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ERSTE

Gerechtes Unentschieden im Spitzenspiel

By 12. November 2018August 22nd, 2019No Comments

Das Duell auf Augenhöhe endete unentschieden. (Foto: Christian Donner)

Punkteteilung im Oberliga-Spitzenspiel: Nach intensiven 90 Minuten trennten sich Tabellenführer BSG Chemie Leipzig und der -dritte FC International Leipzig leistungsgerecht 1:1 (1:0) unentschieden. Vor 2708 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark deutete lange Zeit vieles auf einen Leutzscher Heimsieg hin, der zeitige Führungstreffer von Benjamin Schmidt (11.) sowie die Gelb-Rote Karte gegen Gäste-Akteur Misaki (57.) spielte den Gastgebern dabei gehörig in die Karten. Doch erwies sich International Leipzig als sehr spielstarke Mannschaft mit einigen klasse Individualisten, welche sich auch in Unterzahl als äußerst zielstrebig erwies. Demzufolge kam der Ausgleichstreffer durch Torjäger Perez Bravo nicht von ungefähr (79.), auch wenn dieser Gegentreffer aus Chemie-Sicht als absolut vermeidbar einzustufen ist. Anschließend wogte das Geschehen letztlich hin und her, so dass das Resultat letztlich in Ordnung geht. Mit diesem Unentschieden ist der Leutzscher Vorsprung auf den ersten Verfolger FSV Luckenwalde (2:1-Sieg in Sandersdorf) auf zwei Punkte zusammengeschmolzen, International Leipzig festigt mit diesem Zähler weiterhin Position drei.

Von Beginn an stellte sich der ambitionierte Gast als läuferisch und spielerisch sehr gute Mannschaft in Leutzsch vor. Mit forschem Gegenpressing versuchte die Backhaus-Elf frühzeitig den Rhythmus der Chemiker zu stören, im eigenen Ballbesitz spielte man einen technisch sehr ansehnlichen Ball. So hatten die Gäste auch die erste Möglichkeit im Spiel, als Perez Bravo eine Moutsa-Eingabe nur um Haaresbreite verpasste (4.). Doch die Schützlinge von Trainer Dietmar Demuth nahmen den Fight sofort an. Mit den frenetischen Fans im Rücken scheuten die Grün-Weißen zunächst keinen Zweikampf und wurden ihrerseits ebenfalls gefährlich. Nach einer Flanke von Lars Schmidt senkte sich ein Kopfball von Kai Druschky gefährlich in Richtung Tor, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (7.). Zwei Minuten später grätschte FCI-Innenverteidiger Aschenkewitz in eine flache Eingabe von Max Keßler und hätte damit seinen eigenen Keeper beinahe selbst bezwungen (9.). Wenig später dann allerdings kollektiver Jubel unter den Chemie-Fans: Einen langgezogenen Freistoß von Stefan Karau faustete der weit herausgeeilte Gäste-Schlussmann Kyriatzis zwar aus der Gefahrenzone, doch Benjamin Schmidt nahm die Kugel auf und hob sie gefühlvoll ins Inter-Gehäuse – 1:0 (11.). Dieser Treffer war Balsam auf die grün-weiße Seele, nach der letztwöchigen 0:5-Klatsche in Luckenwalde tat dies richtig gut. Als Kai Druschky einen Freistoß von der rechten Seite gefährlich auf das kurze Eck zog, musste Kyriatzis sein ganzes Können aufbieten, um einen höheren Gäste-Rückstand zu verhindern (25.). Wenige Minuten später musste Andy Wendschuch verletzt den Platz verlassen – gute Besserung an dieser Stelle!

Nichtsdestotrotz blieb International Leipzig auch nach dem Gegentreffer erstaunlich ruhig. Die Gäste aus dem Osten der Messestadt erarbeiteten sich fortan eine gewisse Feldüberlegenheit und ließen weiterhin den Ball sehenswert durch die eigenen Reihen zirkulieren. Allerdings wurde der Gast vor dem BSG-Gehäuse kaum richtig zwingend. Einzig Serrano De la Cruz bedrohte zweimal das Tor der Leutzscher. Nach Kopfballablage von Perez Bravo setzte er zunächst einen Schuss zu hoch an (33.), anschließend fand er in Dominic-René Heine, der diesmal den Chemie-Kasten hütete, seinen Meister (42.). Weiterhin forderte Inter nach einer Attacke an Perez Bravo im Leutzscher Strafraum einen Elfmeter, doch blieb die Pfeife von Schiedsrichter Nixdorf (Dresden) stumm. So ging es mit der knappen Chemie-Pausenführung in die Kabine.

