Aus dem vollen Trainingsbetrieb heraus hat Oberligist BSG Chemie Leipzig im Testspiel gegen den Regionalligisten Bischofswerdaer FV durchaus für Aufsehen gesorgt. Nach 90 intensiven und gutklassigen Minuten bezwang man die Oberlausitzer auf dem Kunstrasenplatz im Naunhofer Clade-Sportpark klar mit 5:2 (3:1) und deutete eindrucksvoll an, dass die Mannschaft auf dem richtigen Weg ist. Während der gesamten Spielzeit waren die Leutzscher jederzeit griffig sowie spielerisch und läuferisch gut unterwegs, so dass dieser Testspielerfolg auch in der Höhe verdient ist.
Dabei gelang der Mannschaft von Trainer Miroslav Jagatic ein Start nach Maß. Kai Druschky profitierte zunächst von einer sehr guten Vorteilsauslegung von Zweitliga-Schiedsrichter Alexander Sather (Grimma) und ließ Reissig im BFV-Gehäuse anschließend mit einem platzierten Flachschuss keine Chance – 1:0 (3.). Allerdings ließ die Antwort der Oberlausitzer nicht lange auf sich warten. Strich zunächst ein Freistoß von Hagemann knapp über den Kasten (13.), glichen die Bischofswerdaer drei Minuten später aus. Nach einem Eckball nutzte Kötzsch eine undurchsichtige Situation am Leutzscher Fünfmeter-Raum und glich per Kopf zum 1:1 aus (16.).
Doch ließen sich die Grün-Weißen davon nicht aus der Bahn werfen. Mit extrem laufintensivem Spiel wurde der höherklassige Gegner immer wieder beschäftigt, weiterhin zeigte das konsequente Gegenpressing schnell die gewünschte Wirkung. Der Lohn dafür war die abermalige Chemie-Führung, welche zudem richtig gut herausgespielt war. Zwar verpasste Alexander Bury zunächst die flache Eingabe von Daniel Heinze nur um Haaresbreite, doch der mitgelaufene Florian Schmidt erfasste die Situation rechtzeitig und lochte aus Nahdistanz mühelos zum 2:1 ein (19.).
Auch in der Folgezeit blieb die Vorstellung der Leutzscher höchst couragiert. Defensiv stand die BSG äußerst stabil und ließ aus dem Spiel heraus so gut wie nichts zu, in der Offensive gelangen immer wieder vielversprechende Aktionen. Nicht von ungefähr konnte die Jagatic-Elf kurz vor der Pause die Führung sogar noch ausbauen. Sehr gut von Alexander Bury eingeleitet, zeigte sich Daniel Heinze vor dem Tor äußerst abgeklärt und ließ Reissig im Abschluss nicht die Spur einer Chance – 3:1 (43.).
Mit dem unbedingten Willen, die zweiten 45 Minuten ähnlich mutig und konzentriert zu absolvieren, musste die BSG kurz nach Wiederbeginn allerdings erst einmal einen Nackenschlag wegstecken. Nach einer Attacke von Kapitän Stefan Karau im eigenen Strafraum zeigte Referee Sather auf den Elfmeterpunkt – Kötzsch ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und verkürzte auf 3:2 (50.).
Doch wie bereits in Durchgang eins hatte dieser Gegentreffer bei den Leutzschern überhaupt keine negative Auswirkung. Linksverteidiger Lars Schmidt bedrohte mit einem Freistoß das BFV-Gehäuse, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (54.). Unverdrossen suchte die BSG in spielerischer Form ihr Heil in der Offensive, was sich abermals recht bald im Ergebnis niederschlagen sollte. Mit einem blitzgescheiten Zuspiel hebelte Branden Stelmak die Bischofswerdaer Abseitsfalle aus – Alexander Bury hatte im Anschluss wenig Mühe nach Querpass von Ryutaro Omote auf 4:2 zu erhöhen (56.). Doch damit noch nicht genug, in der Endphase wurde das Ergebnis sogar noch deutlicher. Stelmak profitierte dabei von einem verunglückten Omote-Schussversuch und traf aus Nahdistanz zum 5:2 (77.). Zwar trugen natürlich auch die Oberlausitzer sehr zum positiven Unterhaltungswert dieses Testkicks bei, doch richtig zwingend im Torabschluss wurde der Regionalligist kaum. Die Ausnahme bildete da ein Schuss des Tschechen Petracek, doch kratzte BSG-Schlussmann Dominic-René Heine die Kugel aus dem langen Eck (80.).
So blieb es letztlich beim 5:2 (3:1)-Achtungserfolg der BSG Chemie Leipzig, die ihr Potenzial durchaus andeutete und sich diesen Sieg aufgrund einer sehr couragierten Vorstellung auch verdiente. Allerdings gilt es dieses Resultat richtig einzuordnen und sich weiterhin in jeder Trainingseinheit absolut fokussiert auf die bevorstehende Oberliga-Rückrunde vorzubereiten.
Für beide Mannschaften steht am Wochenende die nächste Testpartie an. Während Bischofswerda am Samstag bereits um 11.00 Uhr beim Regionalliga-Kontrahenten Budissa Bautzen (beide Meisterschaftsspiele gegeneinander in der Staffel wurden bereits absolviert) antritt, empfangen die Leutzscher am Sonntag mit dem VfB Auerbach einen weiteren Regionalligisten. Gespielt wird erneut im Naunhofer Clade-Sportpark auf Kunstrasen, der Anstoß erfolgt um 14:00 Uhr.
BSG Chemie Leipzig – Bischofswerdaer FV 5:2 (3:1)
BSG Chemie Leipzig: Julien Latendresse-Levesque (46. Dominic-René Heine) – Johannes Günther (46. Eric Berger), Stefan Karau, Benjamin Schmidt, Lars Schmidt – Andy Wendschuch (46. Niklas Opolka), Marc Böttger – Florian Schmidt (46. Max Keßler), Daniel Heinze (46. Ryutaro Omote), Alexander Bury (62. Florian Kirstein) – Kai Druschky (46. Branden Stelmak) – Trainer: Miroslav Jagatic
Bischofswerdaer FV: Reissig – Cellarius, Meinel, Mattern, Cermak – Klotke (26. Petracek) – Kötzsch, Hagemann, Merkel – Graf (39. Heppner), Gümüstas – Trainer: E. Schmidt
Schiedsrichter: A. Sather (Grimma) – Schiedsrichter-Assistenten: Görke (Naunhof), Krüger (Leipzig)
Tore: 1:0 Kai Druschky (3.), 1:1 Kötzsch (16.), 2:1 Florian Schmidt (19.), 3:1 Daniel Heinze (43.), 3:2 Kötzsch (50., Foulstrafstoß), 4:2 Alexander Bury (56.), 5:2 Branden Stelmak (77.)
Zuschauer: 160 im Clade-Sportpark (Kunstrasen) zu Naunhof