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ERSTE

Chemiker wollen in Krieschow zurück in die Erfolgsspur

By 4. April 2019August 21st, 2019No Comments

Volle Konzentration auf Krieschow – hier Andy Wendschuch. (Foto: Christian Donner)

Trotz des letztwöchigen 0:0-Unentschieden beim VFC Plauen mischt Oberligist BSG Chemie Leipzig weiterhin nachhaltig im Titelkampf mit. Aufgrund des 1:1-Remis des Spitzenreiters FSV Luckenwalde in Rudolstadt beträgt der Rückstand zu den Brandenburgern weiterhin nur ein Zähler, wobei die Leutzscher noch ein Spiel in der Hinterhand haben. Mit dem dritten Auswärtsspiel binnen 15 Tagen hat die Mannschaft am Samstag die Möglichkeit sich wieder von ihrer besseren Seite zu zeigen, auch wenn die Partie beim Tabellen-Sechsten VfB 1921 Krieschow (Anstoß: 14:00 Uhr im Sportpark Krieschow) durchaus als anspruchsvoll einzustufen ist.

14 Kilometer westlich von Cottbus liegt der kleine Ort Krieschow, welcher in Sachen Fußball in den letzten Jahren einen rasanten Aufstieg erlebt hat. Mit nur 550 Einwohnern gehört das Örtchen zur Großgemeinde Kolkwitz im brandenburgischen Spree-Neiße-Kreis, wobei der seit letzter Saison in der Oberliga beheimatete VfB 1921 Krieschow mit Sicherheit das absolute Aushängeschild ist. Im Jahr 2013 stieg der Verein in die Landesliga (7. Spielklasse) auf, zwei Jahre später schaffte man den Sprung in die Brandenburgliga. Dort gelang nach einem 9. Rang in der in der darauffolgenden Serie der große Wurf – der Aufstieg in die Oberliga. Dort fasste der VfB sofort Fuß und beendete die Meisterschaft mit einem mehr als respektablen 8. Rang. Einer der Hauptgaranten für diese grandiose Saison war zweifelsohne Stürmer Andy Hebler. Mit sagenhaften 32 Treffern in 29 Spielen wurde Hebler Torschützenkönig der Oberliga und riss damit manche Partie für die Krieschower aus dem Feuer. Wenn man bedenkt, dass der VfB insgesamt auf 61 Saisontore kam, sagt dies vieles über die Wichtigkeit Heblers aus. Allerdings riss sich der Torjäger im letzten Sommer das Kreuzband – erst seit einigen Wochen befindet sich der Angreifer wieder im Mannschaftstraining. Doch auch ohne Hebler spielen die Brandenburger eine grundsolide Saison, was vielleicht nicht unbedingt so zu erwarten war. Mit 30 Punkten belegt der VfB derzeit Platz sechs, vor allem auf fremden Plätzen weiß die Elf immer wieder zu überzeugen. Siege in Eilenburg (1:0) oder Rudolstadt (2:0) zeigen schon, dass die Mannschaft von Trainer Toni Lempke einiges an Qualität besitzt. Im Jahr 2019 kamen die Krieschower allerdings recht schleppend in die Gänge. Aus den ersten sechs Begegnungen holte der VfB nur sechs Punkte und sicherte sich einzig den bereits erwähnten Auswärtssieg in Rudolstadt. Dagegen überraschten schon die Höhe der Niederlagen in Gera (1:4) und daheim gegen Nordhausen II (0:3). Doch mit dem letztwöchigen 0:0-Remis bei Carl Zeiss Jena II hofft man wieder in die Spur zu kommen – seit drei Begegnungen ist man sieglos.

Vom Personal her besitzen die Brandenburger eine Truppe, die durchaus das Zeug hat im Mittelfeld der Oberliga mitzuspielen. Torhüter Fritz Pflug (ehemals Energie Cottbus II, International Leipzig) gehört zweifelsohne zu den Besten in der Staffel, im Mittelfeld dreht sich fast alles um Martin Dahm (ehemals Energie Cottbus II) und Sven Konzack (9 Saisontore). Durch den verletzungsbedingten Ausfall Heblers musste der Verein natürlich auch in vorderster Front reagieren. Mit Leo Felgenträger verpflichtete man im Sommer einen jungen Angreifer von den Regionalliga-A-Junioren der Cottbusser. Im Winter sicherte man sich zusätzlich die Dienste von Romano Lindner, der in seiner Zeit beim Brandenburgligisten SV Grün-Weiß Lübben in 138 Spielen sage und schreibe 126 Tore erzielte.

Die Leutzscher haben ihrerseits den überschaubaren Auftritt in Plauen innerhalb der Trainingswoche ausgewertet und legen den Fokus nun vollends auf die Begegnung in Krieschow. Voller Tatendrang ging es in den einzelnen Einheiten wieder zur Sache, Trainer Miroslav Jagatic hat mit seinem Assistenten Christian Sobottka wieder etwas die Zügel angezogen. Dies ist vielleicht auch notwendig, schließlich möchte man schnell wieder in die Erfolgsspur zurück finden. Dazu ist jedoch im Vergleich zum Plauen-Spiel eine deutliche Steigerung von Nöten. Vor allem im spielerischen Bereich muss die Elf wieder zulegen, in Plauen agierte man viel zu oft mit „langem Hafer“. Natürlich waren die grenzwertigen Platzverhältnisse im Vogtland nicht unbedingt ein Vorteil für die BSG, doch kann dies nicht als Ausrede geltend gemacht werden. In den Begegnungen gegen Bernburg und Sandersdorf hat die Mannschaft eindrucksvoll bewiesen, dass man spielerisch Akzente setzen kann. Daran gilt es in Krieschow anzuknüpfen, wobei hier Spielwitz und Ideen gefragt sind. Weiterhin kann es in Brandenburg auch wichtig sein, nicht die Geduld zu verlieren. Am vergangenen Wochenende wollten die Grün-Weißen vielleicht mit Macht etwas zu viel und verließen einige Male die Grundordnung, was glücklicherweise nicht bestraft wurde. Dies sollte in Krieschow nicht nochmal passieren, zu jeder Zeit im Spiel ist eine gewisse Stabilität im Defensivbereich gefragt. Diese Kompaktheit im Rückwärtsgang war beispielsweise die Basis für den Auswärtssieg in Jena, auch in Sandersdorf ließ man quasi nichts zu. An diese Erfolgserlebnisse gilt es anzuknüpfen, doch ist man sich darüber bewusst, dass man wiederum auf einen hoch motivierten Gegner trifft.

Vom Personal her sieht es bei den Chemikern diesmal etwas angespannter aus. Manuel Wajer und Kai Druschky sind erkrankt und werden definitiv nicht zur Verfügung stehen. Bei den ebenfalls kränkelnden Florian Schmidt und Johannes Günther scheint indes ein Einsatz möglich. Bleibt zu hoffen, dass in den Trainingseinheiten bis zum Spiel kein weiterer Ausfall mehr hinzukommt.

Schiedsrichter der Begegnung ist der 22-jährige Magnus-Thomas Müller aus Weißenfels. Kurios ist hierbei, dass er schon das Hinspiel Mitte Oktober im Alfred-Kunze-Sportpark pfiff, welches die BSG mit 2:1 gewann. Am vergangenen Wochenende leitete Müller den 5:2-Auswärtssieg der Eilenburger in Gera. Assistiert wird er an den Linien von Tim Heyer aus Halberstadt und Peter Maximilian Müller aus Gatersleben. Wir wünschen dem Schiedsrichtergespann „Gut Pfiff!“ und freuen uns auf ein spannendes Oberligaspiel!

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