Fünf Tore, sieben gelbe Karten und zwei Elfmeter. Den Zuschauern wurde am Sonntag einiges für ihr Eintrittsgeld geboten. Die BSG-Elf gewinnt ihr erstes Auswärtsspiel in dieser Saison und feiert mit dem 3:2-Auswärtserfolg den ersten Sieg nach zuletzt zwei Niederlagen am Stück.
Beide Trainer pimpten ihre Mannschaften etwas auf. Auf Seiten von Lipsia standen fünf Spieler der Ersten Herrenmannschaft im Aufgebot, auf der BSG-Seite insgesamt drei Akteure. Florian Kirstein gab sein Comeback, die Innenverteidigung bildeten Pascal Bekker und Sebastian Berg aus den Reihen der Regionalligamannschaft. Doch die Partie begann für die Chemie-Elf mit einem Schreckmoment. Max Knoth soll seinen Gegenspieler im eigenen Strafraum regelwidrig gefoult haben. Schiedsrichter Groß entschied auf Elfmeter, den der Gastgeber jedoch nicht zur Führung nutzen konnte. Recht deutlich ging der Ball über den Kasten (3.).
Für die Leutzscher war das der Moment um die Partie immer mehr an sich zu reißen. So konnte man sich zwar in der Anfangsviertelstunde keine gefährliche Torgelegenheit erspielen, ging jedoch dann verdient in Führung. Florian Kirstein markierte in seinem Comeback-Spiel den ersten Treffer der Partie. Leicht abgefälscht zischte der Ball in den linken oberen Winkel (21.). Doch nur fünf Minuten später war auch in dieser Partie klar, dass die Kuhrig-Elf nicht „zu Null“ spielen wird. Ein zweifelhafter Freistoß wurde so entscheidend abgefälscht, dass dieser direkt vor Michael Fronzek sprang, der wenig Mühe hatte, das Spielgerät an BSG-Hüter Raschdorf vorbei zuschieben (26.).
Was nach 180 Sekunden schon klappte, gelang Max Knoth nun als Gefoulter im anderen Strafraum erneut. Schiedsrichter Groß entschied auf Strafstoß für die Chemiker. Max Knoth übernahm die Sache direkt selbst, schoss den Ball als Gefoulter absolut souverän ein und brachte die Leutzscher erneut in Front (33.). Doch wieder hielt dieser Vorsprung keine fünf Minuten. Ein Fehler im Defensivverbund sorgte für das 2:2. Prellwitz tauchte nach feiner Kopfballvorlage frei vor Raschdorf auf. Der Chemie-Hüter hatte hier überhaupt keine Chance (38.).
Die Chemie-Elf kam mit dem Wiederanpfiff überhaupt nicht in die Partie. Die entscheidenden Zweikämpfe wurden verloren, die Führung für den Gastgeber war so nur eine Frage der Zeit. Trainer Dennis Kuhrig wechselte. Für Florian Kirstein kam Tim Wecker – für Alex Wittig wurde Damon Westphal eingewechselt. Sieben gelbe Karten zeigen intensive zweite 45 Minuten an, auch wenn es nie unfair wurde. Als Yahya Jawneh dann zu einem seiner so gefährlichen Solo-Läufe ansetzte und nur per Foul gestoppt werden konnte, sollte das 3:2 aus Sicht der Leutzscher fallen. Tim Wecker chipte den Ball nah an den Fünfer, wo Innenverteidiger Pascal Bekker komplett frei auftauchte und den Ball einnickte (71.).
Dieser Vorsprung sollte nun unbedingt über die Zeit gebracht werden. Chancen zur Erhöhung waren kaum vorhanden, doch auch dem Gastgeber fehlte die zweite Luft. Die größte Gelegenheit für den Gastgeber gab es nach einer Ecke, als der Ball an Freund und Feind durch den Chemie-Strafraum flog, aber niemand dem Ball einen entscheidenden Richtungswechsel geben konnte. Die hielten die Verantwortlichen und Fans der Leutzscher ein letztes Mal die Luft an.
Nach vierminütiger Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Groß die Begegnung. Ein wichtiger Sieg für die Kuhrig-Elf. Der erste Auswärtssieg in dieser Saison. Der nächste Sieg könnte bereits in knapp zwei Wochen in Panitzsch/Borsdorf folgen. Geplant war die Partie als Heimspiel, doch die Blau-Gelben waren mit einer Verlegung auf Samstag nicht einverstanden, sodass hier zunächst erst Auswärts gespielt wird. Die Antwort dafür gibt es dann auf dem Platz.
Lipsia Eutritzsch U23 – Chemie Leipzig U23 2:3 (2:2)
BSG: Vincent Raschdorf, Leon Lattka, Sebastian Berg, Pascal Bekker, Zinadine Tangang, Nils Gräfe, Yahya Jawneh, Richard Meier, Max Knoth (80. Eugene Winkler), Alex Wittig (68. Damon Westphal), Florian Kirstein (58. Tim Wecker); Trainer: Dennis Kuhrig
Tore: 0:1 Florian Kirstein (20.), 1:1 Michael Fronzek (26.), 1:2 Max Knoth (33./Elf), 2:2 Timo Prellwitz (38.), 2:3 Pascal Bekker (70.)
Schiedsrichter: Oliver Groß – Assistenten: Jiri Kostalek, Tobias Sobczyk
Zuschauer: 74