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ERSTE

Ludwigsfelde trotzt Chemikern gerechten Punkt ab

By 13. April 2019August 21st, 2019No Comments

Kai Druschky traf diesmal leider nicht. (Foto: Christian Donner)

Die BSG Chemie Leipzig bleibt in der Rückrunde der Oberliga weiter ungeschlagen. Drei Tage nach dem 3:1-Heimsieg über den VfL Halle erreichte die Mannschaft von Trainer Miroslav Jagatic beim Ludwigsfelder FC ein 1:1 – Unentschieden und holte damit sieben Punkte aus dieser strapaziösen Englischen Woche. Nach den 90 Minuten entsprach das Ergebnis letztlich durchaus dem Spielverlauf. Gegen einen hartnäckigen Kontrahenten reichte die Leutzscher Vorstellung leider nicht aus, um diesen Gegner in die Knie zu zwingen. Insgesamt war bei den Chemikern der Kräfteverschleiß aufgrund der Vielzahl der Spiele in den letzten Tagen unübersehbar. Über die gesamte Spielzeit gesehen besaß Ludwigsfelde sogar die besseren Möglichkeiten. Den Leutzschern fehlte es diesmal eindeutig an der Durchschlagskraft im letzten Drittel.

Nach den Erfolgen in Krieschow (1:0) und gegen Halle (3:1) fuhren die Leutzscher zwar mit reichlich Selbstbewusstsein nach Ludwigsfelde, doch diese Spiele hatten Spuren beim Personal hinterlassen. Neben den Langzeitverletzten Sebastian Berg, Lars Schmidt und Florian Kirstein musste man beim Aufsteiger zusätzlich auf Manuel Wajer, Eric Berger (beide gelbgesperrt) und Philipp Wendt (krank) verzichten. Der zuletzt ebenfalls erkrankte Florian Schmidt fuhr zwar mit nach Brandenburg und setzte sich auf die Bank, doch realistische Einsatzchancen waren bei ihm aufgrund des sich hinziehenden Heilungsprozesses nicht gegeben. Auch Alexander Bury schwächelte unter der Woche gesundheitlich etwas, doch er stellte sich ebenfalls wie Kai Druschky zur Verfügung, der nach seiner Krankheit eigentlich auch noch gar keine Option für 90 Minuten sein kann. Demzufolge war der Leutzscher Kader in Ludwigsfelde merklich ausgedünnt, doch darf dies nicht aus Ausrede, für einen in der Offensive diesmal nicht ausreichenden Auftritt, geltend gemacht werden. Vielleicht wäre es alles anders gelaufen, wenn Max Keßler die Leutzscher nach gutem Zusammenspiel mit Benjamin Schmidt früh in Führung gebracht hätte (vorbei, 3.), doch insgesamt tat sich die BSG im Vorwärtsgang äußerst schwer.

Gegen einen sehr kompakten Gegner fand man nur sehr selten spielerische Lösungen, auch weil Mittelfeld-Ideengeber Daniel Heinze durch die Vielzahl von langen Bällen fast gar nicht zu sehen war. Es fehlte über weite Strecken der Begegnung einfach am nötigen Spieltempo der Chemiker, so dass die daraus resultierenden Punkte wie Spielwitz und Kreativität völlig auf der Strecke blieben. So hatte es der Liganeuling nicht allzu schwer, einerseits das Geschehen vom eigenen Tor fernzuhalten und zusätzlich selbst einige Offensivaktionen zu starten. Patrick Kowalski setzte per Kopf nach einer Flanke von Christopher Lemke das erste Achtungszeichen, doch war Julien Latendresse-Levesque damit nicht zu bezwingen (6.). Mitte der ersten Hälfte musste der BSG-Schlussmann dann schon beherzter eingreifen, als Maxim Romanovski der Chemie-Hintermannschaft, nach einem weiten Ball von Eichhorn, komplett entwischte, Latendresse-Levesque jedoch geschickt den Winkel verkürzte (28.). Auf der Gegenseite waren zwingende Offensivaktionen der BSG an einer Hand abzuzählen. Gefährlich wurde es einzig, als Kai Druschky sehr gut von Marc Böttger in Szene gesetzt wurde, der Leutzscher Torjäger per Drehschuss jedoch an LFC-Keeper Lucas Lindner scheiterte (38.). Eine Minute später hoffte man im BSG-Lager nach einer ungestümen Oberkörper-Attacke von Aaron Eichhorn an Alexander Bury im Ludwigsfelder Strafraum auf den Elfmeterpfiff, doch blieb die Pfeife des sehr gut leitenden Schiedsrichters Denis Waegert (Berlin) stumm. Ludwigsfelde blieb auf Augenhöhe, auch wenn die Brandenburger vor dem Tor ebenfalls kaum zwingend wurden. Die Ausnahme bildete da ein Versuch von Angreifer Paul von Humbeeck, der nach Zuspiel von Romanovski blitzschnell aus der Drehung abzog, Latendresse-Levesque jedoch abermals auf dem Posten war (39.). Drei Minuten vor der Pause nutzten die Gastgeber jedoch eine Schaltpause im Leutzscher Defensivverbund, was prompt die Ludwigsfelder Führung nach sich zog. Nach einem Einwurf verstanden es die Grün-Weißen trotz Überzahlsituation nicht, Romanovski entscheidend zu stören – van Humbeeck entwischte der Leutzscher Hintermannschaft und drosch den Ball flach zum 1:0 ins lange Eck (42.).

