
Viel Zeit bleibt nicht zum Wunden lecken. Die Derbyniederlage steckt noch in den Knochen, da muss die chemische U23-Mannschaft am Sonntag schon wieder um wichtige Stadtliga-Punkte kämpfen. Zu Gast im Leutzscher Holz ist die Mannschaft von Olympia Leipzig. Anstoß ist um 14 Uhr.
Es war schon enttäuschend, was sich am Buß/Bettag auf dem Nebenplatz im Bruno-Plache-Stadion abspielte. Die ersten zehn Minuten verpennte die Kuhrig-Elf komplett und lag so auch verdient 0:2 in Rückstand. Individuelle Fehler sorgten für viel Platz in der chemischen Defensive, die sich die Lok-Stürmer nicht nehmen ließen (7./10.). Doch die Reaktion der Chemie-Elf war dafür wieder stark. Erst war es Tim Wecker, der nach starker Aktion von Erwin Schweigert auf 1:2 verkürzte (13.), etwas später wurde Alexander Wittig von den Beinen geholt – Strafstoß, 2:2. Nils Gräfe schob trocken ein (25.).
Der Favorit aus Leutzsch war nun drauf und dran in Führung zu gehen. Erst traf Wecker nur die Latte. Kurze Zeit später fälschte ein Abwehrspieler der Blau-Gelben den Freistoß von Marcel Sabatowski an den Pfosten. Und plötzlich schauten sich alle an, als der Underdog wieder in Führung ging. Ein katastrophaler Fehler im chemischen Mittelfeld sorgte für das 2:3 aus Sicht der Leutzscher (39.). Von diesem Gegentor sollten sich die Leutzscher nicht mehr erholen. Die zweiten 45 Minuten waren viel zu wenig. So erhöhte der Gastgeber sogar noch auf 4:2 (65.), spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass man hier als Verlierer vom Platz geht.
Nun heißt es für die gesamte Mannschaft eine positive Reaktion zu zeigen. Dafür hat man nun am Sonntag Zeit, wenn das letzten Heimspiel in diesem Kalenderjahr steigen wird. Olympia Leipzig kam perfekt in diese Spielzeit, stand an den ersten Spieltagen sogar an der Tabellenspitze. Der Herbst ist jedoch grau, denn seit sieben Ligaspielen wartet man auf einen Sieg. Zuletzt verlor man gegen den neuen Tabellenführer LSV Südwest zu Hause 1:4.
Auch die Chemiker verloren ihr letztes Ligaspiel. 0:2 hieß es nach 90 Minuten bei der Zweiten von Rotation Leipzig. Pascal Bekker flog nach Handspiel mit Gelb-Rot vom Platz. Den fälligen Strafstoß verwandelte Ronny Jähn. Fünf Minuten zuvor lag der Ball im anderen Strafraum auf dem Elfmeterpunkt. Hier verließen Mohsine Baidar die Nerven. Der Marokkaner verschoss. Kurz vor dem Apfiff, als die Leutzscher alles nach vorn warfen, traf Ronny Jähn zum zweiten Mal in dieser Partie.
Die Gäste von Olympia liebäugeln sicher mit dem einen oder anderen Punkt am Wochenende, doch die Chemiker sind in der Pflicht, die Schmach aus der Stadtpokalniederlage etwas grade zu biegen und am Wochenende 90 Minuten Vollgas zu geben.