
Es war alles wie immer, wenn die Chemiker auf den SV Tapfer treffen. Tore auf beiden Seiten, die Entscheidung fiel erneut kurz vor Schluss. Diesmal mit einem positiven Ausgang für die Gastgeber.
Mit knapp 21 Jahren stand die jüngste Chemie-Elf seit Spielaufnahme der U23 auf dem Platz. Und die Spieler mit dem Fünfeck auf der Brust verkauften sich in den ersten 45 Minuten teuer. Mit Yanneck Eschholz, Leon Lattke und dem Debütanten Marc Hering standen direkt drei ehemalige U19-Spieler in der Viererkette, welche mit Kapitän Nils Gräfe abgerundet wurde.
Die Chemiker wollten den Schwung aus dem Engelsdorfspiel sofort mitnehmen. Während Yahya Jawneh, Erik Peters oder auch Florian Kirstein die ersten Chancen liegenließen, war es Kapitän Nils Gräfe – der nach Foul an Max Jentzsch, den fälligen Freistoß sehenswert im gegenerischen Kasten unterbrachte (12.). Die Gastgeber ihrerseits hatten einen guten Angriff in Halbzeit 1.
Auf der anderen Seite wollte der Ball nicht mehr in den Kasten. Ein Abwehrbein, der SVT-Torwart oder auch der Pfosten standen im Weg. So war es ein Elfmeter, der hier das 2:0 aus Sicht der Leutzscher herstellte. Marcel Sabatowski schob trocken ein (42.).
Dass sich der SV Tapfer von so einem Halbzeitstand nicht beeindrucken lässt, müssten einige Akteure der Chemiker noch aus der letzten Saison wissen. Damals stand es in Leutzsch 3:1, die Partie ging noch 3:4 verloren.
So auch am gestrigen Tag. Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff verschossen die Gastgeber erst einen Elfmeter. Kurze Zeit später stand es dann aber nur 1:2. Philipp Anders erzielte den Anschluss. Die Chemiker sollten nun nicht mehr ins Spiel zurückfinden, waren nun meist den bekannten Schritt zu spät am Ball und verloren so die komplette Kontrolle über die Partie.Dies nutzten die Gastgeber, die in der 65. Minute zum Ausgleich kamen und kurz vor Schluss den verdienten 3:2-Endstand erzielten (88.).
Die Stimmen zum Spiel
Erik Peters:
„In der 1. Halbzeit müssen wir uns nur die Chancenverwertung ankreiden lassen. In den zweiten 45 Minuten haben wir viele Grundtugenden vermissen lassen. Eine bittere Niederlage, aus der wir aber viel mitnehmen können.“
Nils Gräfe:
„Gute 45 Minuten reichen gegen einen solchen Gegner nicht aus. Am Ende fehlte unserer blutjungen Mannschaft sicher auch die Cleverness und Erfahrung, um wenigstens einen Punkt mitzunehmen.“
Marcel Sabatowski:
„Wer die 1. Halbzeit sieht, der weiß, dass wir enormes Potenzial haben. In Halbzeit 2 brechen wir ein, die Brust geht nicht mehr raus. Daran müssen wir arbeiten und es besser machen. Dennoch sind wir auf einem guten Weg.“
Tapfer Leipzig – Chemie Leipzig U23 3:2 (0:2)
SVT: Marcus Schwarze, Leon Gradlewski, Felix Hohl, Oliver Kober, Rene Then, Malte Blanke, Dmitry Paley(46. Roman Noguera/83. Mathias Schentke)), Philipp Anders (67. Florian Hertwig), Sebastian Scharr, Philip Janus, Jonas Döring; Trainer: Marcus Wittmann
BSG: Vincent Raschdorf, Yanneck Eschholz, Marc Hering (85.Max Knoth), Nils Gräfe, Leon Lattka (46. Eric Dörr), Max Jentzsch, Marcel Sabatowski, Amos Schramm, Yahya Jawneh (63. Alex Scheffler), Erik Peters, Florian Kirstein; Trainer:Jens Wuttke
Tore: 0:1 Nils Gräfe (12.), 0:2 Marcel Sabatowski (42./Elf.), 1:2 Philipp Anders (50.), 2:2 Roman Noguera (65.), 3:2 Felix Hohl (88.)
Schiedsrichter: Oliver Groß – Assistenten: Norbert Hannak, Rene Eichner
Zuschauer: 99