Am Mittwoch, dem 29. Mai 2019, fand die turnusmäßige Ordentliche Mitgliedersammlung für das Geschäftsjahr 2018 statt. Fast schon traditionell tagten Mitglieder und Gäste im H4-Hotel in Leipzig-Paunsdorf – für die Zurverfügungstellung der Räumlichkeiten an dieser Stelle erneut ein Dank!
Die zu Beginn 140 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder wählten zunächst einstimmig Gerd Kroll zum Versammlungsleister und mit überwältigender Mehrheit Hans Jerke zum Protokollanten der Tagung. Anschließend wurde über die Zulassung der 30 anwesenden Gäste zur Mitgliederversammlung abgestimmt, auch diese Abstimmung endete mit einem deutlichen „Ja“.
Für den Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 2018 ergriff Dirk Skoruppa das Wort. Zunächst stellte er dabei die Leistung der Spieler, Trainer und Unterstützer aller aktiven Mannschaften des Vereins ins Rampenlicht und bedankte sich für die insgesamt sensationellen Leistungen. Insbesondere bedankte er sich für die Art und Weise, wie allerseits mit dem bitteren Abstieg aus der Regionalliga umgegangen worden ist.
Anschließend umriss Dirk Skoruppa den sportlichen Weg der 1. Männermannschaft durch das Pokalfinale und die 1. Runde des DFB-Pokals bis ins Flutlichtspiel in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen den SC Paderborn und dankte dabei noch einmal allen Mithelfern bei der Organisation dieses Flutlichtspiels. Auch das Spiel beim TSV 1860 München im Januar 2018 fand dabei Erwähnung.
Weiterer Meilenstein der sportlichen Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Verpflichtung von Andy Müller-Papra als sportlichem Leiter im Juli 2018.
Im Bereich Mitgliederwesen gab es erneut eine positive Entwicklung, im Verlauf des Geschäftsjahres konnten 280 neue Mitglieder für den Verein gewonnen werden. Mit Stichtag 29. Mai 2019 waren 1668 Menschen bei der BSG Chemie Leipzig Mitglied, davon 462 Aktive.
Im Bereich Nachwuchs wurde eine zeitnahe Änderung auf der Position des Nachwuchsleiters angekündigt. Zahlenmäßig platzt Chemie hier mittlerweile aus allen Nähten, es ist bereits nötig geworden, einzelne Interessenten aus Platzmangel abzuweisen.
Das Stadion betreffend verwies Dirk Skoruppa zunächst auf die teilweise fertig gestellte Sanierung der denkmalgeschützten Tribüne sowie die aufwändige Sanierung des Gedenksteines für Georg Schwarz. Für die weiteren Details gab es zudem einen ausführlichen, späteren Tagesordnungspunkt.
Im Bereich Sonstiges wurde über die Einsetzung von René Jacobi als neuen Presse- und Medienverantwortlichen berichtet. Besonders erfreulich sind daraufhin eingetretene qualitative Verbesserungen, mit der höheren Konzentration auf Videotrailer wurde hier ein Aspekt besonders hervorgehoben. Abschließend bedankte sich Dirk Skoruppa bei allen, die finanzielle, logistische oder körperliche Unterstützung in den letzten Jahren geleistet haben.
Für den Bereich Finanzen berichtete Schatzmeister Florian Berger. Das Jahr 2018 war ein insgesamt äußerst erfolgreiches Jahr, der Umsatz konnte – freilich vor allem durch den DFB-Pokal – auf 2,5 Millionen Euro gesteigert werden. Durch den Jahresüberschuss von ca. 370.000 EUR beträgt die Bilanzsumme der BSG Chemie Leipzig mittlerweile über 800.000 EUR. Für das Jahr 2019 wird allerdings konservativ mit einem ähnlichen Umsatz wie für das Jahr 2017 (d.h. etwa 1,1 Millionen Euro) geplant. Entsprechend wird auch der Jahresüberschuss für 2019 deutlich geringer als 2018 ausfallen, auch hier erscheint ein ähnliches Ergebnis wie 2017 (damals ein Plus von ca. 70.000 EUR) aber realistisch.
