Die Chemiker gewinnen auch ihr zweites Pflichtspiel der Saison. Am Sonntag wurde der SV Lindenau trotz einstündiger Unterzahl mit 2:1 besiegt. Die 150 Zuschauer im Alfred-Kunze-Sportpark sahen dabei ein klasse Stadtligaspiel und eine kämpfende Chemie-Elf.
Aus dem Oberligakader erhielt die U23 zwei Spieler. Im Tor stand Dominic Heine, der einen Sahnetag erwischte und viele Chancen der Lindenauer verhinderte. Ganz vorn im Angriff war Eric Berger als Wirbelwind im Einsatz, konnte sich mit einem Tor auch selbst belohnen.
Nur vier Minuten dauerte es bis zur chemischen Führung. Endlich belohnte sich Erik Peters, der seinem Gegenspieler keine Chance ließ und den Ball am Lindenauer Hüter vorbeilegte. Doch die Grün-Weißen verloren im weiteren Verlauf den Faden. Die Gäste kamen wesentlich besser ins Spiel und so lag der Ausgleich in der Führung.
Ein Elfmeter sorgte für die größte Diskussion im Spiel. Peter Pöschel verwandelt den Strafstoß, schickt Heine im Tor der Chemiker in die falsche Ecke. Doch das Tor zählt nicht. Schiedsrichter Stefan Martin entscheidet auf Freistoß für Chemie, weil ein Spieler der Lindenauer als einziger zu früh in den Strafraum lief.
Wenige Minuten später lag der Ball dann regelkonform im Kasten der Chemiker. Peter Pöschel traf zum mittlerweile verdienten 1:1. Fünf Minuten später dann der nächste Schock. Der junge Außenverteidiger Yanneck Eschholz sieht seine zweite gelbe Karte und muss bereits nach 27 Minuten vom Platz.
Die Chemiker müssen sich bis zum Pausenpfiff erstmal sammeln, finden bis zum Ende der Halbzeit keinen richtigen Abschluss. Die Gäste ihrerseits verstecken sich ebenso, nutzen ihre Überzahl in ersten Abschnitt überhaupt nicht.
Mit Wiederanpfiff rennen die Chemiker regelrecht wütend auf den SVL-Kasten zu. Erik Peters, Yahya Jawneh und Eric Berger wirbeln die Lindenauer Defensive durcheinander. Die entstandenen Chancen nutzt nur niemand. So muss also ein weiterer Elfmeter her. Erik Peters wurde gefoult, Eric Berger schnappte sich den Ball – verwandelte sehr souverän.
Die Gäste könnten ausgleichen. Ken Schreiber ließ größte Chancen liegen. Auf der Gegenseite erzielte Max Knoth in seinem ersten Pflichtspiel seit ewigen Zeiten ein reguläres Tor. Dieses wurde wegen angeblichen Abseits zurückgepfiffen. Tim Wecker hatte in den letzten Minuten DIE Chance zum 3:1, vergibt freistehend. Wie diese Partie nun gewertet wird, muss in den kommenden Wochen entschieden werden.
Die Gäste legten jedenfalls Protest ein. Während für Lindenau nur dieses Thema nach dem Spiel auf der Agenda stand, fieberten die Chemiker der Auslosung im DFB-Pokal entgegen.
„Die Stimmen zum Spiel“
Erik Peters (Schütze des 1:0):
„Wir haben uns den Sieg am Ende durch die große Laufbereitschaft und den größeren Siegeswillen verdient.“
Nils Gräfe (Kapitän der Chemiker):
„Wir mussten uns nach dem Platzverweis neu ordnen und defensiver stehen. Das haben wir dank toller Moral in Unterzahl sehr gut umgesetzt. Das ist nicht selbstverständlich für unsere so junge Truppe, zeigt aber auch, dass wir auf einem guten Weg sind.“
Marcel Sabatowski (Mittelfeldmotor der Chemiker):
„Die Partie war sehr kampfbetont. Wir mussten viel investieren. Spielerisch haben wir noch Potenzial nach oben, aber der Einsatz und Kampfeswille stimmte.“
Tobi Bombach (Spieler der Chemiker):
„Das Unentschieden zum Halbzeitpfiff ging in Ordnung. In der 2. Halbzeit waren wir trotz Unterzahl die aktivere Mannschaft. Insgesamt eine gute und offensive Stadtligapartie.“
Tim Wecker (Spieler der Chemiker):
„Meine Chance kurz vor Schluss muss ich reinmachen, dann ist die Partie entschieden. So bin ich natürlich froh, dass wir die drei Punkte ins Ziel bringen konnten.“
Max Knoth (Spieler der Chemiker):
„60 Minuten Unterzahl, auf diesem großen Platz und gegen diesen starken Gegner, musst du so erstmal spielen. Schade, dass mein Tor wegen vermeintlichen Abseits nicht anerkannt wurde.“
BSG Chemie Leipzig U23 – SV Lindenau 2:1 (1:1)
BSG: Dominic Heine, David Manewaldt, Nils Gräfe, Dennis Kuhrig, Yanneck Eschholz, Marcel Sabatowski (87. Tim Wecker), Max Jentzsch, Yahya Jawneh, Erik Peters, Alex Scheffler (70. Max Seifert), Eric Berger (76. Max Knoth)
SVL: Robert Böttcher, Max Müller-Schumann, Nico Oehlmann, Christian Bellstedt, Ken Schreiber, Peter Pöschel, Johannes Gerber, Elly Ogutu Saiya, Koichiro Maekawa, Cornelius Strobel, Fabio Slaby
Tore: 1:0 Erik Peters (4.), 1:1 Peter Pöschel (22.), 2:1 Eric Berger (60.)
Bes. Vork.: Gelb-Rot: Yanneck Eschholz (27.)
Schiedsrichter: Stefan Martin – Assistenten: Roberto Kott, Yury Mamyshev
Zuschauer: 150
