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ERSTE

Turnierbericht: Spät aufgewachte Leutzscher erst im Finale gestoppt

By 11. Januar 2020Januar 13th, 2020No Comments

Nachdem unsere Regionalligamannschaft am Freitagabend mit einem 8:1 (3:1)-Erfolg beim Landesklasse-Aufsteiger ESV Delitzsch ihren ersten Test absolvierte, ging es für einige Akteure nur wenige Stunden später auf das Hallenparkett. Das wiederum glänzend organisierte Glück-Auf-Turnier um den Pokal der Leipziger Volksbank in Borna stand auf dem Programm, bei welchem Chemie letztlich den Vizerang belegen sollte. Lange sah es allerdings nicht so aus, denn erst im dritten und entscheidenden Gruppenspiel wusste sich die Elf entscheidend zu steigern und machte auf den allerletzten Drücker den Halbfinal-Einzug perfekt. Dort besiegte man nach einem spannenden Spiel den Oberliga-Aufsteiger FC Grimma knapp im Neunmeterschießen. Mit 1:3 unterlagen die Grün-Weißen dann im Finale dem FC Eilenburg, der sich im Turnierverlauf als bestes Team präsentierte und sich daher als verdienter Sieger den Titel sicherte.

Für die Leutzscher war der Ausflug in die Halle eine willkommene Abwechslung bezüglich der strapaziösen Rückrunden-Vorbereitung, bei der es fortan weiterhin Schlag auf Schlag geht. Am Dienstagabend um 19:00 Uhr testet die Mannschaft von Trainer Miroslav Jagatic beim Oberligisten SG Union Sandersdorf, ehe die Truppe am Donnerstag ins viertätige Trainingslager nach Teistungen (Thüringen) aufbricht. Dort empfängt man am Freitagabend um 19:00 Uhr (Sportanlage „Am Klosterholz“, Teistungen) den Nord-Regionalligisten TSV Havelse.

Auf dem Bornaer Hallenparkett brauchten die Leutzscher jedoch einige Zeit um sich zurecht zu finden. Bereits im ersten Spiel gegen den Sachsenligisten Kickers Markkleeberg war es zeitweise mehr Krampf als gepflegter Budenzauber. Oftmals wurde viel zu lange der Ball gehalten, anstatt die Kugel durch die eigenen Reihen laufen zu lassen. So fand ein Kombinationsspiel viel zu selten statt und wenn, dann wurde zeitweise viel zu unsauber gespielt. Trotzdem waren die Leutzscher nach dem 1:0-Führungstreffer von Valentino Schubert (10.) einem Auftaktsieg nahe, allerdings war man nicht in der Lage den Vorsprung über die Zeit zu retten. Durch eine Schaltpause im Rückwärtsgang kamen die Markkleeberger durch Felix Kauerauf kurz vor Schluss zum verdienten Ausgleich (12.).

Im zweiten Spiel traf die diesmal von Co-Trainer Christian Sobottka geführte Mannschaft auf die Hallenspezialisten vom FC Bad Lausick (Landesklasse). Leider setzten sich auch hier die Eindrücke aus der ersten Begegnung nahtlos fort. Immer wieder verzettelten sich die Chemiker in Einzelaktionen, das Spiel miteinander wurde absolut vernachlässigt. Weiterhin war das Tempo der Leutzscher viel zu gering, so dass die Kurstädter die Angriffe der Fünfeckträger problemlos verteidigen konnten. So stand es lange torlos in der Begegnung, ehe Bad Lausick aus dem unsauberen Spiel der Grün-Weißen verdient Kapital schlagen konnte. Zwei Minuten vor Schluss bestrafte Jeremy Dust einen Leutzscher Ballverlust im Vorwärtsgang (10.), kurz vor Ende erhöhte Andreas Streubel auf 0:2 und brachte die BSG vor ihrem letzten Gruppenspiel gewaltig in Zugzwang.

Allerdings war vor dieser letzten Partie die Konstellation ganz günstig und der Einzug ins Halbfinale für die drittplatzierten Leutzscher noch möglich. Während Bad Lausick mit sechs Punkten (jeweils 2:0 gegen Borna und Chemie Leipzig) bereits als Gruppensieger sicher für die Überkreuzspiele qualifiziert war, stritten sich der Bornaer SV (0:2 gegen Bad Lausick, 3:0 gegen Markkleeberg), die BSG Chemie und auch Kickers Markkleeberg (1:1 gegen BSG Chemie, 0:3 gegen Borna) um das zweite Ticket. Für die Chemiker ging es also darum, die Begegnung gegen den Veranstalter Bornaer SV (Kreisoberliga) unter allen Umständen zu gewinnen und dann zu hoffen, dass die Bad Lausicker Kurstädter in ihrem schon bedeutungslosen Gruppenspiel gegen Markkleeberg noch einmal alles geben.

Scheinbar schien Coach Christian Sobottka vor der Partie die richtigen Worte ans Team gerichtet zu haben. Gegen den Bornaer SV, dem eigentlich schon ein Unentschieden für die Halbfinal-Qualifikation gereicht hätte, präsentierte sich die Truppe wie verwandelt. Endlich spielte man recht ordentlichen Hallenfußball, ließ den Ball viel besser laufen und nutzte die sich bietenden Chancen resolut. Während der einheimische BSV scheinbar Angst vor der eigenen Courage hatte, brachte Björn Nikolajewski die Grün-Weißen früh in Front – 1:0 (3.). Auch in der Folgezeit diktierte man klar die Partie, Borna konnte nicht an die vorherige Leistung gegen Markkleeberg anknüpfen. Mit einem Doppelschlag von Florian Kirstein (9.) und Max Keßler (11.) stellte die BSG endgültig die Weichen auf Sieg, abermals Keßler rundete die Vorstellung kurz vor Schluss mit seinem zweiten Treffer zum 4:0 ab (12.). Somit musste Markkleeberg das letzte Gruppenspiel gegen Bad Lausick mit fünf Toren Unterschied gewinnen, um sich ihrerseits für die Überkreuzspiele zu qualifizieren. Doch die Kurstädter bewiesen auch in diesem Duell den längeren Atem und bezwangen die Kickers mit 4:2.