Glücklicherweise gelang es den Jagatic-Schützlingen, bereits kurz nach Wiederanpfiff den Rückstand zu egalisieren. Nach einem Fehlpass von Goede im Spielaufbau zog Böttger energisch in den LFC-Strafraum ein – mit einem genauen Querpass fand er Alexander Bury am zweiten Pfosten, der trotz harter Bedrängnis flach zum 1:1 einlochte (52.). Die Leutzscher kamen mit diesem Ausgleich plötzlich wieder in die Begegnung zurück, allerdings spielte man in den folgenden Minuten gewaltig mit dem Feuer. In der Defensive taten sich fortan riesengroße Löcher auf, was eine erneute Ludwigsfelder Führung hätte nach sich ziehen müssen. Zunächst rettete Latendresse-Levesque im großen Stil gegen Lemke, nachdem dieser von Romanovski gut in Szene gesetzt wurde (54.). Den folgenden Eckball servierte Lemke genau auf den Kopf des völlig ungedeckten Steven Marx, doch strich die Kugel hauchzart am BSG-Gehäuse vorbei (55.). Die beste Möglichkeit hatte der LFC drei Minuten später. Nach einer langgezogenen Flanke von Romanovski stand erneut Lemke mutterseelenallein vor Latendresse-Levesque, doch der Ludwigsfelder Angreifer traf nur die Lattenoberkante (58.). Mit Glück und Geschick überstand die Jagatic-Elf diese kritische Phase, ein abermaliger Rückstand hätte die Aufgabe im schmucken Waldstadion noch bedeutend schwieriger gestaltet. In der Folgezeit gelang es der BSG zwar wieder das Geschehen von dem eigenen Tor fernzuhalten, doch blieb im Offensivspiel weiterhin viel Luft nach oben. Torgefährlich wurde man einzig, als Daniel Heinze einen Freistoß von der linken Seite gefährlich in Richtung Tor zog, der aufgerückte Innenverteidiger Stefan Karau die Kugel jedoch knapp über das Gehäuse köpfte (70.). Das Tempo der BSG blieb weiterhin überschaubar, erst in der Schlussphase zog man etwas an. Ludwigsfelde wurde in den letzten zehn Minuten mehr und mehr in die eigene Hälfte gedrängt, doch der Aufsteiger verteidigte den Punkt aufopferungsvoll. Die Grün-Weißen legten plötzlich deutlich an Schwung zu, doch man kam kaum gefährlich vor das gegnerische Tor. Nach Zuspiel von Andy Wendschuch kam Heinze zwar noch einmal in eine verheißungsvolle Position, doch, mit dem Rücken zum Gehäuse positioniert, brachte er nicht genügend Druck hinter den Ball, so dass Florian Matthäs die Situation bereinigen konnte (90.+1)

So blieb es letztlich beim 1:1-Unentschieden – ein Punkt, den sich der Neuling aus Ludwigsfelde aufgrund der Chancenvorteile redlich verdiente. Die Chemiker ihrerseits müssen diesen einen Zähler mitnehmen – man wird sehen was dieser in der Endabrechnung wert ist. Mehr war an diesem Tag für die Leutzscher nicht drin. In den kommenden Tagen gilt es gut zu regenerieren, so dass man bis zur nächsten Partie am Ostermontag in Rudolstadt wieder das maximale Leistungsvermögen abrufen kann.

Ludwigsfelder FC – BSG Chemie Leipzig 1:1 (1:0)

Ludwigsfelder FC: Lucas Lindner, Philipp Pollow (89. Sebastian Eichhorn), Florian Matthäs, Markus Goede, Adam Rindelhardt, Aaron Eichhorn, Christopher Lemke (90. Maximilian Ladewig), Patrick Kowalski (78. Felix Matthäs), Steven Marx, Maxim Romanovski, Paul van Humbeeck – Trainer: Volker Löbenberg
BSG Chemie Leipzig: Julien Latendresse-Levesque, Stefan Karau, Marko Trogrlic, Sascha Rode, Benjamin Schmidt, Alexander Bury, Daniel Heinze, Andy Wendschuch, Marc Böttger, Kai Druschky, Max Keßler (78. Ryutaro Omote) – Trainer: Miroslav Jagatic
Schiedsrichter: Denis Waegert (Berlin) – Schiedsrichter-Assistenten: Marcel Mallassa und Stefan Paffrath (beide ebenfalls Berlin)
Tore: 1:0 Paul van Humbeeck (42.), 1:1 Alexander Bury (53.)
Zuschauer: 783 im Waldstadion zu Ludwigsfelde

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