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ERSTE

Besuch aus Brandenburg im AKS

By 2. Oktober 2018August 22nd, 2019No Comments

Gegen Ludwigsfelde spielte Chemie vor 30 Jahren zuletzt – Brandenburger Mannschaften hat man hier aber öfter mal gesehen. Zum Beispiel den BSC Süd. (Foto: Christian Donner)

Sieben Meisterschaftsspiele, sieben Siege – für die BSG Chemie Leipzig hätte der Saisonstart nicht besser laufen können. Selbst die kühnsten Optimisten hätten sich mit Sicherheit schwer getan, diese furiose Erfolgsserie vorauszusagen. Dies ist jedoch das Ergebnis einer Truppe, die sich seit Beginn der Vorbereitung in jeder einzelnen Trainingseinheit mächtig ins Zeug gelegt hat. Die Mannschaft macht derzeit sehr viel Freude. Am vergangenen Sonntag schafften es die Schützlinge von Trainer Dietmar Demuth ebenfalls noch, ihre Überlegenheit erstmals auch noch in Toren auszudrücken, so dass man beim VfL Halle 96 klar mit 5:0 (2:0) die Oberhand behielt. Mit der Maximal-Punktzahl von 21 grüßen die Chemiker von der Tabellenspitze, der Vorsprung vor dem FC International Leipzig beträgt nach sieben Spielen bereits sechs Zähler. Doch sind sich alle im Leutzscher Lager einig, dass dies bisher nicht mehr als eine sehr schöne Momentaufnahme ist. Ziel ist es, die bisherigen Leistungen zu bestätigen und so lange wie möglich diesen positiven Trend anhalten zu lassen. Dazu haben die Grün-Weißen in dieser Woche sogar zweimal die Gelegenheit, da erneut eine Englische Woche ansteht. Für die zahlreichen Chemie-Fans könnte sich diese Woche kaum besser darstellen, schließlich spielen ihre Lieblinge zweimal auf heimischem Terrain. So empfangen die Leutzscher am Mittwoch um 14.00 Uhr den aktuell Tabellenvorletzten aus Ludwigsfelde, ehe am Samstag um 14.00 Uhr die SG Union Sandersdorf im Alfred-Kunze-Sportpark gastiert.

