliga Nord (6. Liga) und siegten mit 5:2. Dabei steuerte der im vergangenen Sommer aus Fürstenwalde gekommene Andor Bolyki gleich vier Treffer bei. Seitdem aber warten die Berliner auf einen Sieg: weder gegen den SV Lichtenberg 47 (1:1), noch den FSV Optik Rathenow (0:1) oder den SV Babelsberg 03 (1:1) wollte der gelingen. Mit dem zusätzlichen Pokalaus im Gepäck werden unsere Gäste sicherlich mit einigem Trotz und dem Willen zur Wiedergutmachung nach Leutzsch fahren.
Auf dem Transfermarkt war der BFC unterdessen ordentlich aktiv: für den Sturm wurden mit Matthias Steinborn und Benjamin Förster zwei Spieler mit der Empfehlung von 9 Treffern in der vergangenen Rumpfsaison von Ligakonkurrenten losgeeist (vom 1. FC Lok Leipzig bzw. der VSG Altglienicke) – wobei zumindest Steinborn beim BFC alles andere als ein Unbekannter ist, er spielte schon seit der Jugend bis 2013 und von 2017 bis 2018 für den Verein. Auch im Mittelfeld und der Abwehr wurde mit Jonas Zickert (Defensives Mitteld, vom FC Energie Cottbus, 23 RL-Spiele), Alexander Siebeck (LM/Babelsberg 03/99 RL-Spiele), Tyson Richter (RV/Köln II/36 RL-Spiele) und Philipp Blume (IV/Wacker Nordhausen/167 RL-Spiele) durchweg ordentliche Regionalligaerfahrung verpflichtet. Zusätzlich wurde Erolind Krasniqi vom FC Rot-Weiß Essen (Offensives Mittelfeld, 4 Spiele in der RL West) ausgeliehen.
Abgegeben hat der BFC jedoch auch einige Spieler, wobei besonders der Abgang von Lukas Krüger zum SV Meppen schmerzen wird. Der junge Rechtsaußen kam in fast allen Spielen zum Einsatz und war an einem knappen Viertel aller Berliner Tore beteiligt. Auch Linksverteidiger Daniel Schaal und Stürmer Mateusz Lewandowski, die in 18 bzw. 19 der 24 Spiele zum Einsatz kamen, werden die Berliner sicher vermissen. Lewandowski wechselt nach Polen zu Wisla Plock, welchem Verein sich Daniel Schaal anschließen wird ist indes noch unbekannt. Außerdem verabschieden musste sich der BFC von Deniz Citlak (FC Strausberg), Bahadir Özkan (unbekannt), Cihan Ucar (unbekannt), Max Grundmann (Brandenburger SC), Kosuke Hatta (unbekannt), Michael Witte (FC Etzella Ettelbrück, Luxemburg) und Kristian Taag (RW Koblenz). Bis auf Özkan und Ucar handelt es sich dabei jedoch um Spieler, die sich beim BFC nicht durchsetzen konnten. Insgesamt kann man sicher konstatieren, dass die Berliner besonders im Sturm qualitativ deutlich zugelegt haben. 35 Treffer in der vergangenen Saison waren in der Spitzengruppe der schlechteste Wert. Dass die Chemie-Abwehr einen Matthias Steinborn im Zaum zu halten weiß hat sie allerdings auch schon bewiesen.
Die Vorbereitung unserer Chemiker war an dieser Stelle bereits Gegenstand ausführlicher Betrachtungen. Im Schnelldurchlauf: in acht Spielen siegte Chemie sechs Mal bei zwei Unentschieden. 32:1 Tore lautet die Bilanz. Die Generalprobe endete wie bei den morgigen Gästen gegen einen Ligakonkurrenten mit 1:1. Im Falle der BSG hieß dieser Konkurrent Germania Halberstadt. Eine Tendenz für eine mögliche Aufstellung gegen den BFC ließ sich in den Testspielen nicht erkennen. Bis zum letzten Spiel wurde durch das Trainerteam um Miroslav Jagatic fleißig ausprobiert. Klar ist nur, dass Tomáš Petráček nach seiner langen Verletzung noch gewissen Trainingsrückstand aufholen muss und deshalb nicht in der Startelf erwartet wird.
Für die Zuschauer im Sportpark ist morgen wichtig: Bitte habt unbedingt eure Dauerkarte, ein Ausweisdokument und euren eigenen Mund-Nase-Schutz dabei! Sollte eines dieser drei Dinge fehlen, müssen wir euch morgen den Zugang zum Sportpark verwehren. Beachtet auch die allgemeinen Hinweise, die ihr hier auf der Homepage findet.
Schiedsrichter der morgigen Begegnung ist Marko Wartmann. Für ihn ist es die erste Spielleitung in der Regionalliga seit dem 8. Februar dieses Jahres. Auch damals war er in Leutzsch zu Gast: beim 0:0 unserer Chemiker gegen Schiebock. Wir wünschen Marko Wartmann „Gut Pfiff!“ und hoffen, trotz der besonderen Situation, auf einen gelungenen Saisonauftakt.