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ERSTE

Chemie bleibt unter den Erwartungen – 0:0 in Plauen

By 31. März 2019August 21st, 2019No Comments

Einen Punkt erkämpft, oder 2 verloren? (Foto: Christian Donner)

Oberligist BSG Chemie Leipzig hat zum ersten Mal in der Meisterschafts-Rückrunde Punkte abgegeben. Beim VFC Plauen kam die Mannschaft von Trainer Miroslav Jagatic nicht über ein torloses 0:0 hinaus und verpasste damit, weiterhin Druck auf Spitzenreiter FSV Luckenwalde auszuüben. Dabei schafften es die Leutzscher diesmal nicht, den Schwung aus den letzten Erfolgserlebnissen mit ins Vogtland zu transportieren. Man lieferte die schwächste Vorstellung der Rückrunde ab und hatte letztlich nicht mehr als diesen einen Zähler verdient.

Bei äußerst schwierigen Platzverhältnissen hatten die Chemiker große Probleme, um ins Spiel zu finden. Den Gastgebern spielten die Bedingungen eindeutig in die Karten, die Grün-Weißen verstanden es auf diesem Boden nicht für spielerische Akzente zu sorgen. Fehlpässe, Stockfehler und Ungenauigkeiten prägten das Spiel der BSG, zudem wirkte Plauen von Beginn an sehr präsent. So setzte der VFC auch das erste Achtungszeichen in der Partie. Alexander Morozow profitierte zunächst von einem haarsträubenden Fehlpass von Marc Böttger, im Anschluss daran scheiterte er mit seinem Schuss allerdings an Chemie-Torhüter Julien Latendresse-Levesque (7.). Auf der Gegenseite sorgte ein Eckball von Philipp Wendt für reichlich Verwirrung, welcher an Freund und Feind vorbei durch den kompletten Fünfmeter-Raum segelte (8.). Immer wieder verzettelten sich die Leutzscher fortan in ihren Offensivbemühungen, vieles blieb nur Stückwerk. Bezeichnend war, dass ein Distanzschuss von Eric Berger in der Folgezeit als beste Möglichkeit der BSG zu verzeichnen war, doch strich die Kugel knapp über den Querbalken (14.). Ansonsten spielte sich das Geschehen hauptsächlich im Mittelfeld ab. Die Vogtländer agierten weiterhin höchst diszipliniert, waren läuferisch komplett auf der Höhe und beeindruckten durch eine resolut-faire Zweikampfführung. Und nach etwas mehr als einer halben Stunde wurde auch der VFC erstmals gefährlich.

Zunächst rettete Manuel Wajer nach einer Morozow-Flanke im letzten Moment vor dem anrauschenden Marian Albustin (32.), den folgenden Eckball von Kevin Walther köpfte Stefan Fritzlar völlig freistehend neben den Kasten (33.). Die Chemiker blieben im spielerischen Bereich weiterhin extrem fehlerhaft, so dass man fortan immer öfter auf lange Bälle vertraute. Nichtsdestotrotz waren aus Leutzscher Sicht die letzten 15 Minuten vor der Pause die besten im gesamten Spiel. In dieser Phase hatte die Elf einige Abschlusshandlungen zu verzeichnen, ein Erfolgserlebnis in diesem Zeitraum hätte der Jagatic-Elf mit Sicherheit gut getan. So verlängerte Alexander Bury per Kopf einen weiten Ball von Benjamin Schmidt genau in den Lauf von Daniel Heinze, doch zeigte sich Leon Seefeld im Plauener Gehäuse vollends auf der Höhe (34.). Drei Minuten später hatte der Keeper der Vogtländer dann großes Glück. Einen Freistoß von Philipp Wendt boxte Seefeld genau auf den Kopf des einlaufenden Stefan Karau, doch begrub der Schlussmann im Anschluss reaktionsschnell das Streitobjekt unter sich (37.). Die Chemiker legten in dieser Phase einen Zwischenspurt ein und hätten wenig später in Führung gehen müssen. Gut von Eric Berger in Szene gesetzt, passte Alexander Bury die Kugel flach in den Rücken der Abwehr, doch scheiterte Max Keßler aus bester Position am sensationell reagierenden Seefeld (39.). 60 Sekunden später stand der Plauener Schlussmann abermals im Mittelpunkt. Nach Doppelpass mit Max Keßler zog Alexander Bury staubtrocken von der Strafraumgrenze ab, doch zeigte sich Seefeld – welcher noch bei den A-Junioren spielen könnte – erneut als reaktionsschnell (40.). Bis zum Pausenpfiff waren die Gastgeber komplett im Defensivbereich gebunden. Einzig Kevin Walther versuchte sich abermals aus der Distanz, doch war Julien Latendresse-Levesque damit nicht zu bezwingen (45.+1).