Über die aktuelle Entwicklung im Bereich Sponsoring berichtete Kevin Hochler. Zunächst wurde hier betont, dass sich Chemie treu bleibt und Sponsoren auch in Zukunft bereits ab kleinen Beträgen von 300 EUR pro Saison willkommen sein werden. Durch das Zugpferd DFB-Pokal konnten zudem die Abstiegs-Effekte ausgeglichen werden, viele Sponsoren erhöhten ihr Sponsoring sogar etwas. Die Zahl der Sponsoren konnte insgesamt kontinuierlich gesteigert werden und liegt mittlerweile im hohen zweistelligen Bereich (83 Sponsoren in der vergangenen Saison), Maximalziel für die laufende Saison bzw. Berichtszeit ist eine Verdopplung der Zahlen aus 2016/17, als etwa 84.000 EUR durch Sponsoren erlöst worden waren.
Der Bericht der Revisoren wurde mit der Empfehlung geschlossen, den Vorstand und den Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2019 zu entlasten. Diese Empfehlungen wurden einstimmig angenommen.
Im Detail berichtete Dirk Skoruppa anschließend vom aktuellen Stand des Entwicklungskonzepts AKS. In den letzten Monaten wurde sich auf die Abarbeitung der Auflagen aus dem Bauantrag für die Tribüne konzentriert. Dies betraf unter anderem zusätzliche statische Ertüchtigungen und den Einbau einer Brandmeldeanlage.
In Bezug auf das Flutlicht wurde am 23. Mai 2019 eine Bauvoranfrage formuliert und dieser eine Entwurfsplanung, ein Lageplan und eine Lichtberechnung bereits angefügt. Vom Verein wird hier eine zügige Bearbeitung der Anfragen gewünscht.
Die geplanten Kunstrasenplätze waren am 23. Mai 2019 ebenfalls ein Thema. Es ist nun klar, dass es sich hier um baugenehmigungsfreie Vorhaben handelt. Die weiteren Planungen werden durch das Planungsbüro Richter unverzüglich fortgeführt.
Zum Fuchsbau wurde vom Verein der eindeutige Wunsch auf Erhalt gegenüber der Stadt Leipzig artikuliert. Chemie wird den Fuchsbau nicht so einfach aufgeben und drängt hier auf eine Überarbeitung des Konzepts des Amts für Sport.
In Bezug auf eine Erhöhung der maximalen Zuschauerkapazität des Stadions sind nun erste Planungsentwürfe in Arbeit. Mittelfristig ist das Ziel, die Kapazität wieder zu verdoppeln.
In diesem Jahr standen keine Vorstands- und Aufsichtsratwahlen an, auch Anträge auf Satzungsänderungen wurden nicht gestellt. So wurden nur noch zwei reguläre Anträge debattiert. Zunächst ging es im Antrag von Christian Schmidt darum, den Vorstand damit zu beauftragen, die Möglichkeiten für ein Erwerb des Rechts zum Tragen des Meistersterns für die Meisterschaften 1951 und 1964 zu prüfen. Insbesondere Gespräche mit dem Insolvenzverwalter des FC Sachsen Leipzig, Heiko Kratz, wurden dabei empfohlen. Dieser Antrag wurde nach der Debatte mit 83 Stimmen gegen 27 Gegenstimmen bei 39 Enthaltungen angenommen.
Beim zweiten Antrag handelte es sich um einen Antrag von Matthias Puppe, den er im Namen des Fanclubs Herrengedeck stellte. Der Antrag sah vor, mit Blick auf die Landtagswahl in Sachsen im Jahr 2019 den Vorstand unter anderem dazu zu verpflichten, sich für eine Unterstützung weltoffener, toleranter und pluralistischer Politik auszusprechen, der „Alternative für Deutschland“ (AfD) eine deutliche Absage zu erteilen und vor den konkreten Gefahren, die durch eine Regierungsbeteiligung der AfD drohen, zu warnen. Dieser Antrag wurde vom Antragsteller vor der Diskussion zurückgezogen. Zu dem Thema des Antrags wird es allerdings zeitnah in den nächsten Wochen Gespräche zwischen dem Antragsteller und dem Vorstand geben.
Zuletzt wurden einige Chemiker für ihr teils jahrzehntelanges Engagement in allen Vereinsbereichen geehrt. In diesem Jahr hatten die Ehre René Jacobi, Roland Flathe, Ronny Leitzke, Heidrun Hoffmann und Ehrenrat Stefan Langer.
Nach gut zwei Stunden wurden die anwesenden Mitglieder von Vereinspräsident Frank Kühne in die Leipziger Nacht verabschiedet.