Die U23-Mannschaft der BSG Chemie Leipzig steht zum ersten Mal seit ihrer Gründung im Finale des Leipziger Stadtpokal. Chemie-Torwart Aron Steffens wird im Elfmeterschießen zum Helden und pariert den entscheidenden 16. Elfmeter.
Doch man muss direkt zu Beginn sagen, dass die Fünfeckträger am Maifeiertag alles Glück dieser Welt gepachtet hatten. Der Rauch der Pyroshow war grad verflogen, da lag der Ball schon im chemischen Tor. Die Gastgeber gaben direkt Vollgas und konnten sich durch Christoph Brumm belohnen (5.). Da sah die chemische Defensive überhaupt nicht gut aus. Auch danach fanden die Leutzscher nicht ins Spiel. Torchancen gab es im ersten Abschnitt kaum, eher waren es die Gastgeber, die einem weiteren Treffer näher waren, konnte diese nun tief stehen und kontern. Aron Steffens und Nils Gräfe verhinderten weitere Tore.
Erst fünf Minuten vor dem Pausenpfiff gab es sowas wie eine erste Chance, doch der Schuss von Yahya Jawneh ging weit über den Kasten (40.). Ein Anfang war damit aber getan, denn kurz vor der Pause gab es die größte Möglichkeit. Zunäcchst scheiterte Nils Gräfe per Kopf, der Schuss von Branden Stelmak wurde dann auf der Linie geklärt (45.). Dennoch konnte man mit dem Auftritt der Chemiker überhaupt nicht zufrieden sein. Im zweiten Abschnitt änderte sich an der Spielweise nicht viel. Die Gastgeber standen tief, und die Fünfeckträger liefen an. Ein Freistoß, welcher an der Latte abklatscht und ein toller Konter, der ebenfalls am Aluminium scheiterte, mussten hier eigentlich die Entscheidung bringen.
Es konnte nur noch ein Standard den Ausgleich bringen. Es gibt solche Tage, an denen man aus dem Spiel heraus kein Tor erzielen kann. Die Gastgeber, die nun von Krämpfen geplagt und jede Sekunde clever ausnutzten, stellten sich mit allen Spielern hinten rein. Ein letzter langer Ball flog nun nochmal in den SVF-Strafraum, wo Dennis Kuhrig regelwidrig gefoult wurde und Branden Stelmak zum späten und glücklichen Ausgleich per Elfmeter traf (90.4.). Die ereignislose Verlängerung endete nun im Elfmeterschießen. 50-50. Ein letztes Mal: „Alles für die BSG Chemie!“.
Die ersten fünf Schützen trafen souverän auf beiden Seiten. Es ging ins Sudden Death. Auch die folgenden sechs Schützen trafen. Erwin Schweigert netzte als letzter bockstark (!) ein, ehe Aron Steffens gegen Sayed Romal Ahmadi zum Helden wurde und den entscheidenden Elfmeter halten konnte. Finale!
SV Fortuna Leipzig – BSG Chemie Leipzig U23 8:9 n.E. (1:1/1:1/1:0)
BSG: Aron Steffens, Johannes Günther, Fabian Heine (72. Tim Moritz Klein), David Manewaldt (55. Zinadine Tangang), Nils Gräfe, Marcel Sabatowski, Dennis Kuhrig, Yahya Jawneh, Branden Stelmak, Yanneck Eschholz, Tim Wecker (80. Erwin Schweigert); Trainer: Jens Wuttke
Tore: 1:0 Christoph Brumm (5.), 1:1 Branden Stelmak (90.+3)
Elfmeterschießen: 0:1 Nils Gräfe, 1:1 Christoph Gerisch, 1:2 Branden Stelmak, 2:2 Christian Richter, 2:3 Marcel Sabatowski, 3:3 Jan Richter, 3:4 Yanneck Eschholz, 4:4 Christoph Brumm, 4:5 Yahya Jawneh, 5:5 Michael Zentgraf, 5:6 Tim Moritz Klein, 6:6 Sebastian Schier, 6:7 Johannes Günther, 7:7 Christian Heinrich, 7:8 Erwin Schweigert
Schiedsrichter: Stefan Gräfe – Assistenten: Florian Eib, Rouven Lüter
Zuschauer: 375