Leider gelang es der BSG im zweiten Durchgang nicht, die Partie mit ähnlichem Schwung fortzusetzen. Zwar setzte Max Keßler zu Beginn zwei kleinere Duftmarken, doch richtig zwingend war dies nicht (48., 53.). Fortan verfielen die Leutzscher wieder in den alten Trott, die Fehlerquote im spielerischen Bereich stieg erneut rapide an. So gestalteten die Vogtländer das Geschehen nun wieder völlig offen, da man immer wieder von einfachsten Ballverlusten der Grün-Weißen profitierte. Die Chemiker machten es sich selbst viel zu schwer und hatten Glück nicht plötzlich in Rückstand zu geraten. Nach einem Eckball von Kevin Walther fühlte sich niemand für Eric Ranninger verantwortlich, doch holte Andy Wendschuch den Kopfball in letzter Sekunde von der eigenen Torlinie (58.).

Plauen gewann mehr und mehr Sicherheit, die Leutzscher agierten weiterhin viel zu fehlerhaft. Natürlich spielten auch die grenzwertigen Platzverhältnisse eine Rolle, dies darf jedoch keine Ausrede für die überschaubare Vorstellung der Chemiker sein. Missverständnisse und Unzulänglichkeiten waren auf Leutzscher Seite reichlich zu bestaunen, zudem traf man oftmals die falschen Entscheidungen. Zehn Minuten vor Ende hatten die einheimischen Fans bereits den Torschrei auf den Lippen, was die Aufgabe der BSG zusätzlich erschwert hätte. Nach einem folgenschweren Fehlpass von Benjamin Schmidt im Spielaufbau, wurde der eingewechselte Samba Fatajo von Benjamin Keller auf die Reise geschickt, doch behielt Julien Latendresse-Levesque im Eins-gegen-Eins-Duell reaktionsschnell die Oberhand (80.).

In der Endphase versuchten es die Leutzscher noch einmal, auch weil sich die Vorzeichen etwas änderten. Nach wiederholtem Foulspiel sah der Plauener Kevin Walther vom sehr gut leitenden Schiedsrichter Tino Stein (Brieselang) die Gelb-Rote Karte (84.), so dass die Jagatic-Elf die letzten Minuten in Überzahl agierte. Philipp Wendt prüfte mit einem Freistoß VFC-Schlussmann Leon Seefeld, der jedoch diesen Test erneut bestand (83.). Kurz vor Abpfiff profitierte der eingewechselte Branden Stelmak zunächst von einem Fehlpass Stefan Schumanns im Spielaufbau. Sein anschließender Schuss zischte jedoch über den Querbalken (89.). Allerdings waren diese zwei Höhepunkte schon alles, was an torgefährlichen Aktionen hervorging. Die Vogtländer schmissen sich in jeden Zweikampf und verdienten sich nach Abpfiff zweifellos diesen einen Punkt.

Die Leutzscher müssen ihrerseits mit diesem Zähler leben, da man insgesamt zu wenig investierte und im Vergleich zu den Vorwochen zu fehlerhaft agierte. Aufgrund dieser schwachen Vorstellung hatte die Elf in Plauen auch nicht mehr verdient. Nichtsdestotrotz hat die Elf bereits schon am kommenden Samstag die Möglichkeit zurück in die Erfolgsspur zu kommen, wenn man um 14:00 Uhr beim VfB Krieschow antritt.

VFC Plauen – BSG Chemie Leipzig 0:0

VFC Plauen: Leon Seefeld – Alexander Morozow (77. Tim Wüstenhagen), Stefan Schumann, Dimitros Komnos, Marian Albustin – Jan Hübner (64. Samba Fatajo), Stefan Fritzlar, Tim Limmer (64. Benjamin Keller), Kevin Walther – Eric Ranninger, Lucas Albert; Trainer: Daniel Rupf
BSG Chemie Leipzig: Julien Latendresse-Levesque – Manuel Wajer, Stefan Karau, Benjamin Schmidt, Philipp Wendt – Andy Wendschuch, Marc Böttger (82. Sascha Rode) – Max Keßler, Eric Berger (46. Branden Stelmak), Alexander Bury – Daniel Heinze; Trainer: Miroslav Jagatic
Schiedsrichter: Tino Stein (Brieselang) – Schiedsrichter-Assistenten: Tobias Hagemann (Stahnsdorf), Hannes Wilke (Trebbin)
Tore: keine
Gelb-Rote Karte: Kevin Walther (VFC Plauen, wiederholtes Foulspiel, 85. Minute) Zuschauer: 1284 im Vogtlandstadion zu Plauen (darunter knapp 800 Chemiker)

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