Mit vier Punkten zog die BSG Chemie Leipzig damit doch noch ins Halbfinale ein, in dem mit dem FC Grimma der Primus der anderen Staffel wartete. Die Muldestädter beherrschten mit voller Punktzahl ihre Gruppe nach Belieben. Auch gegen den späteren Turniersieger FC Eilenburg gewannen die Kunert-Schützlinge mit 4:2. Trotz der Niederlage gegen Grimma zog aber auch der FCE problemlos ins Halbfinale ein, da man gegen Naunhof (4:0) und Borna II/Eula (10:0) leichtes Spiel hatte.

Nachdem im ersten Halbfinale der FC Eilenburg gegen den FC Bad Lausick mit 6:2 klar gewann, entwickelte sich direkt im Anschluss zwischen den Leutzschern und dem FC Grimma eine hochspannende Angelegenheit, in welcher der Regionalligist leichte Feld- und Chancenvorteile hatte. Dass dieses vielleicht beste Turnierspiel letztlich torlos endete, war nicht unbedingt zu erwarten. Somit musste ein Neunmeterschießen entscheiden, beide Teams hätten durchaus den Final-Einzug verdient gehabt. Dabei legten die Leutzscher furios los. Während Tommy Kind den ersten Neunmeter versenkte, blieb der an diesem Tag überragende Schlussmann Julien Latendresse-Levesque im Duell gegen Jan Hübner der Sieger. Als Björn Nikolajewski im Anschluss daran auf 2:0 erhöhte, hatten die Leutzscher nun alles selbst in der Hand. Zwar konnte Grimmas spielender Co-Trainer Rico Engler danach auf 2:1 verkürzen, doch als Manuel Wajer seinen Ex-Teamkollegen Nico Becker zum 3:1 verladen konnte, hatten sich die Leutzscher für das Endspiel gegen den FC Eilenburg qualifiziert.

Hier waren die Chemiker jedoch nicht noch einmal in der Lage an die Grenzen zu gehen. Eilenburg präsentierte sich als homogenere Truppe, wirkte frischer sowie mannschaftlich geschlossener und verdiente sich damit den Turniersieg. Mit einem Doppelschlag von Benjamin Luis (5.) und Alexander Vogel (7.) gerieten die Grün-Weißen mit 0:2 in Rückstand, worauf man fortan das Risiko erhöhte. Allerdings konnte man gute Möglichkeiten nicht verwerten, da FCE-Schlussmann Florian Thomas im Finale überragend hielt. Als die Nordsachsen nach einem Konter durch Alexandros Dimespyra abermals erhöhten, war die Entscheidung gefallen. Zwar gelang Björn Nikolajewski noch der 1:3-Anschlusstreffer, doch war dies nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Somit wiederholte der FC Eilenburg den Turniersieg des Vorjahres und hat den Pokal der Leipziger Volksbank nun bereits zum dritten Mal gewonnen. Hut ab aber auch vor den Leutzschern, die sich im Turnierverlauf zu steigern vermochten und sich insgesamt recht ordentlich präsentierten.

Gruppe A

FC Bad Lausick – Bornaer SV 2:0

BSG Chemie Leipzig – Kickers Markkleeberg 1:1
1:0 Schubert (10.), 1:1 Kauerauf (12.)

FC Bad Lausick – BSG Chemie Leipzig 2:0
1:0 Dust (10.), 2:0 Streubel (12.)

Kickers Markkleeberg – Bornaer SV 0:3

Bornaer SV – BSG Chemie Leipzig 0:4
0:1 Nikolajewski (3.), 0:2 Kirstein (7.), 0:3, 0:4 Keßler (9., 11.)

Kickers Markkleeberg – FC Bad Lausick 2:4

Abschlusstabelle Gruppe A

1. FC Bad Lausick 3 Spiele | 8:2 Tore | 9 Punkte
2. BSG Chemie Leipzig 3 Spiele | 5:3 Tore | 4 Punkte
3. Bornaer SV 3 Spiele | 3:6 Tore | 3 Punkte
4. Kickers Markkleeberg 3 Spiele | 3:8 Tore | 1 Punkt

Gruppe B

FC Grimma – SpG Borna II/Eula 2:1
FC Eilenburg – SV Naunhof 4:0
FC Grimma – FC Eilenburg 4:2
SV Naunhof – SpG Borna II/Eula 2:0
SpG Borna II/Eula – FC Eilenburg 0:10
SV Naunhof – FC Grimma 1:3

Abschlusstabelle Gruppe B

1. FC Grimma 3 Spiele | 9:4 Tore | 9 Punkte
2. FC Eilenburg 3 Spiele | 16:4 Tore | 6 Punkte
3. SV Naunhof 3 Spiele | 3:7 Tore | 3 Punkte
4. SpG Borna II/Eula 3 Spiele | 1:14 Tore | 0 Punkte

Halbfinale

FC Bad Lausick – FC Eilenburg 2:6

Chemie Leipzig – FC Grimma 3:1 n. Neunmeterschießen
(Tore: Wajer, Nikolajewski, Kind)

Spiel um Platz 3

FC Bad Lausick –  FC Grimma 2:0

Finale

Chemie Leipzig – FC Eilenburg 1:3
(Tor: Nikolajewski)

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