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ERSTE

Der Wahnsinn geht weiter – Sieg auch in Halle

By 1. Oktober 2018August 22nd, 2019No Comments

Uno, dos, tres! (Foto: Christian Donner)

Die BSG Chemie Leipzig setzt ihren Lauf in der Oberliga fort. In eindrucksvoller Art und Weise gewann die Mannschaft von Trainer Dietmar Demuth ihr Auswärtsspiel beim VfL Halle 96 mit 5:0 (2:0) und behält mit sieben Siegen aus sieben Spielen ihre weiße Weste. Insgesamt geht der Leutzscher Erfolg im Hallenser HWG-Stadion am Zoo auch in dieser Höhe völlig in Ordnung. Nach einer Schrecksekunde in der Anfangsphase drückte der Spitzenreiter dem Spiel deutlich seinen Stempel auf. Mit einer 2:0-Führung sorgten die Grün-Weißen bereits im ersten Durchgang für klare Fronten, in Überzahl agierend schoss man in der zweiten Hälfte letztlich den höchsten Saisonsieg heraus.

Mit sechs Punkten Vorsprung vor dem FC International Leipzig sind die Leutzscher jedoch in dieser Woche erneut zweimal gefordert. Eine erneute Englische Woche steht auf dem Programm, wenn zunächst am Mittwoch der Ludwigsfelder FC und anschließend am Samstag die SG Union Sandersdorf im heimischen Alfred-Kunze-Sportpark gastieren. Der Anstoß erfolgt jeweils um 14.00 Uhr.

Im Gegensatz zu manch anderen Gegnern versuchte der VfL Halle von Beginn an aktiv am Spiel teilzunehmen. In der Vergangenheit suchten die Chemiker gegen tief stehende Teams oftmals nach Lösungen, um die Defensivreihen der Kontrahenten durchbrechen zu können. In Halle war dies komplett anders, wollten die Platzherren auch in der Offensive Akzente setzen. Obwohl die Leutzscher das erste Achtungszeichen setzten, als ein Distanzschuss von Marc Böttger knapp das Ziel verfehlte (8.), brauchte die Mannschaft gut eine Viertelstunde um in die Partie zu finden. Dabei hatte die Demuth-Elf in dieser Phase sogar eine größere Schrecksekunde zu überstehen. Nach einem Freistoß von Worbs wuchtete der Ex-Chemiker Tommy Kind die Kugel per Kopf ins Gehäuse, doch fand der Treffer von Schiedsrichter Bartnitzki (Erfurt) aufgrund vorherigen Foulspiels an Benjamin Schmidt keine Anerkennung (11.). Dies war so etwas wie das Wecksignal für die BSG, die fortan die Begegnung mehr und mehr kontrollierten. Ein Hinterhaltsschuss von Daniel Heinze zischte knapp am Tor vorbei (17.), nach einem Eckball von Kai Druschky konnte Philipp Wendt per Kopfball VfL-Keeper Waite nicht überwinden (19.). Doch bereits wenige Augenblicke später sollte der wiederum äußerst stimmungsvolle BSG-Anhang zum ersten Mal jubeln. Nach einem Ballgewinn in der Hallenser Hälfte ging es blitzschnell. Druschky, welcher von Heinze sehr gut in Szene gesetzt wurde, legte die Kugel vor dem Tor uneigennützig auf Bury quer – mühelos lochte der Mittelfeld-Stratege das Streitobjekt zum 0:1 in die Maschen ein (20.). Vier Minuten später abermals Aufregung im VfL-Strafraum, als man im Leutzscher Lager nach einer Attacke von VfL-Schlussmann Waite an Druschky den Strafstoßpfiff erwartete, Referee Bartnitzki jedoch weiterspielen ließ (24.).

