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ERSTE

Chemie löst undankbare Aufgabe in Jena

By 10. März 2019August 21st, 2019No Comments

Jubel nach der frühen Führung. (Foto: Christian Donner)

Die BSG Chemie Leipzig hat auch ihr drittes Rückrundenspiel in der Oberliga erfolgreich bestritten. Bei der II. Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena behielt die Elf von Trainer Miroslav Jagatic mit 2:0 (1:0) die Oberhand und bleibt damit Spitzenreiter FSV Luckenwalde weiterhin auf den Fersen.

Insgesamt brannten die Leutzscher im traditionsreichen Ernst-Abbe-Sportfeld zwar kein Feuerwerk ab, dafür war das Offensivspiel der Grün-Weißen einfach zu fehlerhaft, allerdings war der Auswärtssieg letztlich verdient, da die BSG insgesamt mehr investierte und sich ebenfalls eine Mehrzahl von Tormöglichkeiten erarbeiten konnte.

Grundlage war eine kompakte Defensivleistung – über die gesamten 90 Minuten wirkten die Chemiker im Abwehrbereich extrem stabil. Jena kam über die komplette Spielzeit nur zu einer zwingenden Gelegenheit, dagegen vergaßen die Leutzscher ihrerseits bereits vor dem zweiten Treffer den Sack zuzumachen.

Nach dem letztwöchigen 2:1 (1:0)-Heimsieg über Wacker Nordhausen II konnte es in Jena für die Jagatic-Schützlinge kaum besser beginnen. Von Tom Krahnert angespielt, vertändelte Zeiss-Schlussmann Nils Ellenfeld die Kugel leichtfertig gegen den attackierenden Daniel Heinze – Kai Druschky hatte wenig Mühe, das Streitobjekt nach dem Pressschlag per Kopf zum 0:1 ins Tor zu befördern (3.). Dieser frühe Treffer sorgte natürlich für noch mehr Sicherheit in Reihen der Leutzscher. Auch in der Folgezeit wurde den spielstarken Thüringern durch ein sehr laufintensives Spiel sowie eine resolute Zweikampfführung die Lust am Fußballspielen komplett genommen. So brannte in der Defensive überhaupt nichts an, im Spiel nach vorn war allerdings etwas Sand im Getriebe. Allzu oft wurde nach erfolgreichen Ballgewinnen das Leder viel zu schnell wieder verloren, da das Leutzscher Spiel einfach zu ungenau war. Nichtsdestotrotz bot sich den Chemikern die Chance die Führung auszubauen. Nach einem Freistoß von Daniel Heinze nahm Manuel Wajer einen zu kurz abgewehrten Ball auf – Innenverteidiger André Schmidt rettete hier artistisch für seinen bereits geschlagenen Torhüter (23.).

Insgesamt gelang es den Grün-Weißen zu selten für konstruktive Offensivaktionen zu sorgen. Jede Menge Missverständnisse, Fehlpässe und Unzulänglichkeiten prägten das Leutzscher Spiel, was Trainer Miroslav Jagatic natürlich nicht gefallen konnte. Dagegen zeigte sich der Coach mit dem Defensivverhalten seiner Elf durchaus zufrieden. So wurden die Gastgeber konsequent vom Gehäuse ferngehalten, einzig nach einer Standardsituation wurde es vor dem Chemie-Tor gefährlich. Maximilian Schlegel servierte einen Freistoß genau auf den Kopf des einlaufenden André Schmidt, doch glücklicherweise sprang die Kugel aus BSG-Sicht vom Innenpfosten ins Spielfeld zurück (33.). Dieser Schreckmoment schien jedoch das Signal für die Leutzscher zu sein, die vor dem Pausenpfiff ebenfalls noch zwei Mal ihre Torgefährlichkeit andeuteten. Zunächst konnte Daniel Heinze mit einem über die Mauer gezogenen Freistoß Ellenfeld im Jenaer Tor nicht überwinden (35.), anschließend klatschte ein fulminanter Distanzschuss von Alexander Bury ebenfalls nur an die Torumrahmung (42.).