Auch im zweiten Durchgang änderte sich am Spielgeschehen recht wenig. International Leipzig blieb spielerisch die bessere Elf, die Chemiker hielten mit ihrer Kampfkraft dagegen. Kai Druschky sorgte mit einem Freistoß für einen kollektiven Leutzscher Jubelansatz, doch zischte die Kugel knapp über den Querbalken (50.). Ein zweiter Treffer hätte der Demuth-Elf zweifelsohne noch weitere Sicherheit gegeben, doch schien sich die Begegnung aus BSG-Sicht auch so in die richtigen Bahnen zu entwickeln. Der Grund dafür war eine Gelb-Rote Karte gegen den zur Pause erst eingewechselten Misaki, der von Referee Nixdorf aufgrund wiederholten Foulspiels vorzeitig zum Duschen geschickt wurde (68.). Doch gelang es den Leutzschern in der Folgezeit in Überzahl nicht für die gewünschte Ruhe im Spiel zu sorgen. Einzig Eric Berger versuchte sich mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, doch musste Kyriatzis hier nicht eingreifen (77.). Die BSG investierte fortan etwas zu wenig, International Leipzig blieb weiterhin zielstrebiger und lauerte auf die sich bietende Chance. Und diese sollte auch kommen, welche der Gast sofort zu nutzen verstand. Zunächst ließ Franceschi mit einer Körpertäuschung gleich drei Leutzscher ins Leere laufen, der rechtzeitig startende Perez Bravo ließ sich allein vor Heine nicht zweimal bitten – 1:1 (79.). Dieser Ausgleichstreffer entsprach letztlich auch durchaus dem Spielverlauf, auch wenn die Gastgeber in der Entstehung kräftig mithalfen.

Dieses Gegentor brachte allerdings nochmals die BSG auf den Plan. Mit Wut im Bauch und der Unterstützung der eigenen Fans wollte man die Partie in der Schlussphase doch noch in die eigenen Bahnen lenken. Und sechs Minuten vor Ende hätten die Leutzscher dieses Vorhaben auch fast in die Tat umsetzen können. Nach einem zu kurz abgewehrten Eckball von Daniel Heinze brachte Marko Trogrlic den Ball zurück auf den am zweiten Pfosten völlig freistehenden Alexander Bury, doch Kyriatzis verhinderte mit einem Blitzreflex die erneute Chemie-Führung (84.). Bis zum Schluss peitschten die BSG-Fans ihre Elf nach vorn, so dass die Begegnung in der Endphase äußerst emotional wurde. International Leipzig war mit dem Punkt sehr zufrieden und drehte immer wieder geschickt an der Uhr. Die Leutzscher versuchten zwar bis zum Ende den Lucky Punch anzusetzen, doch spätestens als der bereits verwarnte Benjamin Schmidt aufgrund einer Unsportlichkeit ebenfalls mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (90.+2), musste man sich letztlich mit der Punkteteilung zufrieden geben.

So blieb es beim 1:1 (1:0)-Unentschieden – ein Punkt, welchen sich International Leipzig durchaus verdiente. Die Grün-Weißen verpassten es, ihre numerische Überlegenheit besser auszuspielen und investierten im Anschluss daran einfach zu wenig. Der Gast ließ auch in Unterzahl aufblitzen, dass man fußballerisch zu den besten Teams der Liga gehört. Dementsprechend geht das Ergebnis so in Ordnung.

Zwar macht die Oberliga am kommenden Wochenende Pause, doch sind die Leutzscher keinesfalls untätig. Im Achtelfinale des Wernesgrüner-Sachsenpokals gastieren die Schützlinge von Trainer Dietmar Demuth am Samstag um 14.00 Uhr beim Landesklasse-Verteter SV Fortuna Trebendorf. Dabei tritt man in Ostsachsen als klarer Favorit an und möchte dies mit dem Einzig ins Viertelfinale auch untermauern.

BSG Chemie Leipzig – FC International Leipzig 1:1 (1:0)

BSG Chemie Leipzig: Dominic-René Heine – Marko Trogrlic, Stefan Karau, Sascha Rode, Lars Schmidt – Andy Wendschuch (29. Marc Böttger), Benjamin Schmidt – Max Keßler (73. Eric Berger), Daniel Heinze, Alexander Bury – Kai Druschky (80. Branden Stelmak) – Trainer: Dietmar Demuth
FC International Leipzig: Kyriatzis – R. Rode, Aschenkewitz, Strietzel, Iereidis (ab 79. Cygankov) – Moutsa (ab 46. Misaki), Franceschi, Kim, Serrano De la Cruz – Kantartzis, Perez Bravo (ab 90. Levnaic) – Trainer: Backhaus
Schiedsrichter: Nixdorf (Dresden) – Schiedsrichter-Assistenten: Leonhardt, Stary (beide Dresden)
Tore: 1:0 Benjamin Schmidt (11.), 1:1 Perez Bravo (79.)
Gelb-Rote Karten: Benjamin Schmidt (BSG Chemie) wegen Foulspiel/Unsportlichkeit (90.+2) – Misaki (FC International) wegen wiederholten Foulspiels (68.)
Zuschauer: 2708 im Alfred-Kunze-Sportpark zu Leipzig (40 Gäste)

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