In äußerst souveräner Art und Weise sicherte sich der Ludwigsfelder FC in der vergangenen Saison den Meistertitel der Brandenburgliga. Mit sage und schreibe 15 Punkten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten TuS 1896 Sachsenhausen gelang dem LFC die Rückkehr in die Oberliga, in welcher man von 2004 bis 2011 – allerdings in der Nordstaffel – bereits mehrere Jahre auf Punktejagd ging. Allerdings hatte die Mannschaft von Trainer Volker Löbenberg anfangs große Probleme sich der neuen Spielklasse anzupassen. Gegen Regionalliga-Absteiger FSV Luckenwalde setzte es zum Saisonstart eine deftige 0:5-Heimniederlage, auch in den folgenden Begegnungen in Bernburg (1:2) und daheim gegen Inter Leipzig (0:1) ging man jeweils als Verlierer vom Platz. Doch im Anschluss daran stabilisierten sich die Brandenburger etwas, auch wenn man weiterhin auf den ersten Saisonsieg wartet. In Plauen (1:1), zu Hause gegen Eilenburg (2:2), in Halle (2:2) sowie daheim gegen Gera (1:1) gelangen den Ludwigsfeldern vier Unentschieden am Stück, so dass man mit vier Punkten die Rote Laterne erst einmal an Blau-Weiß Zorbau (2 Zähler) abgegeben hat. Vor allem an die Partie beim VfL Halle erinnert sich Trainer Löbenberg immer noch äußerst ungern, da es seine Mannschaft dort leider nicht verstand einen 2:0-Vorsprung nach Hause zu bringen. Allerdings beweisen diese Teilerfolge schon, dass in der Mannschaft Qualität steckt und sie langsam eben doch in der neuen Oberliga angekommen ist. Des Weiteren holte man sich immerhin im Landespokal ein Erfolgserlebnis, als man in Wittstock klar mit 4:0 siegreich blieb. Weiterhin ist es dem LFC gelungen, sein extrem torgefährliches Trio aus der Vorsaison zu halten. Paul van Humbeeck (22 Saisontore), Toni Hager (10) und Maxim Romanovski (9) steuerten zusammen sagenhafte 41 von insgesamt 63 Treffern bei, was viel über die Abhängigkeit der Ludwigsfelder von diesen drei Akteuren aussagt. Zumindest van Humbeeck (3) und Hager (2) haben ihre Torgefährlichkeit auch in der Oberliga bereits unter Beweis gestellt. Allerdings muss der Neuling im Offensivbereich immer noch deutlich zulegen – sieben Tore aus sieben Spielen sind absolut verbesserungswürdig. Nichtsdestotrotz fiebern die Brandenburger auf ihren Auftritt im traditionsreichen Alfred-Kunze-Sportpark entgegen. „Wir freuen uns auf das Spiel in Leipzig“, so Trainer Löbenberg, wohl wissend, dass sein Team am Mittwoch in Leutzsch absolut nichts zu verlieren hat. Am Samstag sieht das dann jedoch schon wieder völlig anders aus, wenn man im heimischen Waldstadion das aktuelle Schlusslicht Blau-Weiß Zorbau empfängt. Für den LFC ist gerade dieses Spiel am Wochenende von großer Bedeutung, da man dort mit Sicherheit etwas verlieren kann. Morgen in Leipzig kann die Elf dagegen völlig befreit aufspielen.

Im Leutzscher Lager ist man dagegen von der aktuellen Situation sehr angetan, allerdings ist die Mannschaft auch getrieben von einem unglaublichen Erfolgshunger. Um jeden Preis möchte man die aktuelle Siegesserie ausbauen, so dass die Elf auch gegen Ludwigsfelde wieder Vollgas geben wird. Man wird nicht den Fehler machen und den Gegner unterschätzen, dafür werden Trainer Dietmar Demuth und sein Assistent Christian Sobottka in der Spielvorbereitung eindringlich sorgen. Allerdings werden die Grün-Weißen mit Sicherheit auf einen aufopferungsvoll kämpfenden Gegner treffen, der sich mit Haut und Haaren zur Wehr setzen wird. So werden die Chemiker wieder spielerische Lösungen im Offensivbereich finden müssen, da nicht davon auszugehen ist, dass Ludwigsfelde um Gedeih und Verderb den AKS stürmen will. Dass die Chemiker mit der Favoritenrolle jedoch gut umgehen können, haben sie in der Vergangenheit oft genug bewiesen. Insgesamt strotzt die Elf derzeit vor Selbstvertrauen, vor allem der Auftritt in Halle ließ die Augen der zahlreich angereisten grün-weißen Fangemeinde hell erleuchten. Auch in personeller Hinsicht stehen Coach Dietmar Demuth wieder einige zusätzliche Optionen zur Verfügung. Max Keßler und Eric Berger haben nach ihrer Erkrankung am vergangenen Sonntag in der U23 bereits wieder Spielpraxis gesammelt. Auch der zuletzt ebenfalls kränkelnde Florian Schmidt ist wieder ins Individual-Training eingestiegen. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem leicht angeschlagenen Sebastian Berg.

Damit in den 90 Minuten alles reibungslos abläuft, wurde vom NOFV Schiedsrichter Robin Enkelmann mit der Spielleitung beauftragt. Für den 27-jährigen Referee aus Blankenburg im Harz ist es in dieser Saison bereits schon der vierte Einsatz in der Oberliga Süd. An den Linien assistieren ihm Tim Heyer (Halberstadt) und Christian Wesemann (Quenstedt).

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