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ERSTE

Kantersieg gegen Bernburg

By 17. März 2019August 21st, 2019No Comments

Im 250. Spiel für Chemie und Sachsen mit zweifachen Jubel über ein eigenes Tor. Daniel Heinze. (Foto: Christian Donner)

Viertes Spiel, vierter Sieg – Oberligist BSG Chemie Leipzig bleibt in der Rückrunde weiterhin in der Spur. Nach dem 2:1-Heimsieg über Wacker Nordhausen II und einem 2:0-Erfolg beim FC Carl Zeiss Jena II bezwang die Mannschaft von Trainer Miroslav Jagatic im heimischen Alfred-Kunze-Sportpark nun den TV Askania Bernburg klar mit 6:1 (3:1) und bleibt damit als Tabellenzweiter weiterhin in Lauerstellung.

Insgesamt spricht das Ergebnis eine deutliche Sprache, bereits frühzeitig sorgten die Leutzscher für klare Fronten. Auch in spielerischer Hinsicht waren im Vergleich zu den Vorwochen einige Fortschritte erkennbar, fast alle Treffer wurden durchaus sehenswert herausgespielt. Allerdings durchlebten die Grün-Weißen zu Beginn der zweiten Hälfte eine Phase von etwa 20 Minuten, in der man in Sachen Spielkontrolle gewaltig abbaute und die Gäste mehr als nur mitspielen ließ. Mit dem vierten Leutzscher Treffer wurde diese Periode dann allerdings durchbrochen, die Partie war damit vorentschieden. Die Anhaltiner waren im Anschluss daran nicht mehr in der Lage dagegenzuhalten, so dass die Bernburger Niederlage letztlich sehr hoch ausfiel. Die Chemiker hingegen haben mit diesem hohen Heimsieg zusätzliches Selbstvertrauen getankt, was für die drei folgenden schweren Auswärtsspiele in Folge nur förderlich sein kann. Zum Auftakt reist die BSG bereits am Freitagabend zur SG Union Sandersdorf. Der Anstoß im Sport- und Freizeitzentrum erfolgt um 19.00 Uhr.

Im Vorfeld der Partie rückte jedoch eine Person in den Fokus, die sonst am liebsten im Hintergrund arbeitet. Doch einmal mehr bewies Alireza Hamzehian, dass man ihn nicht umsonst als „Mann mit goldenen Händen“ bezeichnet. Der Leutzscher Physiotherapeut ermöglichte durch seine nimmermüde Arbeit die jeweiligen Einsätze der angeschlagenen Daniel Heinze (schwere Rippenprellung aus dem Jena-Spiel) und Alexander Bury (Sprunggelenk), was eigentlich gar nicht hoch genug zu bewerten ist. So musste die BSG glücklicherweise nicht auf ihre Kreativabteilung verzichten, was sich in der Anfangsphase sofort auszahlen sollte.

Bereits nach fünf Minuten profitierte Heinze von einem klasse Pass Burys – Florian Schmidt musste im Anschluss daran nur noch den Fuß hinhalten und brachte seine Elf damit früh mit 1:0 in Führung (5.). Auch ohne den kurzfristig ausfallenden Kai Druschky (gesundheitliche Probleme), sorgte dieser perfekte Start für zusätzliche Sicherheit in Reihen der Leutzscher. Die mit einer Fünferkette verteidigenden Bernburger wurden auch in der Folgezeit nahezu komplett in die eigene Hälfte gedrängt, ein Offensivspiel der Gäste fand zunächst nicht statt. Dies sah auf der anderen Seite ganz anders aus, immer wieder gelang es der Jagatic-Elf trotz schwerem Boden für spielerische Akzente zu sorgen. So wurde Max Keßler von Philipp Wendt mit einem sehenswerten Diagonalpass in Szene gesetzt, doch verpasste der mitgelaufene Alexander Bury die flache Eingabe nur um Haaresbreite (19.). Allerdings sollten die Grün-Weißen bereits mit dem nächsten Angriff den Vorsprung ausbauen. Manuel Wajer erlief sich ein gutes Zuspiel von Marc Böttger und setzte den im Herauslaufen zögernden Bernburger Keeper Giovanni Datemasch mit dem 2:0 schachmatt (20.).

Auch nach dem zweiten Treffer gab Chemie keine Ruhe. Immer wieder wurde über die Außen für Gefahr gesorgt, so dass die Gäste weiterhin im Defensivbereich komplett gebunden waren. Sehr gut von Alexander Bury eingeleitet, passte Manuel Wajer im Anschluss daran die Kugel flach nach innen, wo Florian Schmidt leider um Sekundenbruchteile zu spät kam (28.). Nichtsdestotrotz belohnten sich die Leutzscher und legten wenig später weiter nach. Nach einer kurzen Eckballausführung krachte Philipp Wendt das Streitobjekt aus schier unmöglichem Winkel an den Pfosten – Benjamin Schmidt profitierte dabei vom inkonsequenten Eingreifen von Askania-Torhüter Giovanni Datemasch sowie Franz Bochmann und lochte aus Nahdistanz zum 3:0 ein (34.). Fünf Minuten später erhielt die bis dahin sehr gute Leutzscher Vorstellung allerdings einen kleinen Kratzer. Wie so oft in der Hinrunde kassierten die Grün-Weißen ein Gegentor nach einer Standardsituation, obwohl das Trainerteam in der Spielvorbereitung explizit darauf hingewiesen hatte. Nach einem gut getretenen Freistoß von Franz Bochmann verlängerte Max Kretschmer die Kugel per Kopf ins Leutzscher Gehäuse – 3:1 (39.). Dies sorgte aber nicht unbedingt für einen Stimmungsabbruch bei den Chemie-Anhängern, so dass mit einem Zwei-Tore-Vorsprung die Seiten gewechselt wurden.

Auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten setzte die BSG die erste Duftmarke – einen zu kurz abgewehrten Ball krachte Andy Wendschuch nur knapp neben das Gehäuse (50.). Allerdings verlor die Jagatic-Elf in den folgenden 20 Minuten deutlich ihren Rhythmus. Die eigenen Aktionen wirkten nun äußerst zerfahren, sämtliche Bälle kamen postwendend zurück. Das BSG-Spiel stockte auf einmal ganz gewaltig, Bernburg witterte fortan deutlich Morgenluft. So legte der auf der rechten Seite durchgebrochene Kacper Marian Keska die Kugel mustergültig flach in Richtung Strafraumgrenze zurück, doch scheiterte Torschütze Max Kretschmer mit seinem Schuss am bis dahin nahezu beschäftigungslosen Julien Latendresse-Levesque (58.). Drei Minuten später musste der Chemie-Schlussmann abermals eingreifen, als sich Tom Fraus zunächst resolut gegen Benjamin Schmidt durchsetzte, Latendresse-Levesque den folgenden Flachschuss allerdings sicher parierte (61.). Die Gäste aus Sachsen-Anhalt wirkten in dieser Phase deutlich präsenter, ein Anschlusstreffer hätte der Begegnung völlig unnötigerweise noch einmal zusätzliche Spannung verleihen können. Dazu kam es glücklicherweise nicht, da die Jagatic-Elf die Gefahr erkannte und die Partie mit dem vierten Treffer endgültig in die eigenen Bahnen lenkte. Perfekt von Daniel Heinze in Szene gesetzt, behielt Alexander Bury allein vor Datemasch aus halblinker Position kühlen Kopf und traf per Flachschuss ins lange Eck – 4:1 (71.).

Fortan war sämtliche Gegenwehr der Gäste gebrochen. Bernburg erholte sich von diesem erneuten Rückschlag nicht mehr, die Leutzscher hatten in der Folgezeit leichtes Spiel. Gegen sich nun aufgebende Anhaltiner fanden die Grün-Weißen wieder zu ihrem Spielfluss zurück und schraubten das Ergebnis in den Folgeminuten weiter in die Höhe. Sehr gut von Max Keßler eingeleitet, verpasste der eingewechselte Branden Stelmak zwar die flache Eingabe von Manuel Wajer, doch Daniel Heinze stand goldrichtig und netzte aus Nahdistanz zum 5:1 ein (74.). Drei Minuten später dann der nächste Auftritt des Leutzscher Spielmachers, der vor der Begegnung für seine 250. Partie in grün-weiß geehrt wurde. Der gut leitende Schiedsrichter Florian Butterich (Adelhausen) zeigte nach einer Strafraum-Attacke von Franz Bochmann an Max Keßler zum Unverständnis der Gäste auf den ominösen Punkt. Heinze nahm sich der Sache an und verwandelte den Elfmeter gewohnt souverän zum 6:1-Endstand (77.), womit er seine Trefferanzahl in dieser Saison auf elf erhöhte.

Fazit: Die BSG erntet jetzt die Früchte für eine durchaus strapaziöse lange Vorbereitung – drei Siege aus den ersten drei Pflichtspielen 2019 sind kein Zufall. Im spielerischen Bereich hat die Elf im Vergleich zu den Vorwochen zugelegt, auch in Sachen Torgefahr und Effizienz sind Fortschritte erkennbar. Nichtsdestotrotz gilt es die Schaltpausen im eigenen Spiel zu minimieren sowie die gegnerischen Standardsituationen einfach resoluter zu verteidigen. Sollte dies gelingen, werden die Leutzscher Fans in der Rückrunde noch sehr viel Freude an ihrer Mannschaft haben.

BSG Chemie Leipzig – TV Askania Bernburg 6:1 (3:1)

BSG Chemie Leipzig: Julien Latendresse-Levesque, Stefan Karau, Manuel Wajer, Andy Wendschuch, Alexander Bury, Daniel Heinze (82. Ryutaro Omote), Marc Böttger (78. Niklas Opolka), Benjamin Schmidt, Philipp Wendt, Max Keßler, Florian Schmidt (65. Branden Stelmak); Trainer: Miroslav Jagatic
TV Askania Bernburg: Giovanni Datemasch, Tom Fraus, Dennis Klitscher, Kacper Marian Keska (60. Leo Anton Hinrichsmeyer), Mario Hesse, Gino Böhne (14. Martin Dierichen), Christos Flevaris, Nicolas-Peter Weber, Max Kretschmer, Franz Bochmann, Gerald Muwanga (75. Gerasimos Flevaris); Trainer: Tobias Donath
Tore: 1:0 Florian Schmidt (6.), 2:0 Manuel Wajer (21.), 3:0 Benjamin Schmidt (35.), 3:1 Max Kretschmer (39.), 4:1 Alexander Bury (71.), 5:1 Daniel Heinze (75.), 6:1 Daniel Heinze (78./Elf.)
Schiedsrichter: Florian Butterich – Assistenten: Dirk Honnef, Johannes Drößler
Zuschauer: 2147 im Alfred-Kunze-Sportpark zu Leipzig-Leutzsch

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