Auch die zweiten 45 Minuten eröffnete der BSG mit einer zwingenden Gelegenheit. Sehr gut von Alexander Bury eingeleitet, passte Daniel Heinze das Streitobjekt flach nach innen, wo Florian Schmidt nur um Haaresbreite zu spät kam (46.). In der Folgezeit spielte sich das Geschehen allerdings weitestgehend zwischen den Strafräumen ab. Die Jenaer Reserve wurde fortan zwar mutiger und deutete ihr spielerisches Niveau in Ansätzen durchaus an, doch zwingende Torgefahr entstand vor dem Chemie-Kasten nicht. Die Leutzscher blieben defensiv äußerst stabil. Schlussmann Julien Latendresse-Levesque musste so gut wie nicht eingreifen. Dies sah auf der anderen Seite schon etwas anders aus. Mitte der zweiten Hälfte bliesen die Chemiker energisch zum Zwischenspurt. Nach guter Ablage von Alexander Bury fand Daniel Heinze mit einem Flachschuss in Zeiss-Keeper Ellenfeld seinen Meister (62.), ein anschließender Freistoß von Kai Druschky verfehlte ebenfalls nur knapp das Ziel (67.). Sekunden später dann helle Aufregung im Leutzscher Lager. Nach einem von Andy Wendschuch abgefangenen Abstoß schickte Kai Druschky den rechtzeitig startenden Daniel Heinze auf die Reise, welcher im Anschluss vom Jenaer Torhüter im Strafraum rücksichtslos umgemäht wurde (68.). Hier hatte Ellenfeld großes Glück, dass Schiedsrichter Hildebrandt (Nebra) bei dieser Aktion nicht auf den ominösen Punkt zeigte – ansonsten war die Vorstellung des Referees absolut lobenswert. Für den Leutzscher Spielmacher war nach dieser Karambolage die Partie allerdings vorzeitig beendet, zu groß waren die Schmerzen im Becken- und Rippenbereich. Ein zweiter Treffer hätte in dieser Phase den zahlreich angereisten BSG-Anhang mit Sicherheit erlöst, doch wie die Elf gemeinsam als Kollektiv bis zum Schlusspfiff die Defensivaufgaben erledigte, verdient höchste Anerkennung. Aufopferungsvoll im Team verteidigte man das eigene Gehäuse, so dass die Thüringer einzig durch Schlegel nach vorheriger Weiß-Flanke zu einer Torannäherung kamen (vorbei, 82.). Ansonsten ließen die Grün-Weißen nichts zu und waren in der Schlussphase selbst die gefährlichere Mannschaft. Manuel Wajers Schuss aus der Drehung strich hauchzart am Tor vorbei (83.) und bei einem Versuch von Marc Böttger fehlten ebenso die berühmten Zentimeter (84.). Doch bereits mit dem nächsten Angriff entschieden die Leutzscher die Partie endgültig zu ihren Gunsten. Nach einem Ballgewinn von Andy Wendschuch konterte die BSG mustergültig. Perfekt vom eingewechselten Ryutaro Omote in Szene gesetzt, zeigte sich Kai Druschky vor dem Jenaer Tor uneigennützig und legte die Kugel quer auf den mitgelaufenen Andy Wendschuch, welcher den Ball zum 0:2 ins leere Tor schob (85.).

Die junge Zeiss-Reserve war damit geschlagen, auch wenn Schlegel mit einem Freistoß noch einmal das Außennetz traf (89.). Souverän und abgeklärt spielten die Chemiker die restliche Spielzeit herunter und durften sich letztlich über einen wichtigen 2:0 (1:0)-Auswärtssieg am Fuße der Kernberge freuen.

Der Fokus liegt nun auf der folgenden Heim-Begegnung gegen den TV Askania Bernburg. Anstoß im Alfred-Kunze-Sportpark ist am kommenden Samstag um 14.00 Uhr.

FC Carl Zeiss Jena II – BSG Chemie Leipzig 0:2 (0:1)

FC Carl Zeiss Jena II: Nils Ellenfeld – Andre Schmidt, Matthias Kühne (56. Florian Giebel), Marc Schröder, Tom Krahnert – Laurens Zintsch (48. Moritz Kretzer), Tim Noeding – Maximilian Schlegel, Nils Halbauer (62. Maximilian Weiß), Jeffrey Wittlich – Joram Erbarth; Trainer: Christian Fröhlich
BSG Chemie Leipzig: Julien Latendresse-Levesque – Manuel Wajer, Stefan Karau, Benjamin Schmidt, Philipp Wendt – Andy Wendschuch, Marc Böttger – Florian Schmidt (56. Max Keßler), Alexander Bury, Daniel Heinze (73. Ryutaro Omote) – Kai Druschky (86. Eric Berger); Trainer: Miroslav Jagatic
Schiedsrichter: Frank Hildebrandt (Nebra) – Schiedsrichter-Assistenten: Johannes Schipke (Halle), Tristan Tauche (Bennstedt)
Tore: 0:1 Kai Druschky (3.), 0:2 Kai Wendschuch (85.)
Zuschauer: 666 im Ernst-Abbe-Sportfeld zu Jena

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