Die Gastgeber brauchten einige Zeit, um sich von dem Gegentreffer zu erholen, zumal die Dominanz der Chemiker fortan immer größer wurde. Einzig Kind bedrohte mit einem Kopfball abermals das BSG-Tor, doch nach einer Flanke von Bolz verfehlte der ehemaliger Leutzscher knapp das Ziel (31.). Ansonsten bestimmte der Tabellenführer fortan eindeutig die Szenerie, sehr spielfreudig gelangen immer wieder vielversprechende Angriffe. Nach guter Vorarbeit von Druschky hatte Heinze den zweiten Treffer auf dem Stiefel, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (36.). Kurz vor dem Pausenpfiff sollten sich die Gäste jedoch abermals für ihren Auftritt belohnen – und sich die Platzherren entscheidend schwächen. Der frei durchgebrochene Wendt konnte im VfL-Strafraum von Schiller nur per Foulspiel gestoppt werden, sofort zückte der Schiedsrichter Rot gegen den Hallenser Innenverteidiger (44.). Den fälligen Elfmeter hämmerte Druschky in die Maschen und sorgte damit für eine beruhigende Leutzscher Pausenführung – 0:2 (45.).

Äußerst konzentriert kamen die Demuth-Schützlinge aus der Kabine, mit extrem viel Nachdruck wollte man die Partie frühzeitig entscheiden. Fortan ließ man in Überzahl geschickt Ball sowie Gegner laufen und bekam kurz nach Wiederanpfiff den nächsten Elfmeter zugesprochen. VfL-Schlussmann Waite kam im Duell mit Bury einen Schritt zu spät – der Strafstoßpfiff von Referee Bartnitzki kam prompt. Diesmal trat Heinze vom Punkt an und zeigte sich ähnlich nervenstark wie vorher Druschky – 0:3 (53.). Damit war eine Art Vorentscheidung gefallen, die Moral der Gastgeber war nun gebrochen. Die Leutzscher indes hatten ihrerseits noch nicht genug. Sehenswert von Heinze eingeleitet, lief Druschky allein auf das VfL-Gehäuse zu und ließ Waite mit einem platzierten Schuss nicht die Spur einer Chance – 0:4 (63.).

Erst im Anschluss daran nahmen die Grün-Weißen etwas den Fuß vom Gas. Durch die anstehende Englische Woche sparte man sich in der Folgezeit einige Kräfte und war ausschließlich um Ballkontrolle bemüht. Zwar gaben sich die Gastgeber bis zum Ende nicht auf, doch in Unterzahl war die Mannschaft von Trainer René Behring (Coach der BSG Chemie Leipzig in der Saison 2011/12) schlichtweg chancenlos. Nichtsdestotrotz musste Julien Latendresse-Levesque im grün-weißen Gehäuse doch noch zweimal eingreifen, um letztlich die Null festzuhalten. Zunächst stellte ihn Bolz mit einem Schuss von der Strafraumgrenze auf die Probe (83.), anschließend meisterte er ebenfalls einen Kopfball von Kind (87.). Dies waren jedoch gravierende Ausnahmen, in Unterzahl fand ein Offensivspiel des VfL nicht mehr statt. Auf der Gegenseite setzten die Leutzscher in der Schlussphase sogar noch einen drauf. Erneut war es Kai Druschky, der von einer unübersichtlichen Situation im Hallenser Strafraum profitierte und aus Nahdistanz zum 0:5 einlochte (87.). In der Nachspielzeit war sogar noch das halbe Dutzend möglich, als ein Schuss von Bury knapp den Kasten verfehlte (90.+1). Dies wäre des Guten jedoch letztlich etwas zu viel gewesen.

VfL Halle 96 – BSG Chemie Leipzig 0:5 (0:2)

Halle 96: Waite – Barth, Schiller, Motscha, Englich (ab 54. Shoshi) – Schunke – Zimmer, Schlüchtermann (ab 54. Niesel), Worbs (ab 67. Kowalewicz), Bolz – Kind – Trainer: Behring
BSG Chemie: Latendresse-Levesque – Wajer, Karau, B. Schmidt, L. Schmidt (ab 46. Trogrlic) – Wendschuch, Böttger (ab 60. Opolka) – Bury, Heinze, Wendt (ab 64. Stelmak) – Druschky – Trainer: Demuth
Schiedsrichter: Bartnitzki (Erfurt) – Schiedsrichter-Assistenten: Butterich (Adelhausen), Rauschenberg (Eisenach)
Tore: 0:1 Bury (20.), 0:2 Druschky (45., Foulstrafstoß – Schiller an Wendt), 0:3 Heinze (53., Foulstrafstoß – Waite an Bury), 0:4, 0:5 Druschky (63., 84.)
Rote Karte: Schiller (Halle 96) wegen einer Notbremse (44.)
Zuschauer: 1245 im HWG-Stadion am Zoo zu Halle (1000 Leutzscher)

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